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48 HipHopausÖsterreich
DopeBeats21–undzugleichverlängertesichdamitdieSendungsdaueraufeineStunde.
SeinenStatus innerhalbder erstenundzweitenösterreichischenHipHop-Generation
erlangte Geier einerseits durch seine akribisch vorbereitete Arbeit an den einzelnen
TribeVibes-Sendungen:
Ichschätzeeinmal,dass60bis70Prozentdessen,wasderWernergehörthatundum-
setzenmusste, ausdiesem innerenAntrieb [geschah;Anm.d. Verf.], es genau so zu
machen,dassdasdie Leutegarnichtmitbekommenhaben.Daswareinfach soviel-
fältigundsovielundsokonzentriert, dasses vielleichtdie Leute,die sichdasaufge-
nommenhabenundmehrmalsangehörthaben,durchschauthaben,wasdaallesdrin
steckt anKonzentrat.Aberwenndudaseinmalgehörthast, hastdugarkeineChan-
cegehabt,dassduda jedesDetail erkannthast.Daswareinfach»deep« imwahrsten
SinnedesWortes. (InterviewMitterhuemer2013,TC01:15:19)
AndererseitsorganisierteGeierEventreihen(bspw.Basicund JungleGroove)undermög-
lichte Protagonisten22 dieser Zeit durch seine Kontakte erste Arbeiten imRadio (vgl.
BurstupundCutexzitiertnachObkircher2013,S. 307).SeinwohlwichtigsterBeitragzu
HipHop-MusikausÖsterreichist jedochdieOrganisationderAufnahmedeserstenös-
terreichischenHipHop-Samplers»AustrianFlavorsVol.1«,aufdenichfolgendnochzu
sprechen komme.DessenRealisierung ging daswichtigsteHipHop-Event dieser Zeit
voraus, der vom Tribe-Vibes-Team organisierte »Freestyle Contest«, der am 07.12.1991
stattfand.
Daswar für uns der Startschuss dafür, dass sowaswie eine Szene und einGemein-
schaftsgefühlentstandensind.Vorherwaresjaso,dassmanderFreakinseinemDorf
war. Dahat es vielleicht zwei, dreiWahnsinnige gegeben, aber nichtmehr! Undda
beimContesthabensichplötzlichsovieleLeutegetroffenundwirhabenirrsinnigvie-
leKontaktegeknüpft.(ChristianKogleraliasMCGraffitizitiertnachBraula2010a,S. 11)
DamitDJDSL seineMixes live imStudioanfertigenkonnte,kamdasTribe-Vibes-Team
auf die »unglaublich revolutionäre Idee« (KatharinaWeingartner zitiert nach Braula
2011c),einenzweitenPlattenspieler indasORF-Studiostellenzuwollen.Diesenmuss-
tensie jedochselbstfinanzieren.Daswurdezur InitialzündungfürdieDurchführung
einesContests,den sie vonderFirmaTechnics sponsern ließen,die fürdieGewinner
–unddieRadiosendung–einigePlattenspieler zurVerfügung stellte (vgl.Obkircher
2013,S. 309).TribeVibes rief zurEinsendungvonKassettenmit eigenenBeats auf,die
beimContestunterdenKategorien»Song«,»Mix«und»Jingle«bewertetundprämiert
wurdenbzw.dieSiegergewanneneinenderTechnics-Plattenspieler.BeidiesemCon-
21 Die erste gemeinsameSendung kann dank dem Message Magazine hier nachgehört werden:
https://soundcloud.com/the-message-mag/tribe-vibes-dope-beats-unity [abgerufen am
01.06.2020].
22 MitAusnahmevonKatharinaWeingartnerundDJElectricIndigo,diezuBeginnihrerKarriereauch
HipHop auflegte, waren alle wichtigen Personen der heimischenHipHop-Szene zu dieser Zeit
Männer (vgl.KatharinaWeingartnerzitiertnachObkircher2013,S. 304).
Hip Hop aus Österreich
Lokale Aspekte einer globalen Kultur
- Titel
- Hip Hop aus Österreich
- Untertitel
- Lokale Aspekte einer globalen Kultur
- Autor
- Frederik Dörfler-Trummer
- Verlag
- transcript Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5556-2
- Abmessungen
- 15.5 x 24.0 cm
- Seiten
- 341
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung 7
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretische und methodische Ansätze 17
- 3. Geschichte der HipHop-Musik aus Österreich 25
- 3.1 Entstehung und Entwicklung der HipHop-Musik in den USA 26
- 3.2 Die vierphasige Einteilung der österreichischenHipHop-Geschichte 36
- 3.3 Ursprünge der österreichischen HipHop-Musik –Phase 1 (1981-1993) 37
- 3.4 Eine österreichische HipHop-Szeneentsteht –Phase2 (1992-1998) 49
- 3.4.1 Ghetto HipHop SoundSystem und Gainful Gallivants 51
- 3.4.2 Schönheitsfehler und die»Duck-Squad-Ära« 52
- 3.4.3 »DieKlass evon ’95«–Total Chaos, Texta und DasDampfendeEi 53
- 3.4.4 DasVermächtnis und Ende von DuckSquadPlatten 55
- 3.4.5 Aufkommen neuer (alter) HipHop-Labels und-Gruppen 56
- 3.4.6 Die aufkeimende HipHop-Szene in Linz 57
- 3.5 Zeit des Aufbruchs und Umbruchs–Phase3 (1998-2004) 58
- 3.6 Wachstum, Professionalisierung, Diversifikation–Phase4 (2005 bis heute) 80
- 4. Glokale HipHop-Kultur: Analyse der österreichischen HipHop-Szene und ihrer Musik 107
- 5. Resümee 287
- 6. Best of Listen österreichischer HipHop-Musik 293
- 7. Quellenverzeichnis 297
- Abbildungsverzeichnis 327
- Index 329