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Hip Hop aus Österreich - Lokale Aspekte einer globalen Kultur
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214 HipHopausÖsterreich senbande) kanndemGangsta-/Straßen-Rapzugeordnetwerden.Dennochsieht er sich selbst nicht mehr als Straßen-Rapper und tatsächlich ist er – trotz klarer Einflüsse durchdiesesGenre(bspw.expliziteAusdrucksweise,VerwendungtypischerWörteraus denStraßen-Rapper-Slang,VerweiseaufdieeigeneschwierigeGeschichteetc.)–kein BeispieleinesklassischenGangsta-/Straßen-Rappers.DerRapperundProduzentselbst meint, dass sein Schaffen früher zu Straßen-Rap gezählt hätte, es aktuell aber nicht mehrunter (dieheutigeDefinitionvon)Straßen-Rap fallenwürde.Dementsprechend bezeichnet er seinenStil lieber als »Kunstrap«: »Was ist Straßenrap? Früherwar das, wasichjetztmache,einbisschenStraßenrap.HeutzutageistStraßenrapvielhärterund mankanndasnichtmehrvergleichen.Straßenrap ist fürmich  187Strassenbande,  Ce- lo&Abdi.NichtmalHaftbefehl ist richtigStraßenrap. Ichbin inzwischenKunstrap.« (RAFCamorazitiertnachGschmeidler2016b) Amstärksten entfernte sich jedochChakuzavondemGangsta-Image,das ihmals Teil vonBushidosLabel ersguterjungeverpasstwurde.»›Daswareinfachüberhauptnicht meineWelt‹, lacht erheute. ›Natürlichhabe ichauchsehrdavonprofitiert,beidiesem Labelzusein.AberuntermStrichginges irgendwannnichtmehr, ichkonntemichmit derMusik und dem Image nichtmehr identifizieren.‹« (Chakuza zitiert nach Szillus 2013) Um zu erklären, wie es dazu kamund inwiefern die Geschichten und Karrieren dieserdreiRappermiteinanderverbundensind,möchte ich folgendderenWerdegang und ihreZusammenarbeit skizzieren. Chakuza entstammt als einziger der bisher genannten Straßen-Rapper nicht der Wiener,sondernderLinzerHipHop-Szene.DorthatteerbereitsEndeder1990erJahre gemeinsammitdemRapperBigJunddemProduzentenundDJDJStickledieFormati- onVerbaleSystematikgegründetundsich langsameinenNamengemacht (vgl.DJPhekt 2013).DieGruppegewann2002einenBandwettbewerbinLinz,durchdensieeineEPin einemprofessionellenStudioaufnehmenkonnten.Dieseerschien2003unterdemNa- men»VerbalesFadenkreuz«aufdemWienerLabelHeadquarterRecords (vgl.Kroll2003). ZudieserZeitwaraufdiesemLabel auchdiedamaligeFormationvonRAFCamorana- mens FamilyBizz gesignt,wodurchChakuzaundRAFCamoraauf dem2002 erschiene- nenKollaborationssong aller Labelartists »CollaboRAID« erstmals gemeinsamauf ei- nemStückzuhörenwaren.114ZueinempersönlichenKontaktundeiner tatsächlichen Zusammenarbeit kames aber erst ab 2006. In der Zwischenzeit hatten sichChakuza undDJStickle inBeatlefieldumbenanntund2005alsProduzentenduoeinenVertragbei BushidosLabel ersguterjungeunterschrieben (vgl. beni-mike 2006).Dabei trennten sich ChakuzaundDJSticklevomdrittenMitgliedBigJ,obwohldiesernacheigenenAussagen hauptverantwortlichdafürwar,dassdiebeidenBushidonacheinemAuftritt inLinzihre Demo-CDübergebenkonnten,wodurchdieseraufBeatlefieldaufmerksamwurde: Natürlichhaben  Stickle  und  Chakuza  dieBeatsgemachtundaufdie ist  Bushido  auch aufmerksamgeworden, aber ich habe das Interviewgemacht, ich habe  Bushido  ge- 114 Zu diesem Stück wurde sogar ein Video gedreht, was zu dieser Zeit (im Gegensatz zu heute) nochnichtweit verbreitetwar, da es kaumPlattformen für österreichischeHipHop-Videos gab. AufYoutubenachzusehenunter:https://www.youtube.com/watch?v=-Rv1xVqJ7Oo[abgerufenam 01.06.2020].
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Hip Hop aus Österreich Lokale Aspekte einer globalen Kultur
Titel
Hip Hop aus Österreich
Untertitel
Lokale Aspekte einer globalen Kultur
Autor
Frederik Dörfler-Trummer
Verlag
transcript Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-5556-2
Abmessungen
15.5 x 24.0 cm
Seiten
341
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. 1. Einleitung 9
    1. 1.1 Vorhaben und Zielsetzung 9
    2. 1.2 Forschungsstand und Motivation 11
  3. 2. Theoretische und methodische Ansätze 17
    1. 2.1 Anforderungen an die Analyse von HipHop-Musik 18
    2. 2.2 Begriffserläuterung: Transkulturalität und Glokalisierung 20
      1. 2.2.1 Transkulturalität und HipHop 20
      2. 2.2.2 Glokalisierung 21
      3. 2.2.3 Zusammenfassung: Transkulturalität & Glokalisierung 24
  4. 3. Geschichte der HipHop-Musik aus Österreich 25
    1. 3.1 Entstehung und Entwicklung der HipHop-Musik in den USA 26
      1. 3.1.1 HipHop in den 1970erJahren 27
      2. 3.1.2 Old-School- und New-School-HipHop 30
      3. 3.1.3 GoldeneradesH ipHops:Conscious/Political HipHop,Gangsta-Rap, Jazz-Rap 33
      4. 3.1.4 West Coast vs.East Coast, Mainstream-Erfolge und der Siegeszug der South Coast 35
    2. 3.2 Die vierphasige Einteilung der österreichischenHipHop-Geschichte 36
    3. 3.3 Ursprünge der österreichischen HipHop-Musik –Phase 1 (1981-1993) 37
      1. 3.3.1 Falco und die ErsteAllgemeineVerunsicherung (E.A.V.) 37
      2. 3.3.2 Die ersten HipHop-Clubs und die Gruppe TheMoreaus 44
      3. 3.3.3 Tribe Vibes & Dope Beats 46
    4. 3.4 Eine österreichische HipHop-Szeneentsteht –Phase2 (1992-1998) 49
      1. 3.4.1 Ghetto HipHop SoundSystem und Gainful Gallivants 51
      2. 3.4.2 Schönheitsfehler und die»Duck-Squad-Ära« 52
      3. 3.4.3 »DieKlass evon ’95«–Total Chaos, Texta und DasDampfendeEi 53
      4. 3.4.4 DasVermächtnis und Ende von DuckSquadPlatten 55
      5. 3.4.5 Aufkommen neuer (alter) HipHop-Labels und-Gruppen 56
      6. 3.4.6 Die aufkeimende HipHop-Szene in Linz 57
    5. 3.5 Zeit des Aufbruchs und Umbruchs–Phase3 (1998-2004) 58
      1. 3.5.1 Die »Linzer Torte« 59
      2. 3.5.2 »On the rise«: heimischer HipHop am Ende des Millenniums 61
      3. 3.5.3 Das neue Millennium: die »boombastischen« Jahre 63
      4. 3.5.4 2002: Das Jahr des »Austro-Hop« 75
      5. 3.5.5 2003 bis 2005:Grundsteine der geographischen und stilistischen Ausdehnung 78
    6. 3.6 Wachstum, Professionalisierung, Diversifikation–Phase4 (2005 bis heute) 80
      1. 3.6.1 Mundart-Rap, Gangsta-/Straßen-Rap, geographische Ausbreitung 81
      2. 3.6.2 Instrumental HipHop 86
      3. 3.6.3 Frauen und HipHop 90
      4. 3.6.4 Kommerzielle Erfolge und aktuelleEntwicklungen 100
      5. 3.6.5 Aussichten 105
  5. 4. Glokale HipHop-Kultur: Analyse der österreichischen HipHop-Szene und ihrer Musik 107
    1. 4.1 Analyse diverser HipHop-Stile am Beispiel heimischer VertreterInnen 108
      1. 4.1.1 HipHop-Subgenres 108
      2. 4.1.2 Boom Bap 110
      3. 4.1.3 Trap/Cloud-Rap 149
      4. 4.1.4 Gangsta-/Straßen-Rap (vs.Mundart-undSlangsta-Rap) 197
      5. 4.1.5 Fazit: HipHop-Stile 258
    2. 4.2 Das Lokale im Globalen: Glokalisierungsstrategien in der österreichischen HipHop-Musik 263
      1. 4.2.1 Musikalische Glokalisierung im österreichischenHipHop 264
      2. 4.2.2 LokaleAspekte in österreichischen Rap-Texten 273
      3. 4.2.3 Fazit: das Lokale im Globalen 284
  6. 5. Resümee 287
  7. 6. Best of Listen österreichischer HipHop-Musik 293
    1. 6.1 Austrorap Top 21: Die essentiellen Tracks der90erby Flip (Texta, Tonträger Records) 293
    2. 6.2 20 (+2) österreichische RapMeilensteine by The Message Magazine 294
    3. 6.3 20herausragende HipHop-Alben&-EPs ausÖsterreich (alphabetisch) byTrishes (FM4TribeVibes) 294
  8. 7. Quellenverzeichnis 297
    1. 7.1 Literatur 297
    2. 7.2 Video-und Audioverzeichnis 319
    3. 7.3 Zitierte Liedtexte 322
    4. 7.4 Interviews 326
  9. Abbildungsverzeichnis 327
  10. Index 329
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