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Hip Hop aus Ă–sterreich - Lokale Aspekte einer globalen Kultur
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4. GlokaleHipHop-Kultur: AnalysederösterreichischenHipHop-Szeneund ihrerMusik 261 jamaikanischenDancehall oderauchRaggamuffin,gepaartmit elektronischenMusik- stilenwieUKGarage,2-Stepoder Jungle,undandererseits imHipHop.171DieHörspiel Crew (rundumP.Tah,MensMentis,Sourcingah/SourceOne)nahmmit ihremAlbum»Post« von2009einegewisseVorreiterrolleein, indemsievieleElementevonGrimeundauch Dubstep in ihreMusik sowie in denRap-Flow einfließen ließen. Speziell der Rapper P.TahsowiezweiseinerwichtigstenKollaborationspartnerindenfolgendenJahren,Der- ConundKinetical rundumdasLabelDuzzDownSan, avancierten inden2010er Jahren zubekanntenVertreternmitstarkemGrime-Einfluss.DiesesSubgenrebleibtdennoch hierzulandebislangmehreineRanderscheinung.AmehestenbewegtsichnochihrLa- belkollege,derRapperundProduzentMirac, indiesemGenre.ZumindestaufseinerEP »WavetableManners« (2017) istnebenTrap,DubstepundUKBasseinestarkerEinfluss vonGrimezuhören.AberauchschondieLiederder2014veröffentlichtenEP»Waswillst dutunFisch?«lassensichmitihrenelektronischenBeatsundteilweisegerufenensowie sinnentleerten Inhalten–»Ich ess’ jedenTagCornflakes, bis es soweitmitmir nach vorn’ geht, bis ichPornsdreh’« (Mirac–»Cornflakes« 2014)–kaumineinbestimmtes Genreeinteilen.AmehestenkönntenvieleseinerSongsirgendwozwischenCrunkund (EDM-)Trapverortetewerde,ohne fürdieseGenre typischeTextinhaltevorzuweisen. Schwer zu kategorisieren sind auch einige Rapperinnen der österreichischen HipHop-Szene. Das Duomiezemedusa & tenderboy bspw. ist musikalisch am ehesten dem BoomBap-Genre angehörig, textlich lässt sichMiezeMedusasVerwurzelung im Poetry Slam erkennen, wodurch auch sie eine eigene Position einnimmt. Das gilt ganz ähnlich auch für diemit ihr befreundete Rapperin Yasmo, die ebenfalls in der Poetry-Slam-Szenesehraktiv ist,wassichinihrenTextendeutlichniederschlägt.Auch ihreimFunkundJazzverankerteMusikgeht inRichtungBoomBap.DurchdieZusam- menarbeitmitderBandKlangkantine istYasmosKlangbild jedochmittlerweilenäheran klassischemJazzundFunkalsamtypischenBoomBap-Sound.ZwaristdieEinbindung einer LivebandebensobeiKünstlerInnenundGruppenausdemBoomBap-Genreder 1990er Jahren zu finden (bspw.Gurubei seiner »Jazzmatazz«-Albumserie), jedoch ist es deren Sound nicht unbedingt anzuhören. Dies ist bei Yasmo anders, wodurch sie ebennicht klar imBoomBap-Genre anzusiedeln ist und sich somit ebenfalls nicht so einfach einer HipHop-Spielart zuordnen lässt. Die GruppeMTS sowie ihreMitglie- derNoraMazu,Mag-DundMsDef (zu Beginn auch noch die Rapperinnen BaghiRah und Oh’laek sowie DJ Armin) bedienen sich wiederummeist eines sehr klassischen BoomBap-Soundsundsindebenfalls indiesemGenreanzusiedeln.Aber auchCrunk- undTrap-Einflüsse sind immerwieder anzutreffen (z.B.derSong»Feuerfest« von ih- rerLP»Wahn’N’Sinn«,2012).DieseAnregungensindhöchstwahrscheinlichaufMag-D zurückzuführen, die auch selbst Beats produziert. AufMag-Ds beiden Solo-EPs »Die Erste« (2008) sowie »TheGodmother« (2016) lässt sich ihreVorliebe für elektronischen 171 SonRaw (2016)vonComplexUKgeht indemArtikel»Hip-HopOrDancehall?BreakingDownThe GrimeScene’sRoots«denWurzelnvonGrimenachundfindetzwarstarkeEinflüssevonHipHop, geht aber davonaus, dassGrimemehrderDancehall-Kultur entstammt. Letzendlich kommter zudemSchluss,dassesaberauchalsganzeigenständigeKultur für sichstehenkann.Einigeder ProtagonistInnenvonGrimeinÖsterreichwieP.Tah,KineticaloderauchDefIllaliasRuffianRugged spiegelndiesenUmstandwider,dasiesich in ihrenKarriereverläufensowohl inderHipHop-wie auchinDancehall-SzeneeinenNamenmachenkonnten.
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Hip Hop aus Ă–sterreich Lokale Aspekte einer globalen Kultur
Titel
Hip Hop aus Ă–sterreich
Untertitel
Lokale Aspekte einer globalen Kultur
Autor
Frederik Dörfler-Trummer
Verlag
transcript Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-5556-2
Abmessungen
15.5 x 24.0 cm
Seiten
341
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. 1. Einleitung 9
    1. 1.1 Vorhaben und Zielsetzung 9
    2. 1.2 Forschungsstand und Motivation 11
  3. 2. Theoretische und methodische Ansätze 17
    1. 2.1 Anforderungen an die Analyse von HipHop-Musik 18
    2. 2.2 Begriffserläuterung: Transkulturalität und Glokalisierung 20
      1. 2.2.1 Transkulturalität und HipHop 20
      2. 2.2.2 Glokalisierung 21
      3. 2.2.3 Zusammenfassung: Transkulturalität & Glokalisierung 24
  4. 3. Geschichte der HipHop-Musik aus Ă–sterreich 25
    1. 3.1 Entstehung und Entwicklung der HipHop-Musik in den USA 26
      1. 3.1.1 HipHop in den 1970erJahren 27
      2. 3.1.2 Old-School- und New-School-HipHop 30
      3. 3.1.3 GoldeneradesH ipHops:Conscious/Political HipHop,Gangsta-Rap, Jazz-Rap 33
      4. 3.1.4 West Coast vs.East Coast, Mainstream-Erfolge und der Siegeszug der South Coast 35
    2. 3.2 Die vierphasige Einteilung der österreichischenHipHop-Geschichte 36
    3. 3.3 Ursprünge der österreichischen HipHop-Musik –Phase 1 (1981-1993) 37
      1. 3.3.1 Falco und die ErsteAllgemeineVerunsicherung (E.A.V.) 37
      2. 3.3.2 Die ersten HipHop-Clubs und die Gruppe TheMoreaus 44
      3. 3.3.3 Tribe Vibes & Dope Beats 46
    4. 3.4 Eine österreichische HipHop-Szeneentsteht –Phase2 (1992-1998) 49
      1. 3.4.1 Ghetto HipHop SoundSystem und Gainful Gallivants 51
      2. 3.4.2 Schönheitsfehler und die»Duck-Squad-Ära« 52
      3. 3.4.3 »DieKlass evon ’95«–Total Chaos, Texta und DasDampfendeEi 53
      4. 3.4.4 DasVermächtnis und Ende von DuckSquadPlatten 55
      5. 3.4.5 Aufkommen neuer (alter) HipHop-Labels und-Gruppen 56
      6. 3.4.6 Die aufkeimende HipHop-Szene in Linz 57
    5. 3.5 Zeit des Aufbruchs und Umbruchs–Phase3 (1998-2004) 58
      1. 3.5.1 Die »Linzer Torte« 59
      2. 3.5.2 »On the rise«: heimischer HipHop am Ende des Millenniums 61
      3. 3.5.3 Das neue Millennium: die »boombastischen« Jahre 63
      4. 3.5.4 2002: Das Jahr des »Austro-Hop« 75
      5. 3.5.5 2003 bis 2005:Grundsteine der geographischen und stilistischen Ausdehnung 78
    6. 3.6 Wachstum, Professionalisierung, Diversifikation–Phase4 (2005 bis heute) 80
      1. 3.6.1 Mundart-Rap, Gangsta-/StraĂźen-Rap, geographische Ausbreitung 81
      2. 3.6.2 Instrumental HipHop 86
      3. 3.6.3 Frauen und HipHop 90
      4. 3.6.4 Kommerzielle Erfolge und aktuelleEntwicklungen 100
      5. 3.6.5 Aussichten 105
  5. 4. Glokale HipHop-Kultur: Analyse der österreichischen HipHop-Szene und ihrer Musik 107
    1. 4.1 Analyse diverser HipHop-Stile am Beispiel heimischer VertreterInnen 108
      1. 4.1.1 HipHop-Subgenres 108
      2. 4.1.2 Boom Bap 110
      3. 4.1.3 Trap/Cloud-Rap 149
      4. 4.1.4 Gangsta-/StraĂźen-Rap (vs.Mundart-undSlangsta-Rap) 197
      5. 4.1.5 Fazit: HipHop-Stile 258
    2. 4.2 Das Lokale im Globalen: Glokalisierungsstrategien in der österreichischen HipHop-Musik 263
      1. 4.2.1 Musikalische Glokalisierung im österreichischenHipHop 264
      2. 4.2.2 LokaleAspekte in österreichischen Rap-Texten 273
      3. 4.2.3 Fazit: das Lokale im Globalen 284
  6. 5. ResĂĽmee 287
  7. 6. Best of Listen österreichischer HipHop-Musik 293
    1. 6.1 Austrorap Top 21: Die essentiellen Tracks der90erby Flip (Texta, Tonträger Records) 293
    2. 6.2 20 (+2) österreichische RapMeilensteine by The Message Magazine 294
    3. 6.3 20herausragende HipHop-Alben&-EPs ausĂ–sterreich (alphabetisch) byTrishes (FM4TribeVibes) 294
  8. 7. Quellenverzeichnis 297
    1. 7.1 Literatur 297
    2. 7.2 Video-und Audioverzeichnis 319
    3. 7.3 Zitierte Liedtexte 322
    4. 7.4 Interviews 326
  9. Abbildungsverzeichnis 327
  10. Index 329
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