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Der Opfermythos bei Elfriede Jelinek - Eine historiografische Untersuchung
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bezeichnet wird, was nationalsozialistischer Diktion entspricht. (Ähnliches wurde bereits bei Lücke festgestellt, die in ihrem Einführungsband Jelinek als »Halbjüdin«855 betitelt.) Auch von der unkommentierten Verwendung des Ausdrucks »Third Reich«856 (»Drittes Reich«) sollte in Sekundärtexten Abstand genommen werden, da dieser als Propagandabegriff der Nationalsozialisten missbraucht worden war (bevor er durch den Begriff »Tausendjähriges Reich« ersetzt wurde). Die gegenwärtige Verwendung des Begriffs ist unter Histori- kern umstritten.857 Neben den Sekundärtexten von Lücke und Fiddler liegen einzelne Rezen- sionen zur Publikation des Stücks858 sowie eine kleine Materialsammlung zur Erstaufführung bzw. Erstlesung in Pia Jankes wichtigem Jelinek-Band »Die Nestbeschmutzerin«859 vor ; außerdem ein dreispaltiger Beitrag im »Je- linek-Handbuch« von Evelyn Deutsch-Schreiner, der das Plot skizziert und die wichtigsten Intertexte benennt.860 Für die in der vorliegenden Arbeit gewagte Interpretation wurde des Weite- ren Literatur zu Jörg Haider, der Haider-FPÖ und der so genannten »Wende« im Jahr 2000 herangezogen. Hierbei ist in erster Linie Christa Zöchlings Haider-Biografie861 aus dem Jahr 1999 zu nennen : eine sehr gewissenhaft re- cherchierte und unbedingt lesenswerte (wenn auch leider schlecht lektorierte) Lebensdarstellung zu Jörg Haider, die mit vielen Hintergrundinformationen aufwarten kann und biografische Zusammenhänge zu politischen Entscheidun- gen bewusst macht. Bedauerlicherweise gibt es keine aktualisierte Neuauflage, in welche die Ereignisse rund um die »Wende« 2000 eingearbeitet wären. Darüber hinaus muss auch auf das bereits 1992 erschienene, damals für viel Aufsehen sorgende Buch »Haiders Kampf«862 von Hans-Henning Scharsach verwiesen werden, das ebenso für die Textanalyse bemüht wurde, sowie auf die sehr aufschlussreichen, weitgehend unkommentierten Zitate-Sammlungen von Hubertus Czernin863. 855 Lücke, Elfriede Jelinek, S.  91. Vgl. dazu auch Kapitel  3.2.1 dieser Studie. 856 Fiddler, Staging Jörg Haider, S.  359 sowie S.  362. 857 Vgl. Eitz/Stötzel, Wörterbuch der Vergangenheitsbewältigung, S.  135–142. Diese Publikation weiß für derlei »Problemfälle« terminologische Alternativen anzubieten, die neuesten zeithis- torischen Forschungsergebnissen gerecht werden. 858 Zum Beispiel : Treude, Keiner wußte davon, unpaginiert. Außerdem : Zauner, Elfriede Jelinek : Das Lebewohl, unpaginiert. 859 Janke, Die Nestbeschmutzerin, S.  147–152. 860 Deutsch-Schreiner, Das Lebewohl, S.  144  ff. 861 Zöchling, Haider. 862 Scharsach, Haiders Kampf. 863 Czernin, Wofür ich mich meinetwegen entschuldige. Ders.,Der Westentaschen-Haider. 249 »Das Lebewohl«  |
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Der Opfermythos bei Elfriede Jelinek Eine historiografische Untersuchung
Titel
Der Opfermythos bei Elfriede Jelinek
Untertitel
Eine historiografische Untersuchung
Autor
Sylvia Paulischin-Hovdar
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20325-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
328
Schlagwörter
Elfriede Jelinek, Nationalsozialismus, Faschismus, Opfermythos, Dekonstruktion, Intertextualität
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 7
  2. 1. Einleitung 11
    1. 1.1 Inhalte und Ziele 12
    2. 1.2 Forschungsstand 16
    3. 1.3 Darstellung der Gliederung 20
    4. 1.4 Diskussion der zentralen Begriffe 22
      1. 1.4.1 »Faschismus« 23
      2. 1.4.2 »Nationalsozialismus« 36
      3. 1.4.3 »Mythos« nach Roland Barthes 41
      4. 1.4.4 Der Begriff »Opfermythos« 43
    5. 1.5 Elfriede Jelinek : Annäherung an eine »synthetische Künstlerbiografie« 55
    6. 1.6 Poetologische Einführung 67
      1. 1.6.1 Jelineks ästhetische Position : »Tradition des Sezierens« 67
      2. 1.6.2 Destruktion des Opfermythos : »Das ist mein Angelpunkt« 79
  3. 2. Methodische Reflexion 99
    1. 2.1 Zur Intertextualität 100
    2. 2.2 Darstellung der angewandten Methodik 105
  4. 3. Lektüre- und Deutungsvorschläge 107
    1. 3.1 »Burg theater« 108
      1. 3.1.1 Zur verwendeten Sekundärliteratur 108
      2. 3.1.2 Formales, Setting und Plot 112
      3. 3.1.3 Die Figuren : »Sprachschablonen« 115
      4. 3.1.4 Die Sprache : ein Mythos 143
      5. 3.1.5 Die Rezeption : ein Skandal 155
      6. 3.1.6 Die Wessely/Hörbigers : eine Potenzierung des Opfermythos 158
    2. 3.2 »Die Kinder der Toten« 173
      1. 3.2.1 Zur verwendeten Sekundärliteratur 173
      2. 3.2.2 Formales, Setting und Plot 181
      3. 3.2.3 Referenzen und Intertexte 186
      4. 3.2.4 Die Erzählinstanz als multiperspektivische Kunst- und Kippfigur 203
      5. 3.2.5 Der Opfermythos als perfides Geflecht nationaler Mythen 213
      6. 3.2.6 »Die Kinder der Toten« : Die große Anklage 245
    3. 3.3 »Das Lebewohl« 247
      1. 3.3.1 Zur verwendeten Sekundärliteratur 247
      2. 3.3.2 Formales, Setting und Plot 250
      3. 3.3.3 Der Sprecher : Destruktion eines vermenschlichten Mythos 252
      4. 3.3.4 Entstehungskontext und Rezeption 274
  5. 4. Resümee 279
    1. 4.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 280
    2. 4.2 Interdisziplinäre Zusammenschau : Zum »Mehrwert« von Literatur 291
  6. 5. Epilog – Wir waren’s nicht ? 296
  7. 6. Anhang 299
    1. 6.1 Literaturverzeichnis 300
      1. 6.1.1 Primärliteratur 300
      2. 6.1.2 Sekundär- und Referenzliteratur 301
      3. 6.1.3 Zeitungen und Zeitschriften 316
      4. 6.1.4 Filme und TV-Beiträge 317
      5. 6.1.5 Internet-Seiten 317
    2. 6.2 Abbildungsverzeichnis 318
  8. 7. Register 319
    1. 7.1 Personenregister 319
    2. 7.2 Sachregister 321
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