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250 | Konrad Peutinger
schriftengruppe, die Mommsen ebenfalls auf den Letztgenannten zurückgeführt hat.
Auf diese Inschriften soll im folgenden Abschnitt das Augenmerk gerichtet werden.
8.3.2 „Augustiniana“
In Peutingers Handschrift Cod. H 24 leitet die Überschrift „Celeiae plura ea que supe-
rius scripta sunt“ auf fol. 66vb eine Reihe von 20 Inschriften aus der erwähnten Stadt
ein; eine darunter kommt doppelt vor.1099 Es folgen sechs Inschriften aus Poetovio, die
am Rand als „Poetoviona“ hervorgehoben werden, sowie zwei Denkmäler aus dem
Stift Rein, die bei Augustinus Tyfernus nicht zuletzt durch seine Anekdoten aufge-
fallen sind.1100 Der überwiegende Teil dieser Inschriften – 18 aus Celeia, zwei aus
Poetovio – ist in keinem heute existierenden Codex der Augustinus-Tyfernus-
Sammlung zu finden, wurde damit jedoch von Mommsen in Verbindung ge-
bracht.1101 Denn zum einen folgen bei Peutinger auf fol. 67vb unmittelbar Inschriften
aus Süditalien, die in den augustinischen Codices in ganz ähnlicher Form enthalten
sind, zum anderen scheinen vier Inschriften aus Poetovio und die beiden Steine aus
dem Stift Rein in Peutingers Handschrift noch einmal auf, und zwar auf fol. 85v. Sie
stehen dort im Kontext einer Reihe von 40 norischen und oberpannonischen
Inschriften, die aufgrund ihrer Reihenfolge und Art der Wiedergabe allesamt auf die
Sammeltätigkeit von Augustinus Tyfernus zurückgeführt werden können1102:
CIL
III Peutinger, 2° Cod. H 24 Tyfernus, CVP 3528
folio Ortsangabe folio Ortsangabe folio Ortsangabe
4041 67vb,1 sine loco (sc. In
Petaw) 85 va,4 Petoviae 64r,1 Ibidem (sc. Petoviae in Monasterio
praedicatorum)
4056 67va,6 sine loco (sc. In
Petaw] 85 va,5 ibidem (sc.
Petoviae) 64 r,2 Ibidem (sc. Petoviae in Monasterio
praedicatorum)
4071 67va,4 In petaw 85va,6 ibidem (sc.
Petoviae) 64 r,3 Petoviae in foribus Cemiterii a parte
aedis Sacerdotum
4082 67va,5 sine loco (sc. In
Petaw) 85 va,7 Ibidem (sc.
Petoviae) 64 r,4 Petoviae in foribus Cemiterii a porta
aedium Sacerdotum1103
5443 67vb,2 In Mo-nasterio
Reyn 85 vb,6 In Rein
monasterio 65 v,31104 Hic lapis est in summitate Campanilis
transversum positus in Monasterio
Reun uno miliar. a Gratz; ascendi ego
in scalis gradus XXVIII non sine
timore etc. Maximil. Caesare in Grecio
existente Anno MDVI
1099 CIL III 5258.
1100 Vgl. Kap. 4.1.
1101 CIL III, S. 479a.
1102 Siehe Kap. 4.3 und 8.3.1.
1103 Diese erhaltene Inschrift ist im CVP 3528 auf der Rückseite desselben Blattes (fol. 64v,2) noch ein-
mal zu finden – dort fast überkorrekt mit authentischen Reliefs und höchst genauem, allerdings
am Beginn lückenhaften Text, als ob er diesen (aufgrund von Bewuchs?) nur unvollständig hatte
lesen können.
1104 = CVP 3540, fol. 14v,2.
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Title
- Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
- Subtitle
- Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Author
- Doris Marth
- Publisher
- Holzhausen Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-902976-43-7
- Size
- 21.4 x 30.2 cm
- Pages
- 572
- Keywords
- Antiquus Austriacus, Austria, Epigraphy, Humanism, Inscriptions, Manuscript Tradition, Roman Period, Antiquus Austriacus, Epigraphik, Humanismus, Inschriften, Österreich, Römerzeit, Überlieferung
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- 1 Zur historischen Entwicklung der Überlieferung lateinischer, insbesondere norischer Inschriften von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts 19
- 1.1 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung lateinischer Inschriften 19
- 1.2 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung norischer Inschriften 23
- 1.3 Berchtold von Kremsmünster und die älteste Abschrift einer norischen Inschrift 26
- 1.4 Die Inschrift CIL III 5630 im Codex membraneus LIV des Stiftes Lambach 36
- 2 Neue Impulse aus Italien: Humanismus und Renaissance als „Geburtsphase“ der lateinischen Epigraphik 40
- 3 Die Ausbreitung und Etablierung humanistischen Gedankengutes im Ostalpenraum aus epigraphischer Sicht 56
- 4 Augustinus Prygl Tyfernus und die norischen Inschriften 99
- 5 Der sogenannte Antiquus Austriacus: Mommsens Pseudonym für den Verfasser der ältesten Sammlung norischer Inschriften 139
- 6 Die Wiener Handschrift CVP 3255* 147
- 7 Der Codex Pragensis XIII G 14 der Národní Knihovna, Prag 162
- 7.1 Das Verhältnis zwischen CP XIII G 14 und CVP 3255*: Eine Inschriftensammlung und ihr Register 170
- 7.2 Folgen aus dem Zusammenhang CVP 3255* – CP XIII G 14 174
- 7.3 Johannes Fuchsmagen und der CP XIII G 14 182
- 7.4 Zur Frage nach den Quellen für den CP XIII G 14 198
- 7.5 Codex Pragensis XIII G 14: Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse und Gesamtbetrachtung 221
- 8 Konrad Peutinger und die norischen Inschriften 228
- 8.1 Peutingers handschriftliche Inschriftensammlungen 230
- 8.2 Johannes Fuchsmagen als Peutingers Gewährsmann 244
- 8.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ und die Inschriften von Augustinus Prygl Tyfernus in Peutingers 2° Cod. H 24 246
- 8.4 Zusammenfassung: Der Wert von Peutingers Handschriften für die Überlieferung norischer Inschriften 264
- 9 Johannes Choler und seine Inschriftensammlung 265
- 10 Die „Inscriptiones Sacrosanctae Vetustatis“ von Petrus Apianus und Bartholomaeus Amantius 295
- 10.1 Zur Intention und Gliederung des Werkes sowie zur Nennung seiner Quellen 300
- 10.2 Johannes Choler und die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 301
- 10.3 Die Inschriftensammlungen von Konrad Peutinger und Augustinus Prygl Tyfernus – Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis? 302
- 10.4 Johannes Aventinus als Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 304
- 10.5 Der Codex Pragensis XIII G 14 und sein Verhältnis zu den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 305
- 10.5.1 Das Verzeichnis epigraphischer Abkürzungen im CP XIII G 14 und bei Apianus/Amantius 307
- 10.5.2 Der CP XIII G 14 als Quelle für norische (und oberpannonische) Inschriften bei Apianus/Amantius 311
- 10.5.3 Konsequenzen aus dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem CP XIII G 14 und den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 330
- 10.6 Parallel verwendete Quellen und mehrfach überlieferte Inschriften bei Apianus/Amantius 337
- 10.7 Zusammenfassende Betrachtungen zur Arbeitsweise von Apianus/ Amantius und Gesamtbewertung der Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 345
- 11 Johannes Fuchsmagen und seine epigraphische Sammeltätigkeit 347
- 12 Anhang: Tabellen zur Überlieferung norischer und oberpannonischer Inschriften 376
- Einleitende Bemerkungen und Hinweise zur Benützung 376
- Tab. 12.1: Inschriften bei Paolo Santonino, Cod. Vat. Lat. 3795 379
- Tab. 12.2: Inschriften, die von Augustinus Tyfernus und vom sogenannten Antiquus Austriacus überliefert werden 380
- Tab. 12.3: Im CVP 3255* und CP XIII G 14 enthaltene Inschriften 386
- Tab. 12.4: Inschriften in den Codices von Augustinus Tyfernus im Vergleich mit dem CP XIII G 14 395
- Tab. 12.5: Inschriften-Erstbelege bei „Antiquus Austriacus“, Augustinus Tyfernus und im CP XIII G 14 415
- Tab. 12.6: Inschriften im 4° Cod. H 26 der SuStBA („Picturae“) im Vergleich mit dem CP XIII G 14 425
- Tab. 12.7: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 23 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 427
- Tab. 12.8: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 24 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 428
- Tab. 12.9: Inschriften in Cholers CLM 394 im Vergleich mit Peutingers 2° Cod. H 24 und CP XIII G 14 437
- Tab. 12.10: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit Augustinus Tyfernus und Peutingers 2° Cod. H 24 443
- Tab. 12.11: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit dem CP XIII G 14 475
- Tab. 12.12: „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ bei Peutinger, Choler, CP XIII G 14/Fuchsmagen und Apianus/Amantius 490
- Abkürzungs- und Siglenverzeichnis 503
- Quellen- und Literaturverzeichnis 508
- Abbildungsnachweis 539
- Indices 542
- Inschriftenindex 542
- Orts- und Personenindex 548