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Historische Aufzeichnungen
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi - Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
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Petrus Apianus / Bartholomaeus Amantius | 345 10.7 Zusammenfassende Betrachtungen zur Arbeitsweise von Apianus/Amantius und Gesamtbewertung der Inscriptiones sacrosanctae vetustatis In Form von Erklärungen, warum Inschriften zweimal im Werk vorkommen (etwa bei der Jünglingsstatue vom Magdalensberg), oder Textpassagen, an denen explizit Aventinus der Vorzug gegeben wird vor der zweiten, in Gestalt des CP XIII G 14 vorliegenden Quelle, liegen deutliche Hinweise vor, dass sich die beiden Heraus- geber der Inscriptiones sacrosanctae vetustatis durchaus intensiv mit dem zur Ver- fügung stehenden Material auseinander gesetzt haben. Der nicht zuletzt durch die 15 zwei- bzw. dreifach überlieferten Inschriften aus Noricum und Pannonia Superior entstandene Eindruck, die Sammlung wäre ohne große Sorgfalt erstellt worden, ist jedenfalls zu relativieren. Auch an einer anderen Stelle des Werkes, wo die Heraus- geber ihr Abweichen von der ursprünglich dargelegten Anordnung mit dem späte- ren Erhalt von Zuschriften begründen1548, manifestiert sich eine grundsätzlich durch- dachte Herangehensweise an das äußerst umfangreiche Unterfangen. Die zweifellos großen Bemühungen von Apianus und Amantius wurden allerdings empfindlich geschmälert durch die zahlreichen (Druck-)Fehler. Auch ist in den Inscriptiones so manche Lücke festzustellen, die durch unsystematisches Heranziehen der vorhandenen Quelle(n) entstanden ist.1549 Schließlich sind nicht wenige Fehlein- reihungen von Denkmälern festzustellen. Das im Titel des Werkes formulierte, über- aus hochgesteckte Ziel, nämlich die mit höchstem Fleiß und Aufwand gesammelten Inschriften der gesamten antiken Welt (bestmöglich) zu präsentieren, ist offensicht- lich – und nicht nur im hier näher untersuchten Teil – verfehlt worden. Aus diesem Grund wurden die Inscriptiones nicht nur von der modernen Wissen- schaft1550, sondern auch bereits von Zeitgenossen teilweise sehr gering geschätzt: Unter den frühesten Kritikern an der Sammlung ist auffallenderweise Konrad Peutinger zu finden. Möglicherweise war er auch etwas gekränkt wegen der Vor- gangsweise von Apianus/Amantius, im Wesentlichen nur seine gedruckten Inschrif- ten Augsburgs aufzunehmen und seine viel umfangreicheren handschriftlichen Sammlungen zu vernachlässigen und gegenüber anderen abzuwerten.1551 So bekun- det Peutinger in einem Brief an seinen Schwiegersohn Melchior Soiter vom Oktober 1534, er habe „darin vill unfleis befunden, die selben schriften werden sich nit also 1548 Apianus/Amantius, Inscriptiones 488. 1549 So fehlen bei Apianus/Amantius die Inschriften CIL III 5249 und 5267 aus Celeia. Höchst- wahrscheinlich wurden diese schlicht und einfach übersehen, denn sie stehen im Prager Codex (fol. 180v,2 bzw. 181r,1) zwischen CIL III 5227 und 5268, die Apianus/Amantius (Inscriptiones 374,1– 2) zweifellos dieser Quelle entnommen haben (einschließlich der Federzeichnung des Reliefs als Vorlage für einen entsprechenden Holzschnitt). Man sucht im Druckwerk auch die Inschrift CIL III 5583 vergeblich, die Aventinus im CGM 1560, fol. 162v überliefert. Die Frage, welcher Codex von Aventinus in welcher Form verwertet worden ist, wäre ein interessanter Gegenstand einer eigenen Untersuchung. 1550 Vgl. Kap. 10.5.3 (Pkt. 6). 1551 Siehe Kap. 10.3.
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Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
Title
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
Subtitle
Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
Author
Doris Marth
Publisher
Holzhausen Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-902976-43-7
Size
21.4 x 30.2 cm
Pages
572
Keywords
Antiquus Austriacus, Austria, Epigraphy, Humanism, Inscriptions, Manuscript Tradition, Roman Period, Antiquus Austriacus, Epigraphik, Humanismus, Inschriften, Österreich, Römerzeit, Überlieferung
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. 1 Zur historischen Entwicklung der Überlieferung lateinischer, insbesondere norischer Inschriften von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts 19
    1. 1.1 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung lateinischer Inschriften 19
    2. 1.2 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung norischer Inschriften 23
    3. 1.3 Berchtold von Kremsmünster und die älteste Abschrift einer norischen Inschrift 26
    4. 1.4 Die Inschrift CIL III 5630 im Codex membraneus LIV des Stiftes Lambach 36
  2. 2 Neue Impulse aus Italien: Humanismus und Renaissance als „Geburtsphase“ der lateinischen Epigraphik 40
  3. 3 Die Ausbreitung und Etablierung humanistischen Gedankengutes im Ostalpenraum aus epigraphischer Sicht 56
    1. 3.1 Das Itinerarium des Paolo Santonino 59
    2. 3.2 Aufschwung des antiquarischen Interesses und Einflussrichtungen des Humanismus im Ostalpenraum 71
    3. 3.3 Große Humanisten – kleine(re) epigraphische Spuren 77
    4. 3.4 Johannes Fuchsmagen: „Graue Eminenz der frühen Inschriftenüberlieferung“? 83
  4. 4 Augustinus Prygl Tyfernus und die norischen Inschriften 99
    1. 4.1 Leben und Werk 99
    2. 4.2 Die Inschriftensammlung des Augustinus Tyfernus in Gestalt ihrer Abschriften 108
    3. 4.3 Die Überlieferung norischer Inschriften durch Augustinus Tyfernus 120
  5. 5 Der sogenannte Antiquus Austriacus: Mommsens Pseudonym für den Verfasser der ältesten Sammlung norischer Inschriften 139
  6. 6 Die Wiener Handschrift CVP 3255* 147
    1. 6.1 Die Inschriftensammlung des Publius Licinius: CVP 3255*, fol. 11v–103v 152
    2. 6.2 Das Register einer Inschriftensammlung: CVP 3255*, fol. 105r–131v 158
  7. 7 Der Codex Pragensis XIII G 14 der Národní Knihovna, Prag 162
    1. 7.1 Das Verhältnis zwischen CP XIII G 14 und CVP 3255*: Eine Inschriftensammlung und ihr Register 170
      1. 7.1.1 Die Reihenfolge der Inschriften 170
      2. 7.1.2 Leere und fehlende Seiten im CP XIII G 14 171
      3. 7.1.3 Mängel im Register des CVP 3255* 173
    2. 7.2 Folgen aus dem Zusammenhang CVP 3255* – CP XIII G 14 174
      1. 7.2.1 Die Arbeitsweise des Registrators im CVP 3255* 175
      2. 7.2.2 Wechselweise Ergänzungen zwischen CVP 3255* und CP XIII G 14 177
      3. 7.2.3 Präzisierung der Entstehungszeit des CP XIII G 14 in Verbindung mit der Identifizierung von Johannes Fuchsmagen als Hand II 177
    3. 7.3 Johannes Fuchsmagen und der CP XIII G 14 182
      1. 7.3.1 Fuchsmagens Hand im CP XIII 14 182
      2. 7.3.2 Inhaltliche Hinweise im CP XIII G 14 auf Fuchsmagens Tätigkeit 190
    4. 7.4 Zur Frage nach den Quellen für den CP XIII G 14 198
      1. 7.4.1 Das Verhältnis des CP XIII G 14 zur Sammlung von Augustinus Prygl Tyfernus 200
      2. 7.4.2 Das Verhältnis des CP XIII G 14 zur Sammlung des sogenannten Antiquus Austriacus und deren Erweiterung 203
      3. 7.4.3 Weitere Quellen für die norischen und oberpannonischen Inschriften 211
    5. 7.5 Codex Pragensis XIII G 14: Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse und Gesamtbetrachtung 221
  8. 8 Konrad Peutinger und die norischen Inschriften 228
    1. 8.1 Peutingers handschriftliche Inschriftensammlungen 230
    2. 8.2 Johannes Fuchsmagen als Peutingers Gewährsmann 244
    3. 8.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ und die Inschriften von Augustinus Prygl Tyfernus in Peutingers 2° Cod. H 24 246
      1. 8.3.1 Beobachtungen zu Peutingers Arbeitsweise 247
      2. 8.3.2 „Augustiniana“ 250
      3. 8.3.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ im 2° Cod. H 24 und im CP XIII G 14 254
    4. 8.4 Zusammenfassung: Der Wert von Peutingers Handschriften für die Überlieferung norischer Inschriften 264
  9. 9 Johannes Choler und seine Inschriftensammlung 265
    1. 9.1 Zur Biographie von Johannes Choler 265
    2. 9.2 Cholers Beschäftigung mit Inschriften 275
      1. 9.2.1 Cholers epigraphischer Nachlass: Der Codex Latinus Monacensis 394 277
      2. 9.2.2 Zu Cholers Quellen 282
      3. 9.2.3 Der CLM 394 und der CP XIII G 14 286
      4. 9.2.4 Wertvolles in und an Cholers Inschriftensammlung 292
  10. 10 Die „Inscriptiones Sacrosanctae Vetustatis“ von Petrus Apianus und Bartholomaeus Amantius 295
    1. 10.1 Zur Intention und Gliederung des Werkes sowie zur Nennung seiner Quellen 300
    2. 10.2 Johannes Choler und die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 301
    3. 10.3 Die Inschriftensammlungen von Konrad Peutinger und Augustinus Prygl Tyfernus – Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis? 302
    4. 10.4 Johannes Aventinus als Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 304
    5. 10.5 Der Codex Pragensis XIII G 14 und sein Verhältnis zu den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 305
      1. 10.5.1 Das Verzeichnis epigraphischer Abkürzungen im CP XIII G 14 und bei Apianus/Amantius 307
      2. 10.5.2 Der CP XIII G 14 als Quelle für norische (und oberpannonische) Inschriften bei Apianus/Amantius 311
      3. 10.5.3 Konsequenzen aus dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem CP XIII G 14 und den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 330
    6. 10.6 Parallel verwendete Quellen und mehrfach überlieferte Inschriften bei Apianus/Amantius 337
    7. 10.7 Zusammenfassende Betrachtungen zur Arbeitsweise von Apianus/ Amantius und Gesamtbewertung der Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 345
  11. 11 Johannes Fuchsmagen und seine epigraphische Sammeltätigkeit 347
    1. 11.1 Intention und Funktion des CP XIII G 14 347
    2. 11.2 Johannes Fuchsmagen – „Antiquus Austriacus“ 350
    3. 11.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ im Spiegel aller derzeit bekannten Sammlungen 361
    4. 11.4 Abschließende Bemerkungen zu den Aussagen von Theodor Mommsen 367
  12. 12 Anhang: Tabellen zur Überlieferung norischer und oberpannonischer Inschriften 376
    1. Einleitende Bemerkungen und Hinweise zur Benützung 376
    2. Tab. 12.1: Inschriften bei Paolo Santonino, Cod. Vat. Lat. 3795 379
    3. Tab. 12.2: Inschriften, die von Augustinus Tyfernus und vom sogenannten Antiquus Austriacus überliefert werden 380
    4. Tab. 12.3: Im CVP 3255* und CP XIII G 14 enthaltene Inschriften 386
    5. Tab. 12.4: Inschriften in den Codices von Augustinus Tyfernus im Vergleich mit dem CP XIII G 14 395
    6. Tab. 12.5: Inschriften-Erstbelege bei „Antiquus Austriacus“, Augustinus Tyfernus und im CP XIII G 14 415
    7. Tab. 12.6: Inschriften im 4° Cod. H 26 der SuStBA („Picturae“) im Vergleich mit dem CP XIII G 14 425
    8. Tab. 12.7: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 23 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 427
    9. Tab. 12.8: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 24 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 428
    10. Tab. 12.9: Inschriften in Cholers CLM 394 im Vergleich mit Peutingers 2° Cod. H 24 und CP XIII G 14 437
    11. Tab. 12.10: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit Augustinus Tyfernus und Peutingers 2° Cod. H 24 443
    12. Tab. 12.11: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit dem CP XIII G 14 475
    13. Tab. 12.12: „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ bei Peutinger, Choler, CP XIII G 14/Fuchsmagen und Apianus/Amantius 490
  13. Abkürzungs- und Siglenverzeichnis 503
  14. Quellen- und Literaturverzeichnis 508
    1. I. Quellen 508
      1. I.1 Handschriftliche Quellen 508
      2. I.2 Gedruckte Quellen 510
      3. I.3 Onlinequellen und -datenbanken 516
    2. II. Literatur 517
      1. II.1 Bio- und bibliographische Sammelwerke, Handschriftenkataloge sowie Wasserzeichenfindbücher 517
      2. II.2 Sekundärliteratur 522
  15. Abbildungsnachweis 539
  16. Indices 542
  17. Inschriftenindex 542
  18. Orts- und Personenindex 548
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