Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Chroniken
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Page - 248 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 248 - in Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz

Image of the Page - 248 -

Image of the Page - 248 - in Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz

Text of the Page - 248 -

248 Die Wissens-Verbreitung des Kartenspiels mit bereits relativ hohem Entwicklungsstand tritt im 14. Jh entgegen, wird einem Mönch Johannes aus einem Schweizer Kloster (1377) zugeschrieben. Die Kartenspiele dürften zunächst ein Privileg der Oberschicht gewesen sein, da die Spielkarten zunächst teure Einzelanfertigungen waren und zudem rechnerische Fähigkeiten in bestimmtem Ausmaß erforderten. 1423 predigte der Hl. Bernhardin von Siena in Bologna bereits gegen Würfel- und Kartenspiele, 1460 ein Dominikaner in Oberitalien gegen "Würfel, Karten und Trionfi", vm auch im Hinblick auf die eher wenig religiös motivierten Darstellungen der "trionfi". Diese "gegnerischen Predigten" sprechen für bereits größere Verbreitung des Spieles. Die "trionfi", später auch als "tarocchi" bzw "atutti" bezeichnet, in Reihe von 21 bzw 22 Spielkarten vorkommend, sind als Vorgänger der 22 Tarockkarten zu sehen. Der kleinste ist der I -er (Pagat, "bagatello", der Schwächste), der zweithöchste Tarock ist der XXI-er (auch "Mond" vom vormaligen ital. "mondo" /Welt), der höchste ist der "Sküs" (der Narr, eigentlich XXII); gemeinsam bilden sie die "Trull", was im Verband eine höhere Wertung einbringt. In der deutschen Sprache treten sie ua als "Trümpfe" entgegen. Den 21 bzw 22 "tarocchi" mit römischen Zahlen wurden 52 Karten der vier Farbreihen zu je 13 Karten (Werte 1>10, plus König, Ober, Unter), danach noch vier Damen (Königinnen, welche angäblich in Venedig dazukamen) hinzugefügt, womit das klassisch-bekannte Spielkartenensemble 78 Blatt enthielt. Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahre 1442 überliefert, als der Herzogshof von Ferrara den Ankauf eines Pakets von "trionfi"-Karten im Rechnungsbuch verzeichnet. 1480 sollen die französischen Spielkartenhersteller in Rouen/Frankreich, die vier französischen Farben verankert haben, deren Symbole Herz, Karo, Pik und Treff leichter zu merken und zu vervielfältigen waren. Die stärkste Verbreitung erfuhr das Tarockspiel im 18. und 19. Jh in der österreichisch-ungarischen Monarchie, wurde zum "österreichischen Kartenspiel".926 335)* Butzenscheiben: Zahlreiche Fenster des Schlosses Hagen wiesen - auch nach dem Krieg noch - Butzenscheiben auf, ua in den Gängen (Arkadengang), in etlichen Räumlichkeiten (Jagdstube s.o.), Kapelle. Eines der Butzenscheiben-Fenster des Schlosses Hagen wurde in einem Privathaus in der Roseggerstraße/Linz eingebaut. Möglicherweise fanden auch weitere in uns unbekannten Gebäuden Verwendung. 927 336)* Fotomaterial bzgl Schloss Hagen „verschollen“: Unverständlicher- und bedauerlicher- Weise fehlen Fotoaufnahmen der markantesten Besonderheiten, welche - laut diversen Zeugenaussagen der Unterschriftenliste beigelegt - die Erhaltung des Gebäudes hätten gewährleisten bzw fördern sollen: *Reitstiege, *Fresken im Rittersaal, *Wappenwand“ in der Kapelle. Nicht nur den Autoren, sondern auch kontaktierten Insidern war dies unerklärlich, u.a. dem Neffen Weingärtners, Architekt Rudolf Vorderegger, Gabriele Roithner vom BDA Wien/der Nationalbibliothek Wien, Dr. Georg Wacha (Nordico), u.a., bei welchen nachgefragt und (auch ihrerseits) recherchiert wurde. Fotoaufnahmen, Belege und Unterschriftenlisten928 wurden seinerzeit (1956 infolge Ansuchen des neuen Besitzers "Merkur" um baldmöglichsten Abriss des intakten Schlossbaus und Gebäude-Ensembles) allen als einflussreich und maßgeblich eingeschätzten Persönlichkeiten (ua Dr. Koref, Dr. Gleißner) vorgelegt, in der Hoffnung, die Abrissbewilligung dadurch zu verhindern - doch vergeblich. Wacha hatte diese wichtigen Fotoaufnahmen bei Dr. Wibiral (BDA Linz) gesehen, der diese aber zunächst verleugnete, schließlich einlenkte, jedoch argumentierte, er sei ein Ein-Mann-Betrieb gewesen, habe sein normales Pensum kaum geschafft, hätte sonst handeln müssen. Aber er habe dies ein Leben lang bereut: "Schloss Hagen war der größte Fehler meines Lebens".929 926 Vgl Flendrovsky, Tarock, 27ff. 927 Wehrle, PI 8. September 2011. Reder, PI 3. Februar 1999. 928 Initiative Prof. Steinbüchlers zur Errettung des Schlosses, mitgetragen von weiteren Persönlichkeiten, zB Stefanie Hirschfeld, Ludwig Pruscha, Prof. Burgstaller, u.a. Die Fotos KR Pruschas und kürzlich auch jene Hirschfelds fielen den Verlassenschafts- Abhandlungen/Räumungsmaßnahmen zum Opfer. Pixner/Pruscha, PI 2010; Billinger Andrea, PI 2010. 929 Wibiral, PI ua November 1997, 2001, 2009. Tel. Wacha > Wibiral, beide PI 16. September 2009. Dieser Aussage sei laut Wacha nicht zu widersprechen!
back to the  book Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz"
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Title
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Authors
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag Schäffer
Location
Linz
Date
2012
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
319
Keywords
Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
Categories
Geschichte Chroniken

Table of contents

  1. Vorbemerkungen 1
  2. Kurzinformation 11
  3. Das Schlossgebäude Hagen 18
    1. Objekte, Besonderheiten 18
    2. Eingangsbereich 18
    3. Vorhaus, Gänge 22
    4. Wohnsaal, Erker 25
    5. Speisezimmer ... 39
    6. Schlafräume 41
    7. Stifterzimmer 44
    8. Steinerner Saal 55
    9. Empfangszimmer 58
    10. Bauern-/Jagdstube 63
    11. Freseken-/Rittersaal 67
    12. Schloss-Archiv 70
    13. Bibliothek 89
    14. Raritätenkammer ... 100
    15. Schlosskapelle 104
    16. Sakristei 117
    17. Taufkapelle 124
    18. Beichtkammer 125
    19. Gästetrakt 126
    20. Küchen 127
    21. Dachboden 128
    22. Keller 131
    23. Besonderheiten 138
  4. Der alte Gutshof 142
    1. Gutshof-Kapelle 149
  5. Stögerischer Meierhof 152
  6. Stock 159
  7. Brauerei 161
    1. Bierhalle 169
  8. Weitere Gebäube 172
  9. Teiche 174
  10. Bäche 178
  11. Gärten und Park
    1. Gärten und Park 180
    2. Wald 190
    3. Wein 193
    4. Schrebergärten 196
    5. Umfeld 198
  12. Pöstlingberg 203
  13. Urfahrwänd 210
  14. Früh abgekommene Objekte 231
  15. Weitere Schenkungen 239
  16. Ungeklärter Abgang .. 241
  17. Im Außenbereich 249
  18. Festivitäten 256
  19. Bombardierung 271
  20. Miszellen 277
  21. Anhang I 282
  22. Anhang II 288
  23. Ausblick 305
  24. Schlussbetrachtung 306
  25. Literaturliste 308
  26. Abkürungsverzeichnis 312
  27. Blick auf die Autoren 313
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz