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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
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Page - 273 - in Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz

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273 Die FLAK-Soldaten erstellten Eintragungsprotokolle der Luftangriffe. Augenzeugen bezeichneten die Luftwaffenhelfer als "flinke, aufgeweckte Burschen" (Beispiel Rudi Kubinger, hauptsächlich Mittelschüler aus dem Gymnasium an der Spittelwiese). Ein anderer Augenzuge berichtete "...Wenn 20 Flugzeuge fliegen, dann sind es Engländer und wenn 200 Flugzeuge festgestellt werden, sind es Amerikaner". In einem Bericht beim Polizeipräsidenten von Linz (28. Juli 1944) wird angeführt: "Es flogen 500 Flugzeuge aus Süd in 6 Wellen...". Am 8. Jänner 1945 wurde Linz von 12.33 bis 13.21 Uhr bombardiert. 1051 Herbert Caspers schrieb am 10. Jänner 1945: „Die Heimat ist auch bei uns zur Front geworden. Mit erbarmungsloser Grausamkeit haben die Terrorbomber der Anglo- Amerikaner unsere Häuser zerstört, ….“1052 Dipl. Ing. Kubinger berichtete, dass Schloss Hagen nur an einer Flanke "unspektakulär" getroffen und nicht schwer beschädigt gewesen sei. Trotzdem habe es einige Tote gegeben, da einer der beiden Keller im Schloss Hagen lediglich Stampfboden aufwies, welcher vom Druck aufgewirbelt wurde, sodass einige der Schutzsuchenden erstickten. Kutschera berichtet von 10 Toten, die "Totenliste" der Oberdonauzeitung von 13, Höllmüller (Augenzeuge im "Schutzkeller") und Miksch sprachen von ca 14 Toten. 8 Bombenopfer fanden im Keller des Privathauses des Hagener Kaufmanns Sandböck den Tod (Totalschaden der Sandböck-Häuser).1053 Im Gewölbe- Keller mit Naturboden unter dem Westtrakt richtete am 8. Jänner 1945 ein Bombeneinschlag großen menschlichen Schaden an, zumal laut Augenzeugen -/ Eigenerlebnis- Bericht Herbert Höllmüllers, vierzehn dorthin geflüchtete Personen aus dem Schloss- und Umfeld-Bereich am aufwirbelnden Staub-Erde-Gemisch erstickten bzw von Außen-Mauerteilen getroffen wurden. Herbert Höllmüller, Mutter und Schwester saßen geschützt in der Ecke, auch weitere Personen überlebten. Familie Wöss suchte im Keller des dem Schloss benachbarten Hauses Hamberger Schutz, welcher in den Hang gebaut war. Die Tochter von Fam. Rammerstorfer war normalerweise bei Fliegeralarm auch in den Hamberger Keller geflüchtet, ging aber ausgerechnet an jenem 8. Jänner mit ihrem kleinen 10-Monate-alten Sohn in den vermeintlich "sicheren" Schlosskeller, beide erstickten.1054 Robert Himmelbauer schilderte, wie sein Onkel, welcher bis in Gürtelhöhe in der aufgeworfenen Bodenmasse steckte, mühsam herauszogen wurde, aus eigener Kraft schaffte er es nicht.1055 Gegen Kriegsende errichtete man am Hagen eine Panzersperre, unmittelbar nach dem Hagenwirt. Als die Amerikaner erschienen, wurden die Geschütze gesprengt, die Unterteile, später von den Kindern im Hagen als Karussell verwendet.1056 1051 Kutschera, Fliegerangriffe, 267. Diverse Zeitzeugen, ua Dr. Mraz, Dr. Nenning, Reder, Ströbinger und Horst Schneider, Stadler. Kubinger, PI Dezember 2006, 2009. Wibiral, Baugeschichte Schloss Hagen, 6. 1052 Oberdonau-Zeitung, Tagespost Nr. 8, Mittwoch 10. Jänner 1945. 1053 AStL, Oberdonau-Zeitung, 16. Jänner 1945. Kubinger, diverse PI, ua Dezember 2006. Kutschera, Fliegerangriffe, 266ff, 311. Miksch, PI 11. August 2009, 16. Jänner 2016. Höllmüller, PI 16. Jänner 2016. Schlöderer, Schwiegersohn des Hagener Kaufmanns Leopold Sandböck (Hagen 32), diverse PI. Seine erste Frau Hermine geb. Sandböck und seine Tochter Elisabeth Schlöderer waren unter den Toten. Er heiratete dann die Stiefschwester seiner Frau. 1054 Höllmüller, PI 16. Jänner 2016. Man wollte den 14-jährigen Herbert Höllmüller nach Urfahr schicken als Berichterstatter, was aber seine Mutter nicht erlaubte, und tatsächlich ging schon wenige Augenblicke später der nächste Fliegeralarm los. Miksch, PI 16. Jänner 2016. 1055 Himmelbauer, PI ua 11. Jänner 2016. 1056 Miksch Anna/Wöss Gregor Klaus, PI 11. August 2009.
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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Title
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Authors
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag Schäffer
Location
Linz
Date
2012
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
319
Keywords
Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
Categories
Geschichte Chroniken

Table of contents

  1. Vorbemerkungen 1
  2. Kurzinformation 11
  3. Das Schlossgebäude Hagen 18
    1. Objekte, Besonderheiten 18
    2. Eingangsbereich 18
    3. Vorhaus, Gänge 22
    4. Wohnsaal, Erker 25
    5. Speisezimmer ... 39
    6. Schlafräume 41
    7. Stifterzimmer 44
    8. Steinerner Saal 55
    9. Empfangszimmer 58
    10. Bauern-/Jagdstube 63
    11. Freseken-/Rittersaal 67
    12. Schloss-Archiv 70
    13. Bibliothek 89
    14. Raritätenkammer ... 100
    15. Schlosskapelle 104
    16. Sakristei 117
    17. Taufkapelle 124
    18. Beichtkammer 125
    19. Gästetrakt 126
    20. Küchen 127
    21. Dachboden 128
    22. Keller 131
    23. Besonderheiten 138
  4. Der alte Gutshof 142
    1. Gutshof-Kapelle 149
  5. Stögerischer Meierhof 152
  6. Stock 159
  7. Brauerei 161
    1. Bierhalle 169
  8. Weitere Gebäube 172
  9. Teiche 174
  10. Bäche 178
  11. Gärten und Park
    1. Gärten und Park 180
    2. Wald 190
    3. Wein 193
    4. Schrebergärten 196
    5. Umfeld 198
  12. Pöstlingberg 203
  13. Urfahrwänd 210
  14. Früh abgekommene Objekte 231
  15. Weitere Schenkungen 239
  16. Ungeklärter Abgang .. 241
  17. Im Außenbereich 249
  18. Festivitäten 256
  19. Bombardierung 271
  20. Miszellen 277
  21. Anhang I 282
  22. Anhang II 288
  23. Ausblick 305
  24. Schlussbetrachtung 306
  25. Literaturliste 308
  26. Abkürungsverzeichnis 312
  27. Blick auf die Autoren 313
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