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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 67 biographischer Berührungspunkte und dem Schüler-Lehrer-Verhältnis geson- dert aufdrängte – die Hanslick-Rezeption kaum ernsthaft erforscht wurde.250 Als Beleg dieser generellen Behauptung sollen hier drei separate Beispiele die- nen, die auf Hanslicks VMS-Traktat immer wieder pauschal bezogen wurden: August Halm, Ernst Kurth und Hermann von Helmholtz. Bezüglich Helm- holtz besteht dabei sogar eine reziproke Beziehung, zumal dieser Hanslicks Hypothese, die „den falschen Standpunkt überschwänglicher Sentimentalität“ schlagend bekämpfe,251 positiv erwähnt, während Hanslicks VMS- Traktat die Einsichten Helmholtz’ in seiner vierten Auflage (1874) als „epochemachende[  ] Bereicherungen“ berücksichtigt (VMS, S.  118). Neben Steeges „Helmholtz, Music Theory, and Liberal-Progressive History“, der die genannte Verbindung nebenbei erforscht, hierbei jedoch disparate Resultate zutage fördert,252 fin- den sich aber nur flüchtige Angaben des wechselseitigen Lektürevorgangs.253 Dies gilt noch mehr für Hanslicks Bedeutung für das energetische Musikkon- zept von Halm und Kurth, deren inhaltliche Herleitung aus Hanslicks Argu- ment zu den dynamischen Musikqualitäten (VMS, S.  46f.) allgemein verbreitet ist. Eine punktuelle historische Betrachtung dieses gängigen Narrativs kann aber nirgends entdeckt werden, wobei besonders vielsagend scheint, dass eine 250 Theophil Antonicek, Barbara Boisits und Gabriele Eder müssen hierbei speziell erwähnt werden: Theophil Antonicek, „Musikwissenschaft in Wien zur Zeit Guido Adlers“, in StMw 37 (1986), S.  165–193; Barbara Boisits, „Ästhetik versus Historie? Eduard Hanslicks und Guido Adlers Auffassung von Musikwissenschaft im Lichte zeitgenössischer Theori- enbildung“, in Das Ende der Eindeutigkeit. Zur Frage des Pluralismus in der Moderne und Post- moderne, hrsg. von Barbara Boisits und Peter Stachel, Wien 2000, S.  89–108; Eder, „Hans- lick und Adler“ (wie Anm.  149); Theophil Antonicek, „Hanslick und Adler – ein problematisches Verhältnis“, in Musikwissenschaft als Kulturwissenschaft damals und heute. Internationales Symposion (1998), hrsg. von Theophil Antonicek und Gernot Gruber, Tutzing 2005, S.  61–68; Gabriele Eder, „Guido Adler und sein Verhältnis zu Eduard Hanslick“, in Antonicek/Gruber/Landerer, Hanslick zum Gedenken (wie Anm.  10), S.  85–101; Barbara Boisits, „Historisch/systematisch/ethnologisch: Die (Un-)Ordnung der musikalischen Wissenschaft gestern und heute“, in Calella/Urbanek, Musikwissen- schaft (wie Anm.  206), S.  35–55. Vgl.: Volker Kalisch, Entwurf einer Wissenschaft von der Musik: Guido Adler, Baden-Baden 1988, S.  140–143 und 173f.; Karnes, Challenge of History (wie Anm.  131). 251 Hermann von Helmholtz, Die Lehre von den Tonempfindungen als physiologische Grundlage für die Theorie der Musik, Braunschweig 1863, S.  2. 252 Benjamin Steege, „Helmholtz, Music Theory, and Liberal-Progressive History“, in JMT 54/2 (2010), S.  283–310, hier S.  297–299. 253 Siehe hierzu einige Beispiele: Bujić, European Thought (wie Anm.  155), S.  276f.; Blaukopf, Empiristische Musikforschung (wie Anm.  90), S.  94–99; Schmidt, Schönberg und Mozart (wie Anm.  247), S.  57–60; Enrico Fubini, Geschichte der Musikästhetik. Von der Antike bis zur Gegenwart, übers. von Sabina Kienlechner, Stuttgart/Weimar 1997, S.  275; Paddison, „Music as Ideal“ (wie Anm.  63), S.  336; Titus, „Quest for Form“ (wie Anm.  58), S.  87; Bonds, Absolute Music (wie Anm.  31), S.  245f.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Title
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Subtitle
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Author
Alexander Wilfing
Publisher
Hollitzer Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Size
16.0 x 24.0 cm
Pages
434
Keywords
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Category
Biographien

Table of contents

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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