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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 269 weiterhin relevant waren.1376 Diese These lässt sich auch empirisch bestätigen: T.  J. Diffey etwa hat eine statistische Aufstellung der veröffentlichten Unter- suchungen im British Journal of Aesthetics für die Jahre 1978–1989 vorgelegt, die eine klar ausgeprägte Verschiebung der analytischen Kunsttheorie zu materia- len Problemen nachweist.1377 Wenn dies auch nur als Stichprobe zu Tendenzen der gewandelten Ausrichtung gefasst werden kann, weil etwa keine ästheti- schen Monographien einbezogen werden, weisen Diffeys Zahlen trotz allem einen Trend aus: Denn wenn jetzt einzelne Gattungen häufiger erörtert wer- den – Musik, Literatur und visuelle Künste belegen die Plätze 6, 3 und 2 –, werden früher zentrale Probleme wie ein ontologischer Kunstbegriff (Platz 11), ‚aesthetic experience‘ (Platz 13) oder auch ‚aesthetic concepts‘ (Platz 16) selte- ner erforscht. Eine ähnliche Diagnose gilt auch für das Journal of Aesthetics, das visuelle Künste auf Platz 1, Literatur auf Platz 2 und Musik auf Platz 5 einreiht, während Abstrakta wie ontologische Definitionen (Platz 8), ‚aesthetic experi- ence‘ (Platz 7) und ‚aesthetic concepts‘ (Platz 16) auf hintere Positionen rückten. Auch Lamarque, der das British Journal of Aesthetics von 1995 bis 2008 edierte, verwies auf den steigenden Prozentsatz von musikalischen Abhandlungen, der von ihm auf die frühen 1980er datiert worden ist und unerwartet kam: „The need has arisen to turn down papers on music just for the sake of balance in the journal.“1378 Davies und Alperson ordneten die steigende Relevanz von Musik, der seit etwa 1980 deutlich größeres Interesse als den anderen Künsten zuteil werde,1379 zeitlich ähnlich ein: „If medals were awarded for growth in aes- thetics in the last thirty years, the philosophy of music would win the gold.“1380 Wenn also die analytische Musikästhetik eine intensivere Beziehung zur objektbezogenen Spezialforschung nötig hatte, um die Bedeutung von Geschichte angemessen einzubinden, ist die zukünftige Entfaltung ihrer methodischen Grundrichtung weiter offen. Alperson bemerkte, dass man etwa Fragen der musikalischen Instrumentalität – also ihre funktionale Einbindung in Politik, Kultur, Ethik etc. – mangelhaft reflektiere und meistens übersehe, dass derartige Merkmale oft entscheidende Determinanten sind.1381 Zwar kann bei der historisch fundierten Forschung von Goehr1382 und im Fall von 1376 Davies, „Analytic Philosophy“ (wie Anm.  898), S.  294. 1377 T.  J. Diffey, „On American and British Aesthetics“, in JAC 51/2 (1993), S.  169–175, hier S.  173f. 1378 Lamarque, „British Journal“ (wie Anm.  1325), S.  14f. 1379 Alperson, „Philosophie der Musik“ (wie Anm.  7), S.  879. 1380 Davies, „Music“ (wie Anm.  903), S.  489. 1381 Alperson, „Philosophie der Musik“ (wie Anm.  7), S.  881f. 1382 Goehr, Imaginary Museum (wie Anm.  374); dies., „Being True to the Work“, in JAC 47/1 (1989), S.  55–67.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Title
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Subtitle
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Author
Alexander Wilfing
Publisher
Hollitzer Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Size
16.0 x 24.0 cm
Pages
434
Keywords
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Category
Biographien

Table of contents

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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