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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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62 | Kommunen im Klimawandel dere seit 2008) neue Wachstumsquellen durch Produktivitätssteigerung, Innovatio- nen und neue Märkte erschlossen werden (Unmüßig et al. 2012). Lösungen für die Klimakrise sind auch Lösungen für die Wirtschaftskrise, so die Logik. Der Ausbau erneuerbarer Energien, die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Entwicklung von CO2-armen Technologien werden daher nicht nur in Deutschland als Schlüssel zum Erreichen der Klimaziele gesehen. Klimaschutz soll so zum zentralen „Wachs- tumstreiber des 21. Jahrhunderts“ (BMU 2011) werden und langfristigen wirtschaft- lichen Erfolg sicherstellen. Diese Problematisierung macht Klimaschutz zu einer In- novations- und Wirtschaftsstrategie und stellt die potenziellen Chancen über die po- tenziellen Gefahren des Klimawandels (Janković und Bowman 2014). Ein Mitarbei- ter des Frankfurter Energiereferats verdeutlicht dies: „Man muss ganz klar sagen, dass die Energiewende ‚eine Wettbewerbsstrategie der Bundesre- gierung ist […]. Man hat das natürlich zusammen gebracht, eine Gesellschaft, die mehr Nach- haltigkeit und Klimaschutz fordert, aber ich glaube, auf nationaler Ebene ist der viel stärkere Treiber diese Wettbewerbsschiene.“ (IK-15, 2016: 33) Eng verflochten mit den beiden zuvor eingeführten Problematisierungssträngen (Kli- mawandel als MLG-Problem und die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung des Klimaproblems) wird argumentiert, dass die Synergien zwischen Klimaschutz- und Wachstumszielen auf kommunaler Ebene besondere Wirkung entfalten könnten (Herrschel 2013). Zum einen könnten auf lokaler Ebene innovative Lösungen aus- probiert werden, die an die spezifischen Probleme vor Ort angepasst bzw. dort be- sonders wirksam seien. Städte und Gemeinden könnten damit zu „Saatbeeten“ (Geels 2013: 22) von Veränderungen werden. Zum anderen bestünden auf lokaler Ebene mehr Möglichkeiten, einander ergänzende umwelt- und wirtschaftspolitische Maß- nahmen zu ergreifen, da diese auf lokaler Ebene stärker integriert seien als auf nati- onaler Ebene (Hammer et al. 2011). Investitionen in Gebäudesanierungen, erneuer- bare Energien, intelligente Zähler und die Entwicklung von neuen Speichertechnolo- gien, die gleichermaßen dem Klima und der Wirtschaft durch neue Arbeitsplätze, verringerte Energiekosten und geminderte THG-Emissionen dienen sollen, könnten nur vor Ort in den Städten implementiert werden. „Regionale Kreislaufwirtschaftsprozesse werden angeregt, Innovationen gefördert, langfristige Organisations- und Managementprozesse in Gang gesetzt und durch die Optimierung der regi- onalen Energie-, Finanz- und Stoffströme wird Wertschöpfung in der Region generiert. Davon wird insbesondere der regionale Mittelstand als ein bedeutender Träger von Innovationen pro- fitieren.“ (Hansestadt Rostock 2013: 5)
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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