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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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128 | Kommunen im Klimawandel Im Fokus des Interesses von Studien speziell zur Klima-Gouvernementalität stehen, wie zu erwarten, die Prozesse, durch die Klimawandel regierbar gemacht wird. Es geht also um die Ausweitung und Vertiefung des Verständnisses darüber, wie Kli- mawandel zu einem aktuellen sozialen, kulturellen und politischen Phänomen wurde. Stripple und Bulkeley (2014a: 14) erklären die Nützlichkeit einer gouvernementalen Perspektive auf das Thema Klimawandel daher wie folgt: „[…] the concept of governmentality provides a means through which to engage with how governing climate change operates through both the strategic and the prosaic, and to offer an explanation for how and why particular forms of authority, knowledge and practice have come to dominate the climate change field“. Diese Studien zur Klima-Gouvernementalität richten dabei ihre Aufmerksamkeit fol- gerichtig in erster Linie auf Fragen des „Wie“ in der Klimagovernance. Dabei wird z.B. danach gefragt, wie eine Klimagovernance praktisch und technisch bewerkstel- ligt wird oder wie Akteure und Subjekte durch Praktiken der Klimagovernance kon- stituiert werden (Lövbrand und Stripple 2014) oder auch, wie die heterogenen sozio- politischen Elemente – etwa Praktiken, Texte, materielle Form, Machttechniken und Wege der Problematisierung – zusammenhängen und wie diese in eine relativ stabile raum-zeitliche Regierungsweise münden (Blok 2014). Bisherige Arbeiten zur Klima- Gouvernementalität lassen sich grob in vier Kategorien einordnen, deren Forschungs- stand in der folgenden Auflistung schlaglichtartig dargestellt wird: 1. Untersuchungen, die sich mit der Konstruktion von Klimawandel als Regie- rungsobjekt auf unterschiedlichen Maßstabsebenen befassen. Ein Großteil der sozialwissenschaftlichen Forschung zum Klimawandel, die mit einer gouver- nementalen Perspektive operiert, beschäftigt sich mit der Frage, wie Klima- wandel zu einem politischen Objekt gemacht wurde, das sich regieren lässt. Rutland und Aylett (2008) arbeiten bspw. heraus, wie Klimawandel zu einer politischen Priorität in Portland (USA) wurde. Lövbrand et al. (2009) zeich- nen die wissenschaftlichen Praktiken nach, die zur Konstitution der Analyse- kategorie „Erd- bzw. Klimasystem“ führten, wodurch das planetarische Klima beobachtbar, messbar und regierbar gemacht wurde. In einer vergleichenden Studie zeigen Keskitalo et al. (2012), wie unterschiedliche politische Rationa- litäten in Großbritannien, Finnland und Schweden zu ganz unterschiedlichen Regierungstechniken führen, mithilfe derer Anpassung an den Klimawandel erfolgen kann. Oels (2013) nutzt das Gouvernementalitätskonzept, um zu zei- gen, wie sich die Konstruktion und Darstellung von globalen Klimarisiken zwischen 1988 und 2010 maßgeblich gewandelt hat. McGuirk et al. (2014a) arbeiten am Beispiel von CO2-Governance-Initiativen in verschiedenen aust-
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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