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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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192 | Kommunen im Klimawandel unter Techniken und Technologien der Regierung die vielfältigen und diversen Mit- tel, Mechanismen und Instrumente, durch die ein Regieren ermöglicht wird. Dazu zählen laut Dean (ebd.) bspw. die Art und Weise, Informationen zu sammeln, darzu- stellen, zu speichern und zu verbreiten, aber auch Formen der Architektur und der Aufteilung des Raumes (z.B. Raumplanung), Arten der quantitativen und qualitativen Berechnung, Ausbildungsformen und ähnliches. Typischerweise wirken verschie- dene Regierungstechniken an der Gestaltung sozio-technischer Systeme mit. Sie bil- den dabei die logistischen und infrastrukturellen Antriebskräfte und lenken das mo- ralische und politische Verhalten der beteiligten Akteure durch spezifische Leis- tungskriterien. Dementsprechend beschreiben Rose und Miller (1992: 175) Regier- ungstechnologien als „[...] complex of mundane programmes, calculations, tech- niques, apparatuses, documents and procedures through which authorities seek to embody and give effect to governmental ambitions“. Die Analyse von Best Practices als Regierungstechnologie – die bestimmte Arten von Interventionen als geeignet, legitim oder effektiv im kommunalen Klimaschutz kommuniziert – liefert ein erläuterndes Rahmenwerk für die Tatsache, dass Entschei- dungsprozesse weniger in einer rationalen Berechnung von Alternativen, sondern e- her in politischen Rationalitäten wurzeln, die mit bestimmten Annahmen über das Funktionieren von sozialen Systemen und Vorstellungen von geeigneten Steuerungs- ansätzen einhergehen (Keskitalo 2010; Keskitalo et al. 2012). Wie ich im vorherge- henden Kapitel #New Public Climate Management gezeigt habe, sorgen Regierungs- rationalitäten zwar dafür, dass nur bestimmte Technologien und Praktiken als geeig- net für eine erfolgreiche Problemlösung angesehen werden – im Klimaschutzma- nagement wären dies bspw. CO2-Bilanzen, Szenarienberechnungen, Beteiligungs- verfahren, Stakeholderanalysen oder eben die Nutzung von Best Practices –; aber erst Regierungstechnologien sorgen dafür, dass eben diese Rationalitäten und ihre politi- schen Programme umgesetzt werden können. „If political rationalities render reality into the domain of thought, […] ‚technologies of gov- ernment‘ seek to translate thought into the domain of reality, and to establish ‚in the world of persons and things‘ spaces and devices for acting upon those entities of which they dream and scheme.“ (Miller und Rose 1990: 8) Um also von „Regierung“ sprechen zu können, muss eine Regierungsrationalität wie das kommunale Klimaschutzmanagement in konkrete politische Praxis überführt werden. Miller und Rose (1990: 14) betonen aber auch, dass politische Programme und Regierungsrationalitäten niemals eins zu eins mithilfe von Regierungstechnolo- gien in die Realität übersetzt werden können. Vielmehr beeinflussen und bedingen sich diese Kategorien gegenseitig. Das heißt, dass politische Programme oder Regie- rungsstrategien nicht zuerst existieren und Regierungstechniken daraufhin entwickelt
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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