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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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264 | Kommunen im Klimawandel Zweitens werden Städte sowohl als Ursache als auch als Betroffene – noch wich- tiger aber als Lösung für den Klimawandel problematisiert (Kapitel #Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem). Städte gelten als Motoren einer grünen Transformation, da (a) die fortschreitende Urbanisierung zu tiefgreifen- den Veränderungen in Weltgesellschaft und -wirtschaft führen wird, (b) Bereiche der Stadtentwicklung wie Mobilität, gebaute Umwelt, Energieproduktion und -versor- gung sowie Infrastruktur als zentrale Handlungsfelder mit signifikanten Hebelwir- kungen für eine grüne Transformation gelten und (c) die Stadt Raum für innovative Pilotprojekte und „Change Agents“ bietet, die die Transformation „von unten“ vo- rantreiben sollen. Drittens wird Klimaschutz als ökonomische Chance (Kapitel #Klimawandel als ökonomisches Problem) für regionale Entwicklung und als Motor der lokalen Wert- schöpfung problematisiert. Mittels größerer Effizienz und verstärkten Innovationen soll die Wirtschaft dekarbonisiert werden, während die Strukturen und Funktionen des aktuellen Wirtschaftssystems beibehalten werden sollen. Die Artikulation des Klimaschutzes als eine Innovations- und Wirtschaftsstrategie erklärt, warum sich Klimaschutz hauptsächlich auf zwei Pfeiler stützt: den Ausbau der erneuerbaren Energien, der als kommunale Einnahmequelle und Jobmotor dient, sowie die Steige- rung der Energie- und Ressourceneffizienz, die den kommunalen Haushalt durch Ein- sparungen entlasten soll. Diese unterschiedlichen Formen der Problematisierung werden von den Akteuren des Praxisregimes „kommunaler Klimaschutz“ unter- schiedlich stark aufgegriffen. In der kommunalen Praxis (Kapitel #Klimawandel als Problem kommunaler Praxis) bspw. wird Klimawandel hauptsächlich als ökonomi- sches Problem artikuliert und auf die MLG-Debatte wird insbesondere dann zurück- gegriffen, wenn man entweder die Wichtigkeit der kommunalen Ebene betonen will oder aber die eigenen Handlungsmöglichkeiten relativieren möchte. Generell zeigen meine Untersuchungen, dass jede Kommune unterschiedliche Antworten auf schein- bar ähnliche Probleme gibt, weil sie das Problem „Klimawandel“ jeweils in verschie- denen Bereichen des politischen Diskurses lokalisiert (vgl. auch Heinelt und Lam- ping 2015; Zimmermann et al. 2015; Mattissek und Sturm 2017; Sturm und Mattissek 2018). Eng verknüpft mit den Problematisierungsformen sind die Vorstellungen dar- über, wie idealerweise ein Problem bearbeitet und gelöst werden sollte. Im Zuge mei- ner zweiten Teilfragestellung habe ich im Kapitel #New Public Climate Management daher herausgearbeitet, auf welchen politischen Rationalitäten das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ beruht und welche konkreten politischen Programme da- raus abgeleitet werden, um das Problem „Klimawandel“ in Kommunen regierbar zu machen. Durch die Analyse von Interviewmaterial, Feldnotizen und programmati- schen Dokumenten zu meinen beiden Fallbeispielen, dem „Masterplan 100% Klima- schutz“-Programm und dem Transition Cities-Projekt des Climate-KIC (Kapitel #Po-
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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