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Josephinische Mandarine - Bürokratie und Beamte in Österreich
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Vorwort 14 Fehlern einer bürokratischen Vergangenheit gelernt wird und grobe Auswüchse eines starren und dummen Bürokratismus vermieden werden. Es ist mir in diesem Kontext ein Vergnügen, an bürokratische Eliten zu er- innern, die neben schikanösen Eigenmächtigkeiten gegenüber Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern und neben selbstsüchtigen Aktionen unverzichtbare Leistun- gen für die Gemeinschaft erbrachten. Sie entwickelten über ihre ureigene Auf- gabe, die gesellschaftliche Ordnung zu wahren, hinaus kreative Kräfte, die in ei- nem komplizierten Staat wie der späten österreichischen Monarchie ein hohes Maß an Rechtssicherheit, ja auch Modernisierung gewährleisteten, und damit die Zivilgesellschaft ein Stück in der Entwicklung weiterbrachten. Diese kompeten- ten und ideenreichen Beamten stellten ohne Zweifel eine Kontrolle der Politik dar, die zur Kultur des abendländischen Staates gehört. Ihr öffentliches Walten bestimmte ihr privates Leben und ihre Mentalität. Die Facetten wirtschaftlicher, sozialer, kultureller, mentaler Natur sind unerschöpflich. Mosaikhafte biografi- sche Bruchstücke (nicht Biografien) sollen letztendlich den Blick auf das Ganzes geben, auf das Soziogramm, ja Psychogramm eines Berufsstandes, dessen Leben und Wirken untrennbar zur bürgerlichen Kultur Cisleithaniens gehörten. Mir ist hinsichtlich meiner vorweggenommenen positiven Beurteilung einer vergangenen Beamtenschaft voll bewusst, dass neben wissenschaftlichen Recherchen persön- liche Erfahrungen mit heutigen Beamten und Bürokratien unbewusst-bewusst mitspielen. Wenn mir auch meine eigenen (positiven) Erlebnisse mit gewissen- haft-korrekten, kreativen Beamten bei der Erstellung dieser Studie hin und wieder einen Streich zu spielen drohten, es wurde streng darauf geachtet, Unkorrektheit zu erkennen, zu verifizieren, Negatives nicht zu verheimlichen, Positives nicht über Gebühr zu betonen und Sensationen – so verlockend dies schien – nicht herauszustreichen. Mein Anliegen ist, einer im Volksmund nicht wohl beleumun- deten und vonseiten der Politik eher unbedankten Institution Gerechtigkeit wi- derfahren zu lassen. Und dies gerade heute! Gedächtnis, das nicht abschweift, soll’s erzählen. O Musen, helft mir! hilf mir, Ideal! (Dante, Inferno, II. Gesang) Das Schreiben über Bürokratie musste notgedrungen an diesen Seufzer Dantes erinnern, denn dem Ideal nahezukommen, konnte sich nur – wie angedeutet – als Utopie erweisen. Aber immer wieder sprangen mir hilfreiche Musen zur Seite, wenn das Inferno hereinbrach. Diesen habe ich zu danken:
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Josephinische Mandarine Bürokratie und Beamte in Österreich
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Josephinische Mandarine
Untertitel
Bürokratie und Beamte in Österreich
Autor
Waltraud Heindl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78950-5
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
336
Schlagwörter
Bürokratie, Beamte, Österreich, Österreich-Ungarn, nationale und politische Identitäten, Loyalitäten, Alltagskultur, Frauen im Staatsdiens, Image
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 11
  2. I. Bürokratie und Beamte – eine Spurensuche Versuch einer Einführung 17
    1. 1. Theoretische Überlegungen 17
    2. 2. Die zwei Realitäten der Bürokratie 24
    3. 3. Definitionen, Details und Daten 26
  3. II. 1848 – ein Wendepunkt für die österreichische Bürokratie? 35
  4. III. Die Bürokratie und das neoabsolutistische Experiment 45
    1. 1. Diskussionen um die bürokratische Neugestaltung 45
    2. 2. Neue Strukturen und Arbeitsfelder. Die Liquidierung der Revolution auf dem Verwaltungsweg 47
    3. 3. Beamtenethos und Beamtenideal der neuen Ära 54
    4. 4. Ziviler Ungehorsam und staatliche Disziplinierung 60
    5. 5. Ausbildung, ökonomische Lage und sozialer Status vor 1867 66
  5. IV. Beamtentum und Verfassungsstaat – ein Neubeginn? 85
    1. 1. Wandel der politischen Strukturen 85
    2. 2. Staatsdiener – Staatsbürger. Neue politische Rechte – neue politische Probleme 87
    3. 3. Widersprechende Loyalitäten: zwischen Kaiser und Staat – Nation/en und Partei/en 90
    4. 4. Parteipolitische Konfliktszenen 99
    5. 5. Nationale Illustrationen 106
    6. 6. Traditionelle Karrieremuster gegen politischen Protektionismus 121
    7. 7. Soziale Privilegierung und dienstliche Disziplinierung: Streiflichter zu den ökonomischen und sozialen Verhältnissen 1873–1914 131
    8. 8. Die ungewohnte Neue: Frauen im Staatsdienst 147
    9. 9. Macht und Ohnmacht. Direkte und indirekte Einflussnahme 154
    10. 10. Generationenkonflikte um 1900 160
  6. V. Das soziale Umfeld 165
    1. 1. Beamte und bürgerliche Gesellschaft 165
    2. 2. Der Alltag im bürokratischen Leben oder die kleinen großen Unterschiede 168
      1. Soziale Distinktionen: Ausbildung, Karriere und Rekrutierung 170
      2. Äußere Zeichen – Für und Wider die Beamtenuniform 177
      3. Umgangsformen im Amt 180
      4. Arbeitszeit und Amtsräume 184
      5. Amtsroutine, Akten und bürokratische Skurrilitäten 187
    3. 3. Verbindende Gemeinsamkeiten – Amtsstil, Kanzleisprache und die Architektur der Amtsgebäude 190
    4. 4. Der private Alltag – das symbolische Kapital 198
      1. Amtsroutine im Privatleben? 198
      2. Bürgerlicher Lebensstandard?
      3. Die Grundbedürfnisse Essen und Wohnen 200
      4. Die Beamtenfamilie: Intimität und Öffentlichkeit 209
      5. Die „gut-bürgerliche“ Gesellschaft – Private Netzwerke 221
      6. Freizeitgestaltung als Netzwerkbildung 229
  7. VI. Inszenierungen 235
    1. 1. Literarische Inszenierungen – Fremdbilder 235
    2. 2. Selbstinszenierungen – Selbstzeugnisse 244
  8. VII. Josephinismus und Moderne um 1900 253
    1. 1. Typisch „josephinische“ Beamteneliten? 253
    2. 2. „Andersgläubige“, Sozialdemokraten und Künstler – ungewöhnliche josephinische Beamte? 260
    3. 3. Ein anderer ungewöhnlicher Beamter – Dr. Ludwig Ritter von Janikowski 267
  9. VIII. Was blieb? – Anstatt eines Schlusswortes 277
    1. Anhang 285
    2. Bildnachweis 285
    3. Abkürzungsverzeichnis 286
      1. I. Die Verwaltung und Organisation des österreichischen Kaiserstaates 287
      2. II. Entwicklung der Gehälter der höheren Beamten nach den Gehaltsreformen 288
    4. Quellen-und Literaturverzeichnis 290
    5. Archivalische Quellen 290
    6. Gedruckte Quellen 291
    7. Autobiografische Schriften 295
    8. Ausgewählte Roman- und Dramenliteratur 298
    9. Sekundärliteratur 299
    10. Sachregister 313
    11. Namenregister 317
    12. Ortsamenregister 321
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