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Josephinische Mandarine - Bürokratie und Beamte in Österreich
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5. Ausbildung, ökonomische Lage und sozialer Status vor 1867 69 Rang III: Statthalter 8.000–6.000 fl. Rang IV: Landespräsident127 5.000 fl. Rang V: Ministerialrat 4.000 fl. Rang VI: Statthaltereirat 3.000–2.000 fl. Rang VII: Landesräte 2.000–1.600 fl. Rang VIII: Sekretäre 1.400–1.200 fl. Direktoren der Hilfsämter (Kanzleien) Rang IX: Konzipisten, Adjunkte 1.000–800 fl. Rang X: Offiziale 700–500 fl. Rang XI, XII: Akzessisten 400–216 fl. Registranten, Kanzellisten, Diener, Dienergehilfen, Türhüter Portiere Neben den (nicht gerade üppigen) Gehältern existierte die altbewährte Methode der Gehaltsaufbesserung durch Zulagen. Die Funktionszulage der Statthalter reichte beispielsweise von 4.000 bis 8.000 Gulden. Das Grundgehalt für Beamte reichte von der Besoldungsklasse für Rang III der obersten Beamten mit 6.000 bis 8.000 Gulden pro Jahr bis zu 216 fl. für die niedersten Beamtenränge XI und XII. Die Spannbreite der höchsten und niedersten Gehälter entsprach somit dem Verhältnis 8.000 : 216 oder 37 : 1. Was man allerdings vergessen hatte, war die sukzessive finanzielle Anpassung der Gehälter. Es war eine Frage von weitreichender Bedeutung, die weit über das persönliche Leben von einzelnen Beamten hinausging und Implikationen für das allgemeine Image der Beamten barg. Die sogenannten kleinen Beamten konn- ten sicherlich kein üppiges Leben führen. Wir haben jedoch auch Hinweise, dass sich auch höchste Beamte unterbezahlt fühlten. So klagte beispielsweise Graf Bissingen, seines Zeichens Statthalter von Tirol, kurz nach der Neueinführung des Besoldungssystems im Jahr 1852 bitter über die Unzulänglichkeit der Statt- halterbezüge, „die bei dem verringerten Geldwerte und den höheren Preisen aller Bedürfnisse in keinem Verhältnisse stunden mit den Anforderungen […], standesgemäß zu leben und eine würdige Repräsentation zu bilden“.128 Dabei be- 127 So wurden die Statthalter in den kleinen Kronländern Salzburg, Kärnten, Krain, Schlesien und Bukowina genannt. 128 Die Aussage in „Vertrauliche Besprechungen der Statthalter mit Bach“ am 23. April 1852, NIE-
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Josephinische Mandarine Bürokratie und Beamte in Österreich
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Josephinische Mandarine
Untertitel
Bürokratie und Beamte in Österreich
Autor
Waltraud Heindl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78950-5
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
336
Schlagwörter
Bürokratie, Beamte, Österreich, Österreich-Ungarn, nationale und politische Identitäten, Loyalitäten, Alltagskultur, Frauen im Staatsdiens, Image
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 11
  2. I. Bürokratie und Beamte – eine Spurensuche Versuch einer Einführung 17
    1. 1. Theoretische Überlegungen 17
    2. 2. Die zwei Realitäten der Bürokratie 24
    3. 3. Definitionen, Details und Daten 26
  3. II. 1848 – ein Wendepunkt für die österreichische Bürokratie? 35
  4. III. Die Bürokratie und das neoabsolutistische Experiment 45
    1. 1. Diskussionen um die bürokratische Neugestaltung 45
    2. 2. Neue Strukturen und Arbeitsfelder. Die Liquidierung der Revolution auf dem Verwaltungsweg 47
    3. 3. Beamtenethos und Beamtenideal der neuen Ära 54
    4. 4. Ziviler Ungehorsam und staatliche Disziplinierung 60
    5. 5. Ausbildung, ökonomische Lage und sozialer Status vor 1867 66
  5. IV. Beamtentum und Verfassungsstaat – ein Neubeginn? 85
    1. 1. Wandel der politischen Strukturen 85
    2. 2. Staatsdiener – Staatsbürger. Neue politische Rechte – neue politische Probleme 87
    3. 3. Widersprechende Loyalitäten: zwischen Kaiser und Staat – Nation/en und Partei/en 90
    4. 4. Parteipolitische Konfliktszenen 99
    5. 5. Nationale Illustrationen 106
    6. 6. Traditionelle Karrieremuster gegen politischen Protektionismus 121
    7. 7. Soziale Privilegierung und dienstliche Disziplinierung: Streiflichter zu den ökonomischen und sozialen Verhältnissen 1873–1914 131
    8. 8. Die ungewohnte Neue: Frauen im Staatsdienst 147
    9. 9. Macht und Ohnmacht. Direkte und indirekte Einflussnahme 154
    10. 10. Generationenkonflikte um 1900 160
  6. V. Das soziale Umfeld 165
    1. 1. Beamte und bürgerliche Gesellschaft 165
    2. 2. Der Alltag im bürokratischen Leben oder die kleinen großen Unterschiede 168
      1. Soziale Distinktionen: Ausbildung, Karriere und Rekrutierung 170
      2. Äußere Zeichen – Für und Wider die Beamtenuniform 177
      3. Umgangsformen im Amt 180
      4. Arbeitszeit und Amtsräume 184
      5. Amtsroutine, Akten und bürokratische Skurrilitäten 187
    3. 3. Verbindende Gemeinsamkeiten – Amtsstil, Kanzleisprache und die Architektur der Amtsgebäude 190
    4. 4. Der private Alltag – das symbolische Kapital 198
      1. Amtsroutine im Privatleben? 198
      2. Bürgerlicher Lebensstandard?
      3. Die Grundbedürfnisse Essen und Wohnen 200
      4. Die Beamtenfamilie: Intimität und Öffentlichkeit 209
      5. Die „gut-bürgerliche“ Gesellschaft – Private Netzwerke 221
      6. Freizeitgestaltung als Netzwerkbildung 229
  7. VI. Inszenierungen 235
    1. 1. Literarische Inszenierungen – Fremdbilder 235
    2. 2. Selbstinszenierungen – Selbstzeugnisse 244
  8. VII. Josephinismus und Moderne um 1900 253
    1. 1. Typisch „josephinische“ Beamteneliten? 253
    2. 2. „Andersgläubige“, Sozialdemokraten und Künstler – ungewöhnliche josephinische Beamte? 260
    3. 3. Ein anderer ungewöhnlicher Beamter – Dr. Ludwig Ritter von Janikowski 267
  9. VIII. Was blieb? – Anstatt eines Schlusswortes 277
    1. Anhang 285
    2. Bildnachweis 285
    3. Abkürzungsverzeichnis 286
      1. I. Die Verwaltung und Organisation des österreichischen Kaiserstaates 287
      2. II. Entwicklung der Gehälter der höheren Beamten nach den Gehaltsreformen 288
    4. Quellen-und Literaturverzeichnis 290
    5. Archivalische Quellen 290
    6. Gedruckte Quellen 291
    7. Autobiografische Schriften 295
    8. Ausgewählte Roman- und Dramenliteratur 298
    9. Sekundärliteratur 299
    10. Sachregister 313
    11. Namenregister 317
    12. Ortsamenregister 321
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