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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 385 -
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Übersicht Höfe als Literaturzentren Maximilian  III. Stefan Tilg Epochenbild Den Beginn dieser Epoche1 markiert der Tod Erzherzog Ferdinands  II. von Tirol, weil damit die mit seinem Namen verbundene Blüte höfischer Kultur und höfi- schen Mäzenatentums zu Ende geht. Ihr Ausgang wird durch das Aussterben zweier bedeutender Fürstengeschlechter gekennzeichnet, der Madruzzo in Trient (1658) und der Tiroler Habsburger in Innsbruck (1665). Noch wichtiger für den Litera- turbetrieb ist aber die Zäsur, welche die Gründung der Universität in Innsbruck 1669 darstellt. Diese wird die Gelehrsamkeit und die Produktion von Literatur in Tirol auf eine völlig neue Grundlage stellen. Zu den wichtigsten Faktoren, die das geistige Leben Tirols zwischen diesen Eckdaten prägten, gehören der zuneh- mende Absolutismus und die Herausbildung einer neuen höfischen Hochkultur ; die tridentinische Reform, die katholische Restauration in all ihren Facetten, ein gesteigertes Selbstbewusstsein der Kirche und die sich daraus ergebenden Konflikte zwischen Staat und Kirche. Der Dreißigjährige Krieg, der in vielen Teilen Europas ein zentrales und erschütterndes Ereignis darstellte, machte sich in Tirol nur am Rand bemerkbar. Insgesamt ist eine starke quantitative Zunahme des lat. Schrift- tums zu beobachten. In der vorliegenden Epoche wurde ungefähr doppelt so viel lat. Literatur geschrieben wie in der etwa gleich langen, die ihr voranging. Neben der allgemeinen Ausbreitung der Schriftkultur in ganz Europa sind dafür in Tirol auch besondere Gründe zu finden, v.a. die verbesserten Möglichkeiten des Buch- drucks, die von den Jesuiten getragene breitere und bessere Schulbildung und die Propagierung der katholischen Reform. Besonders auffallend ist der Aufschwung der Geschichtsschreibung, der zumindest teilweise mit einem gesteigerten Natio- nalbewusstsein der frühabsolutistischen Herrschaften erklärt werden kann. Wie auch in den vorhergehenden Epochen prägten die Tiroler Herrscherpersön- lichkeiten bzw. ihr Hof nicht nur die Politik, sondern als Auftraggeber, Adressaten und Mäzene auch einen guten Teil der lat. Literatur. Die führende Rolle nahmen dabei die Tiroler Landesherren ein, gefolgt von den Fürstbischöfen von Trient. Die Brixner Fürstbischöfe, die sich mehr der religiösen Reform als der weltlichen Reprä- sentation widmeten, stehen hier etwas zurück. Nach dem Tod Erzherzog Ferdinands  II. gab es in Tirol bis 1602 ein Interregnum, in dem verschiedene Parteien am Hof der Habsburger um eine Nachfolgeregelung 1 Vgl. zu ihrer Geschichte Palme 1998, 153–246 ; für Trient auch Chemelli 1983.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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