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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 397 -
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Überblick, Gliederung Praeteritio : Baldes Tirolensien Martin Korenjak Dichtung Überblickt man die Dichtung dieser Epoche, so fällt im Vergleich mit anderen Zei- ten v.a. die außergewöhnlich gute Dokumentation der jesuitischen Schulpoesie ins Auge. Als ihre Fortführung erweist sich in Machart und Thematik insbesondere die geistliche Dichtung, die sich in ihren erbaulichen, didaktisch-theologischen und narrativen Spielarten breit entfaltet. Daneben findet sich wieder eine reiche pane- gyrische Produktion, die sich wie in der vorhergehenden Epoche auf den Innsbru- cker und den Trientner Hof konzentriert. Die übrigen Adressaten, unter denen sich erstmals auch der Brixner Fürstbischof befindet, spielen demgegenüber eine eher untergeordnete Rolle. Im Folgenden werden die einschlägigen Texte in der eben angegebenen Reihenfolge besprochen. Beginnen muss dieses Kapitel jedoch mit einer Praeteritio, welche die Tiro- lensien Jakob Baldes (1604–1668) betrifft. Balde, einer der größten nlat. Dichter überhaupt, hat sich zweimal, 1628–1630 und 1640, in Tirol aufgehalten, und sein Œuvre enthält eine Reihe von Stücken, die in dieser Zeit entstanden sind und Ti- roler Themen behandeln : Ein an Ovids Heroides anknüpfender elegischer Brief der Diana an Venus über den Tod des Adonis (Opera poetica omnia, Bd. 5, 318–322) ist ein vermutlich während des ersten Tirolaufenthalts verfasstes Jugendwerk. Das- selbe dürfte im Wesentlichen vom Maximilianus Primus Austriacus („Maximilian  I. von Österreich“ ; Opera poetica omnia, Bd. 8, 333–436) gelten, der formal ein um- fangreiches Prosimetrum, inhaltlich weniger eine Biographie Maximilians denn ein allegorischer Fürstenspiegel ist. Im Jahr 1640 hat Balde dann eine ganze Reihe von horazischen Tirolensien verfasst. Unter ihnen ist an erster Stelle die Ode auf Maria Waldrast (lyr. 2,11) zu nennen, in der seine Marienfrömmigkeit vor dem Hinter- grund der Tiroler Gebirgslandschaft Ausdruck findet. In lyr. 3,1 bricht der Erzähler von Hall aus zu einer Bergtour auf, die bald in eine geistige Himmelsreise übergeht. Lyr. 3,8 vergleicht den Redeschwall einer Predigt von Baldes Ordensbruder And- reas Brunner (nomen est omen) in Innsbruck wohl nicht ganz ohne Ironie mit einer gleichzeitigen Überschwemmung des Inn. Recht konventionell feiert dagegen lyr. 4,25 den damals zwölfjährigen Tiroler Thronfolger Ferdinand Karl. Epode 14 über- steigert, z.T. im Anschluss an Hor. epod. 8, den angeblichen Ritualmord an Simon von Trient1 (vgl. hier S.  67–69) in grotesker Weise und markiert damit zweifellos 1 Das Gedicht dürfte eher an diesen als an die Anderl von Rinn-Legende anknüpfen, da die Orts-
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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