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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 545 -
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Übersicht Jesuiten- gymnasium Innsbruck Logikunterricht Stefan Tilg Philosophie Während der ersten Hälfte des 17. Jhs. wurden die Jesuitengymnasien in Inns- bruck und Trient sowie einige Tiroler Klöster zu literarisch produktiven Trägern der aristotelisch-scholastischen Schulphilosophie. Eine originelle ‚Philosophenphi- losophie‘ (vgl. Blum 1998) ist daneben nicht zu erkennen. Wie gegen Ende der vorigen Epoche sind die typischen Produkte der Schulphilosophie für den Anlass einer Disputation gedruckte Dissertationen (vgl. hier S.  351–353), nur sind sie jetzt nicht mehr nur für ein heimisches Publikum bestimmt, sondern entstehen auch in Tirol und werden dort gedruckt. Insgesamt haben sich aus dem vorliegenden Zeitraum vierzehn philosophische Dissertationen erhalten, die meisten aus dem Jesuitengymnasium Innsbruck (4), gefolgt vom Jesuitengymnasium Trient und dem Kloster Neustift (je 2). Sämtliche Beispiele aus den Jesuitengymnasien sind der Logik gewidmet : Sie gingen aus dem neuen gymnasialen Logikkurs hervor, der im Folgenden näher dargestellt wird. Ein Markstein für die ‚Einbürgerung‘ der Schulphilosophie in Tirol ist die Ein- führung von Logik-Vorlesungen am Innsbrucker Jesuitengymnasium 1606. Damit war zwar noch kein voller cursus philosophicus etabliert, in dem nach der Logik noch Physik und Metaphysik zu belegen gewesen wären ; die Schüler konnten aber nach Absolvierung der philologischen studia inferiora („untere Studien“) bereits den grundlegenden Kurs der studia superiora („höhere Studien“), also den ersten Teil ihrer späteren universitären Studien, in Tirol besuchen. Man kann den Unterricht in der Logik, aus dem in den folgenden Jahren ge- druckte Disputationen hervorgingen, wahrscheinlich nicht besser charakterisieren als durch eine Paraphrase der recht präzisen Regeln für den Professor der Philoso- phie in der Ratio studiorum („Studienordnung“) von 1599 (Lukács 1965–1992, Bd.  5, 397–401) : Zweck des Philosophiestudiums überhaupt ist die Vorbereitung auf die Theologie. Man hat stets Aristoteles zu folgen, außer dort, wo er mit der christlichen Lehre nicht verein- bar ist. Aristoteles-Interpreten, die aus christlicher Perspektive anrüchig sind, namentlich Averroes und Alexander von Aphrodisias, sollten nur mit Vorbehalt und bewusst lustlos vermittelt werden. Im Gegenzug soll man Thomas von Aquin besonders hervorheben. Im ersten Jahr des dreijährigen Philosophiestudiums steht die Logik auf dem Programm, und zwar nach folgenden Vorgaben : Der Stoff soll v.a. durch Erklärung der Werke des Fran-
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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