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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 465 -
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Überblick, Gliederung Inama, Laudatio funebris für Lodovico Madruzzo Martin Korenjak Beredsamkeit In dieser Epoche fehlt wie in der vorhergehenden rhetorische Fachliteratur gänz- lich. Darüber hinaus sind aus ihr, was angesichts der kontinuierlichen quantitativen Zunahme des lat. Schrifttums in den ersten Jahrhunderten der Frühen Neuzeit überrascht, nicht ganz so viele Reden erhalten wie aus jener. Das dominierende Genos ist wieder die Panegyrik, innerhalb derer sich das Schwergewicht etwas von der Leichenrede auf die Festrede zu freudigen Anlässen verschiebt und neben den nach wie vor wichtigen Höfen in Trient und Innsbruck erstmals auch die Brixner Fürstbischöfe als Auftraggeber erscheinen. Daneben haben sich wiederum einige jesuitische Schulreden erhalten, die diesmal von etwas anderer Art sind als die der Scholastica Oenipontana (vgl. hier S.  226–231). Die Darstellung bespricht analog zum letzten Rhetorikkapitel zunächst die Trientner, dann die Brixner und die Inns- brucker Panegyrik und schließt mit der Schulberedsamkeit. Am 2. 4. 1600 starb in Rom der Trientner Fürstbischof und Kardinal Lodovico Madruzzo (vgl. Abb. 67). Zu diesem Anlass hielt der aus Fando auf dem Nonsberg stammende Magister der schönen Wissenschaften und Lehrer am Trientner Stadt- gymnasium Nicolao Inama, von dem auch einige Gedichte erhalten sind (vgl. hier S.  430) und der vielleicht sogar ein verlorenes Madruzzoepos verfasst hat,1 eine laudatio funebris, die noch im selben Jahr in Trient gedruckt wurde. Aus Bl. 21r geht hervor, dass Inama nicht in Rom sprach – es handelt sich also um eine Trauer- rede in absentia, vgl. hier S.  286 –, auf Bl. 5r wird als Vortragsort ein „heiliger Ort“ genannt ; beides weist auf den Trientner Dom, der ja auch sonst häufig Schauplatz von Leichenreden war. Im Druck gehen der Rede ein Widmungsbrief an Lodovicos Neffen und Nachfolger Carlo Gaudenzio sowie ein Epigramm voran, gefolgt wird sie von zehn Gedichten von Inama selbst und anderen. Nach einer captatio benevolentiae, in die u.a. ein Lob von Lodovicos Mäzenatentum ein- geflochten ist (Bl. 1r–2v), beklagt Inama den Tod des Kardinals, der in ganz Europa und besonders in Trient Trauer ausgelöst hat (Bl. 2v–4v). Anschließend lobt er die Familie des Verstorbenen und stellt sie mit ihren wichtigsten Vertretern vor (Bl. 4v–12r, mit einem 1 Der Widmungsbrief zu seinem Panegyricus (s.u.) trägt auf Bl. 3r die Ortsangabe „aus dem Gymna- sium der großartigen Gemeinde Trient“. Auf ein Madruzzoepos scheint das Epigramm auf Bl. 3v anzuspielen.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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