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vom 20.03.2022, aktuelle Version,

Gramatneusiedl

Marktgemeinde
Gramatneusiedl
Wappen Österreichkarte
Gramatneusiedl (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Bruck an der Leitha
Kfz-Kennzeichen: BL (seit 2017; alt: WU)
Fläche: 6,75 km²
Koordinaten: 48° 1′ N, 16° 30′ O
Höhe: 179 m ü. A.
Einwohner: 3.639 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 539 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2440, 2441
Vorwahl: 02234
Gemeindekennziffer: 3 07 31
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Bahnstraße 2a
2440 Gramatneusiedl
Website: gramatneusiedl.at
Politik
Bürgermeister Thomas Schwab (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
11
7
2
1
11  7  2  1 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Gramatneusiedl im Bezirk Bruck an der Leitha
BergHöfleinLanzendorfLeopoldsdorfRohrau
Lage der Gemeinde Gramatneusiedl im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Gramatneusiedl ist eine Marktgemeinde mit 3639 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich.

Geografie

Gramatneusiedl liegt im Industrieviertel in Niederösterreich südlich von Wien an der Fischa im Wiener Becken. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 6,75 Quadratkilometer, 70 Prozent sind landwirtschaftliche Nutzfläche, 11 Prozent Gärten und 3 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

Einzige Katastralgemeinde und Ortschaft ist Gramatneusiedl. Einziger weiterer Ort ist Mitterndorf an der Fischa ganz im Süden, der direkt mit der gleichnamigen Gemeinde Mitterndorf an der Fischa zusammengewachsen ist.

Zählsprengel der Gemeinde sind Gramatneusiedl-Nord (Ort Gramatneusiedl) und Gramatneusiedl-Süd (Ortslagen entlang der Bahnhofstraße, Siedlung Marienthal und Mitterndorf).

Nachbargemeinden

und Orte

Velm (Gem. Himberg)
Ebergassing
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Moosbrunn


Mitterndorf an der Fischa (Gem. Gramatneusiedl, u. Gem. Mitterndorf a.d.Fischa, Bez. Baden)
Neu-Reisenberg (Gem. Reisenberg)
Neumitterndorf (Gem. Mitterndorf a.d.F., Bez. Baden)

Geschichte

Gramat-Neusiedl um 1873 ( Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia. Im Jahr 1120 wird der Ort erstmals urkundlich Gezenniusidelen genannt.[2]

Bis um 1520 ist Gramatneusiedl im Besitz mehrerer Herrschergeschlechter (Laaer, Ebersdorfer, Ladendorfer), der Wiener Patrizierfamilie Tirna und seit 1398 auch des Metropolitankapitels (Wiener Domkapitel) zu Sankt Stephan. Von 1520 bis 1840 ist die Herrschaft Gramatneusiedl im Alleinbesitz des Metropolitankapitels in Wien, ausgenommen 1621 bis 1668 (Bonacina, seit 1642 Hartmann V. Fürst von Lichtenstein). Der Ort wird 1529 und 1683 durch die zwei Türkenkriege und 1704 durch die Kuruzzen verwüstet.

1751 wird die alte Ladenmühle von Ignaz Osmann erneuert, dieser lässt 1771–1774 eine zweite Mühle (Theresienmühle) erbauen. Ab 1820 wird diese Theresienmühle in die erste Textilfabrik Marienthal ausgebaut. 1846 wird die Eisenbahnlinie Wien – Bruck an der Leitha (heute Ostbahn) in Betrieb genommen.[3]

1840 kaufte die Gemeinde um 60.000 Gulden die Grundherrschaft vom Wiener Domkapitel und nannte sich seither „Freie Gemeinde Gramatneusiedl“. Nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich im Jahre 1938 wurde der Ort als Teil des neugeschaffenen 23. Bezirk Schwechat nach Groß-Wien eingegliedert. Die Gemeinde wurde 1954 durch die Abtrennung von Wien wieder selbständig.

1995 wurde der Ort zur Marktgemeinde erhoben.[4]

Von 1954 bis zu dessen Auflösung am 1. Jänner 2017 war Gramatneusiedl Teil des Bezirks Wien-Umgebung.

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Gramatneusiedl
Arbeiterwohnhaus der Textilfabrik Marienthal

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 87, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 20. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1041. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47 Prozent.

Verkehr

  • Bahn: Der Ort liegt an der Ostbahn und ist dadurch sowohl mit Wien als auch mit Bruck an der Leitha verbunden. Im Bahnhof Gramatneusiedl zweigt die Verbindungsstrecke nach Wiener Neustadt über Pottendorf ab. Die Strecke wurde aber für den Personenverkehr vor einigen Jahren eingestellt. Es verkehren nur noch Güterzüge.
  • Straße: Die Straßenverbindung nach Wien verläuft über die Mannersdorfer Straße B 15, die drei Kilometer nordöstlich am Ort vorbeiführt.
  • Werksverkehr: Ein regelmäßiger Shuttle-Bus verkehrt zwischen dem Bahnhof und Seibersdorf.

Bildung

In der Gemeinde gibt es zwei Kindergärten,[5] zwei Volksschulen und eine Neue Mittelschule mit Musik als Schwerpunkt.[6]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

Bürgermeister

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Thomas Schwab.[12]

Wappen

Wappen von Gramatneusiedl
Blasonierung: „In einem grünen Schild zwei gekreuzte, abwärts gewendete, silberne Sensen, die überragt werden von einem, durch einen silbernen Faden getrennten, roten Schildeshaupt, welches mit einem goldenen Weberschiffchen belegt ist.“
Wappenbegründung: Das Wappen wurde der Gemeinde im Jahr 1981 verliehen.[13]

Persönlichkeiten

  • Josef Bilkovsky (1871–1940), Weber und Bürgermeister
  • Hans Fryba (1899–1986), Komponist und Kontrabass-Virtuose
  • Klaus Soukup (* 1936), Bankangestellter und Bürgermeister
  • Johann Knize (1904–1944), Widerstandskämpfer, hingerichtet am 21. Juni 1944 im Landesgericht Wien
  • Josef Knize (1908–1944), Widerstandskämpfer, hingerichtet am 21. Juni 1944 im Landesgericht Wien
  • Felix Kolar (1887–1944), Widerstandskämpfer, hingerichtet am 21. Juni 1944 im Landesgericht Wien
Commons: Gramatneusiedl  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Gramatneusiedl  – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Gramatneusiedl, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. November 2021.
  2. Erste urkundliche Nennungen Gramatneusiedls in vier Urkunden, ausgestellt von Ulrich von Hoeft, seit 1092 Bischof von Passau, agso.uni-graz.at
  3. Kleine Chronik von Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg, agso.uni-graz.at
  4. Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945
  5. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  6. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 6. September 2020
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Gramatneusiedl. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 17. Januar 2021.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Gramatneusiedl. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 17. Januar 2021.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Gramatneusiedl. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 17. Januar 2021.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Gramatneusiedl. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 17. Januar 2021.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Gramatneusiedl. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 17. Januar 2021.
  12. Bürgermeister. Gemeinde Gramatneusiedl, abgerufen am 19. November 2021 (österreichisches Deutsch).
  13. Gedächtnis des Landes - Orte: Gramatneusiedl. Museum Niederösterreich, abgerufen am 19. November 2021.