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vom 11.04.2021, aktuelle Version,

Schandorf

Schandorf
Čemba
Wappen Österreichkarte
Schandorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberwart
Kfz-Kennzeichen: OW
Fläche: 11,26 km²
Koordinaten: 47° 15′ N, 16° 25′ O
Höhe: 260 m ü. A.
Einwohner: 268 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 24 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7472
Vorwahl: 03364
Gemeindekennziffer: 1 09 32
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Schandorf 150
7472 Schandorf
Website: www.schandorf.at
Politik
Bürgermeister: Werner Gabriel (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(11 Mitglieder)
6
5
6  5 
Insgesamt 11 Sitze
Lage von Schandorf
Čemba im Bezirk Oberwart
Bernstein
Lage der Gemeinde Schandorf im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

[[Vorlage:Bilderwunsch/code!/C:47.2425,16.418055555556!/D:typische Gesamtansicht der Gemeinde Schandorf
Čemba!/|BW]]

Schandorf, kroatisch Čemba, ungarisch Csém, ist eine zweisprachige Gemeinde im Bezirk Oberwart im Burgenland in Österreich.

Der Anteil der Burgenlandkroaten beträgt 70 %, der deutschsprachige Bevölkerungsanteil beläuft sich auf 25 %. Kroatisch wird von 4 % der Bevölkerung als Umgangssprache angegeben.

Geografie

Die Gemeinde liegt im Südburgenland, 260 m über dem Meeresspiegel und umfasst ein Gebiet von 1.126 Hektar.

Schandorf ist der einzige Ort in der Gemeinde.

Panoramaansicht der Gemeinde Schandorf

Nachbargemeinden:

Schachendorf
Hannersdorf Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Ungarn

Geschichte

Tumulus im Bauernwald

Das Gebiet um Schandorf war schon in der alten Eisenzeit besiedelt und dürfte der Mittelpunkt des gesamten Gebietes gewesen sein. Im Schandorfer Wald befinden sich 170 Hügelgräber, die bis zu 16 Meter hoch sind und einen Durchmesser bis zu 40 Meter aufweisen. Die Gräber stammen aus der Hallstattzeit.

Urkundlich wurde die Dorfgemeinde im Jahre 1244 erstmals als „villa Chem“ genannt, als der ungarische König Béla IV. den Herren von Csém/Schandorf die alte Burg Óvár zur Neuerrichtung übergab. Damals war Schandorf ein deutsch besiedeltes Bauerndorf, das zur ungarischen Grenzwächter- und Schützensiedlung des Gyepűsystems gehörte.

Nachdem im 15. Jahrhundert das Schicksal Schandorfs eng mit der Herrschaft Schlaining unter Andreas Baumkircher verbunden war, kam der Ort 1537 in den Besitz der Grafen Batthyány, die das durch die Türkenkriege verödete und entvölkerte Dorf 1543 mit kroatischen Bauern neu besiedelten.

Das Gemeindesiegel von 1872 zeigt eine aufgestellte Getreidegarbe mit davor überkreuzten Getreiderechen mit Sense und trägt die ungarische Aufschrift „Csémi Község“ (Gemeinde Schandorf). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Csém verwendet werden.

Nach dem Anschluss des Burgenlandes an Österreich im Jahre 1921 kam Schandorf erst am 10. Jänner 1923 als eines der letzten rückgegliederten Dörfer zu Österreich.

Aufgrund des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes wurde Schandorf mit 1. Jänner 1971 gemeinsam mit Dürnbach und Schachendorf zur Großgemeinde Schachendorf vereint.[1] Seit 1995 ist Schandorf wieder eine eigene Gemeinde.[2]

Grenzübergang Schandorf–Narda

Seit 1. Juni 2007 besitzt die Gemeinde Schandorf einen Grenzübergang zu Ungarn, der ausschließlich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Pferd benutzt werden darf. Von diesem Grenzübergang gelangt man direkt in die ungarische Nachbargemeinde Narda.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Römisch-katholische Pfarrkirche Schandorf hl. Anna

Wirtschaft und Infrastruktur

Von den 19 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden sechs im Haupterwerb geführt. Diese bewirtschafteten über vierzig Prozent der 1000 Hektar Agrarflächen.[3][4][5]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 19 32 9 12
Produktion 7 1 5 -
Dienstleistung 14 10 23 11

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Durch das Gemeindegebiet verläuft die Geschriebenstein Straße B56 von Norden nach Süden.

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2017
 %
60
50
40
30
20
10
0
56,01
(−0,90)
43,99
(+0,90)
   
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Gemeindeamt Schandorf

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 11 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[6] 2012[7] 2007[8] 2002[9] 1997[9]
Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M.
SPÖ 191 56,01 6 206 56,91 6 215 62,50 7 172 56,21 7 131 48,34 6
ÖVP 150 43,99 5 156 43,09 5 129 37,50 4 122 39,87 4 106 39,11 4
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 12 3,92 0 nicht kandidiert
LHL nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 34 12,55 1
Wahlberechtigte 380 397 391 341 293
Wahlbeteiligung 92,63 % 93,95 % 90,54 % 92,96 % 96,59 %

Bürgermeister

Bürgermeister ist Werner Gabriel (SPÖ). Nachdem Josef Csencsics (SPÖ), der der Gemeinde seit der Gemeindetrennung von Schachendorf im Jahr 1996 vorstand, bereits im Oktober 2011 angekündigt hatte, dass er mit Ablauf der Funktionsperiode nicht mehr zur Verfügung stehen wird, wurde im Frühjahr 2012 vom Gemeinderat Gabriel zu dessen Nachfolger gewählt.[10][11] Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 7. Oktober 2012 wurde er von den Wählern mit 59,73 % in seinem Amt bestätigt. Sein Mitbewerber Gernot Mager (ÖVP) kam auf 40,27 %.[7] Bei der Wahl am 1. Oktober 2017 verlor Mager erneut gegen Gabriel, der um 3,26 Prozentpunkte zulegen konnte und 62,99 % erreichte.[7] Mager wurde vom Gemeinderat neuerlich zum Vizebürgermeister gewählt.[12]

Neben Bürgermeister Werner Gabriel (SPÖ) und Vizebürgermeister Gernot Mager (ÖVP) gehört weiters der geschäftsführende Gemeinderat Johann Kolonovits (SPÖ) dem Gemeindevorstand an.[12]

Gemeindewappen

Das Wappen wurde der Gemeinde am 17. Juli 1998 von der burgenländischen Landesregierung verliehen.

Blasonierung: „In Gold ein roter Dreiberg von ineinandergeschobenen Hügeln aus dem ein roter Baum mit breiter Krone wächst belegt mit drei goldenen Ähren.
Die drei goldenen Ähren verweisen auf die Schandorfer Landwirtschaft, verheißen aber auch das lebensnotwendige Brot über Zeiten hinweg und zeugen vom Fleiß der GemeindebürgerInnen; die Farben Rot-Gold wurden zum Zeichen der Verbundenheit mit dem Land Burgenland gewählt.[13]

Persönlichkeiten

Commons: Schandorf  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesgesetzblatt für das Burgenland, 17. Stück aus 1970, lfde. Nr. 44
  2. RIS - Trennung der Gemeinde Schachendorf - Landesrecht konsolidiert Burgenland, Fassung vom 23.10.2020. Abgerufen am 23. Oktober 2020.
  3. Ein Blick auf die Gemeinde Schandorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Schandorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Schandorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  6. Land Burgenland: Wahlergebnis Schandorf 2017 (abgerufen am 15. Jänner 2018)
  7. 1 2 3 Land Burgenland: Wahlergebnis Schandorf 2012 (abgerufen am 15. Jänner 2018)
  8. Land Burgenland: Wahlergebnis Schandorf 2007 (abgerufen am 15. Jänner 2018)
  9. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Schandorf 2002 (abgerufen am 15. Jänner 2018)
  10. BVZ vom 12. Oktober 2011: Wahl 2012 (abgerufen am 16. Jänner 2018)
  11. ORF Burgenland vom 19.09.2012: Schandorf: Unabhängigkeit & Hügelgräber (abgerufen am 16. Jänner 2018)
  12. 1 2 Gemeinde Schandorf: Gemeinderat (abgerufen am 16. Jänner 2018)
  13. Gemeindewappen - Schandorf. Abgerufen am 23. Oktober 2020.

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Schandorf - Grenzübergang Österreich/Ungarn zwischen Schandorf und Narda Eigenes Werk Steindy ( Diskussion ) 14:52, 16 January 2018 (UTC)
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Schandorf - Gemeindeamt Eigenes Werk Steindy ( Diskussion ) 20:55, 31 December 2017 (UTC)
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Schandorf - Panoramaansicht (zusammengesetzt aus 2 Bildern) Eigenes Werk Steindy ( Diskussion ) 18:51, 16 January 2018 (UTC)
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