Großwarasdorf
Großwarasdorf
Veliki Borištof |
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Wappen | Österreichkarte | |
![]() Veliki Borištof |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Oberpullendorf | |
Kfz-Kennzeichen: | OP | |
Fläche: | 42,46 km² | |
Koordinaten: | 47° 32′ N, 16° 33′ O | |
Höhe: | 244 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.386 (1. Jän. 2019) | |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 7304 | |
Vorwahl: | 02614 | |
Gemeindekennziffer: | 1 08 04 | |
NUTS-Region | AT111 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Obere Hauptstraße 18 7304 Großwarasdorf Veliki Borištof |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Rudolf Berlakovich (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2017) (21 Mitglieder) |
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Lage von Großwarasdorf Veliki Borištof im Bezirk Oberpullendorf |
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![]() Schloss Nebersdorf |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Großwarasdorf (kroatisch: Veliki Borištof, ungarisch: Szabadbáránd) ist eine Gemeinde im Burgenland im Bezirk Oberpullendorf in Österreich mit 1386 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019).
Am 13. Juli 2000 war Großwarasdorf die erste burgenländische Gemeinde mit offiziell zweisprachiger Ortstafel (Großwarasdorf und Veliki Borištof).[1] Von den Einwohnern gehören ca. 80 % der Volksgruppe der Burgenlandkroaten an. Im Ort befindet sich eine zweisprachige Volks- und Hauptschule.
Geografie
Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[2]):
- Großwarasdorf (526)
- Kleinwarasdorf (432)
- Langental (86)
- Nebersdorf (342)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Großwarasdorf, Kleinwarasdorf und Nebersdorf.
Deutscher Ortsname | Ungarischer Ortsname | Kroatischer Ortsname |
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Großwarasdorf | Szabadbáránd | Veliki Borištof |
Kleinwarasdorf | Borisfalva | Mali Borištof |
Langental | Langató | Longitolj |
Nebersdorf | Ligvánd | Šuševo |
Geschichte

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.
Später, unter den Römern, lag das heutige Großwarasdorf in der Provinz Pannonia.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Nagybarom verwendet werden. Großwarasdorf hätte im Jahr 1830 Bezirksvorort werden sollen, jedoch widersetzten sich die Bewohner diesem Vorhaben, und die damaligen ungarischen Behörden machten das in jener Zeit unscheinbare Oberpullendorf zum Bezirksvorort. Von dieser Tatsache lässt sich auch der Spitzname der Großwarasdorfer „varošćani“ (Städter) ableiten.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten


- Katholische Pfarrkirche Großwarasdorf hl. Demetrios
- Katholische Pfarrkirche Kleinwarasdorf hl. Anna
Wirtschaft und Infrastruktur
- zweisprachige Volksschule
- zweisprachige Hauptschule
Politik
Gemeinderat

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 21 Mitglieder.
Partei | 2017[3] | 2012[4] | 2007[5] | 2002[6] | 1997[6] | ||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
ÖVP | 649 | 56,58 | 12 | 678 | 55,26 | 12 | 705 | 53,33 | 12 | 663 | 54,84 | 11 | 723 | 65,19 | 13 |
SPÖ | 406 | 35,40 | 8 | 437 | 35,62 | 7 | 461 | 34,87 | 7 | 418 | 34,57 | 7 | 333 | 30,03 | 6 |
UNABuGRÜNEA1 | 92 | 8,02 | 1 | 112 | 9,13 | 2 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||
Grüne | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 129 | 9,76 | 2 | 105 | 8,68 | 1 | nicht kandidiert | ||||||
FPÖ | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 27 | 2,04 | 0 | 23 | 1,90 | 0 | 53 | 4,78 | 0 | ||||
Wahlberechtigte | 1532 | 1557 | 1594 | 1449 | 1389 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 81,27 % | 85,36 % | 86,95 % | 87,78 % | 86,75 % |
Gemeindevorstand
Neben Bürgermeister Rudolf Berlakovich (ÖVP) und Vizebürgermeister Helmut Orisich (SPÖ) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Daniel Berlakovich (ÖVP), Martin Karall (ÖVP), Stephan Karall (ÖVP), Wilhelm Lemperg (SPÖ) und Hans Linzer (SPÖ) dem Gemeindevorstand an.[7]
Zur Gemeindekassierin wurde Daniela Kulovits-Linzer (ÖVP) und zur Umweltgemeinderätin wurde Barbara Karall (ÖVP) gewählt.[7]
Zu Ortsvorstehern wurden Stefan Bantsich (ÖVP; für Nebersdorf) und Alfred Vukovich (ÖVP; für Kleinwarasdorf) bestellt.[7]
Bürgermeister
Bürgermeister ist Rudolf Berlakovich (ÖVP), der nach der Wahl 2012 die Nachfolge von Stefan Rozsenich (ÖVP) antrat.[4] Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2017 war abermals Vizebürgermeister Helmut Orisich (SPÖ) sein Mitbewerber und abermals setzte sich Berlakovich mit 57,50 % zu 42,50 % durch.[3] Orisich wurde in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats abermals zum Vizebürgermeister gewählt.[7]
Leiter des Gemeindeamtes ist Michael Karall.[8]
Persönlichkeiten
- Robert Berlakovich (1900–1994), Gutspächter und Politiker
- Andreas/Endre Berlakovich (1931–2008) österreichischer Diplomat, Botschafter
- Nikolaus Berlakovich (* 1961), Bürgermeister, burgenländischer Landespolitiker, österreichischer Bundespolitiker
- Ignaz Horvath (1895–1973), Geistlicher und Politiker
- Johann Karall (1934–2008), Politiker, Landesbeamter und Nationalteamtrainer der Basketballnationalmannschaft
- Lorenz Karall (1894–1965), Rechtsanwalt und Politiker, Landeshauptmann des Burgenlands
- Thomas Katsich (1919–2004), Jurist und Politiker
- Rudolf Klaudus (1895–1979), Maler, Pädagoge und Publizist
- Johann Müller (1924–2006), Verwaltungsjurist und Politiker
- Mihovil Naković (1840–1900), Lehrer, Reformator der Zeichen des kroatischen Alphabets
- Demetrius Rozenits (1874–1933), Geistlicher und Politiker
- Joško Vlasich (* 1950), Schauspieler, Lehrer, Rockmusiker und Landtagsabgeordneter
- Alessandro Barberi (* 1971), Sozial- und Medienwissenschaftler (in Großwarasdorf aufgewachsen)
Literatur
- 1195 - 1995 - 800 Jahre Grosswarasdorf. Herausgegeben von der Gemeinde Großwarasdorf und von der Arbeitsgemeinschaft Kroatischer Kommunalpolitiker in Oberpullendorf, Rötzer-Druck Eisenstadt.
- 775 Jahre Nebersdorf – 775 ljet Šuševo: 1225–2000. Hrsg. v. Gemeinde Großwarasdorf. Großwarasdorf 2000.
- Peter Paul Horvath: Vereine und andere soziokulturelle Institutionen als Konstitutionsfaktor zweisprachigen Alltagslebens auf lokaler Ebene. Gezeigt am Fallbeispiel der bilingualen Ortschaft Großwarasdorf. Diplomarbeit, Universität Wien 2004.
Weblinks
- 10804 – Großwarasdorf. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Zweisprachige Ortstafeln. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ORF-Fernsehbericht vom 13. Juli 2000, 12:00 Uhr, abgerufen am 11. Juli 2013.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Großwarasdorf 2017 (abgerufen am 21. Dezember 2017)
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Großwarasdorf 2012 (abgerufen am 21. Dezember 2017)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Großwarasdorf 2007 (abgerufen am 21. Dezember 2017)
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Großwarasdorf 2002 (abgerufen am 21. Dezember 2017)
- 1 2 3 4 Gemeinde Großwarasdorf: Gemeindezeitung Dezember 2017 (PDF-Dokument; abgerufen am 21. Dezember 2017)
- ↑ Gemeinde Großwarasdorf: Kontakt und Amtszeiten (abgerufen am 21. Dezember 2017)