Seite - 428 - in Bauhaus in Wien? - Möbeldesign, Innenraumgestaltung und Architektur der Wiener Ateliergemeinschaft von Friedl Dicker und Franz Singer

Anhang428 7.2 Biografie Friedl Dicker / Franz Singer Biografie Friedl Dicker 1898 Friederike Dicker wird als Tochter von Karolina Fanta und Simon Dicker am 30. Juli 1898 in Wien geboren. 1902–1906 Karolina Fanta stirbt am 26. Februar 1902. Dicker bleibt in der Obhut ihres Vaters, der Kaufmann ist und u. a. mit Spielwaren handelt. 1904 heiratet er Charlotte Schön. Die Familie lebt zu Beginn in der Hahngasse 30 im 9. Bezirk und übersiedelt 1906 in die Bleichergasse 13 im selben Bezirk. 1909–1912 Besuch einer Bürgerschule für Mädchen. 1912–1915 Ausbildung als Fotografin und Reproduktionstechnikerin an der Graphi- schen Lehr- und Versuchsanstalt vom WS 1912/13 bis SoSe 1914/15. 1915–1916 Besuch der Textilklasse an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Rosalia Rothansl von Oktober 1915 bis Juni 1916. Sie belegt auch den Kurs für „Ornamentale Formenlehre“ bei Franz Cizek. Abends besucht sie ein freies Lyzeum. 1916–1919 Schülerin in Johannes Ittens privater Kunstschule in Wien. Lernt Franz Singer kennen, mit dem sie eine künstlerische und private Partnerschaft eingeht. 1918–1919 Besuch des Kompositions-Seminars bei Arnold Schönberg von Oktober 1918 bis Juni 1919 in den Räumen der von Eugenie Schwarzwald gegrün- deten Mädchenschule. 1919 Im April Ausstellung von „mod.[ernen] Holz- und Batikarbeiten, Sticke- reien, Zeichnungen etc.“ zusammen mit Anny Wottitz in ihrem gemeinsa- men Atelier in der Hintzerstrasse 6 im 3. Bezirk. 1919–1923 Folgt im Oktober Johannes Itten mit weiteren Itten-SchülerInnen wie Franz Singer, Margit Téry und Anny Wottitz ans Weimarer Bauhaus. Be- sucht die Werkstätte für Weberei und die Bühnenwerkstatt, ist jedoch auch in anderen Werkstätten aktiv. Parallel arbeitet sie gemeinsam mit Franz Singer für verschiedene Theateraufführungen in Deutschland. 1923 Gründung und Arbeit für die Werkstätten Bildender Kunst in Berlin und für das Theaterensemble Die Truppe von Berthold Viertel. 1925 Rückkehr nach Wien, mietet mit Martha Hauska (später Döberl) ein Ate- lier in der Wasserburgergasse 2 im 9. Bezirk an und fertigt u. a. im Auf- trag von Singers Schwester Frieda Stoerk Handtaschen. Im gleichen Jahr © 2021 Böhlau Verlag | Brill Österreich GmbH https://doi.org/10.7767/9783205213161 | CC BY-NC 4.0