Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Ein Brandhorizont aus der Zeit der Markomannenkriege im südostnorischen Munizipium Flavia Solva
Seite - 95 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 95 - in Ein Brandhorizont aus der Zeit der Markomannenkriege im südostnorischen Munizipium Flavia Solva

Bild der Seite - 95 -

Bild der Seite - 95 - in Ein Brandhorizont aus der Zeit der Markomannenkriege im südostnorischen Munizipium Flavia Solva

Text der Seite - 95 -

95 Köflach-Pichling364, Poetovio-Ptuj365, Ranners- dorf366, am Seggauberg367, im Hügel gräber feld von Saaz368 und in Södingberg369 nachgewiesen. Die angeführten Parallelen sprechen für eine Aus- dehnung der Mindestlaufzeit von flavischer bis in severische Zeit. Eine Produktion von Typvertretern konnte konkret im Vicus von Favianis-Mautern wäh- rend Periode 3 (130/140  –  170 n. Chr.) nachgewie- sen werden370. Sämtliche aus Periode II/II+ der Insula XLI von Fla- via Solva-Wagna vorliegenden Typvertreter Schörg. 361 sind dem Fabrikat II zuzuweisen. Weitere Topfformen ohne Typenbildung (Kat. 158  –  173) Bei verschiedenen Topfformen wurde wegen des fragmentarischen Erhaltungszustandes und gerin- gen Nachweises auf eine Typenbildung verzichtet. Der Topf Kat. 158 besitzt ein horizontal nach außen geneigtes, leicht unterschnittenes, rundliches Mün- dungsprofil. Der Gefäßkörper weist Besen- oder Kammstrichdekor auf. Das einfache, schräg nach außen geneigte Mün- dungsprofil des Topfes Kat. 159 weist kaum signi- fikante Merkmale auf. Der Topf Kat. 160 ist durch einen deutlichen Halseinzug und das leicht tropfen- förmig verdickte Mündungsprofil gekennzeichnet. Topf Kat. 161 weist ein geringfügig verdicktes Mün- dungsprofil, das außen durch eine horizontale Rille gegliedert ist, auf. Topf Kat. 162 besitzt einen deut- lichen Halseinzug. Das Mündungsprofil ist schräg nach außen gestellt, kantig bis abgerundet und geringfügig unterschnitten. Topf Kat. 163 ist durch ein schräg nach außen geneigtes, kantig bis abge- rundetes, verdicktes Mündungsprofil gekennzeich- net. Der Gefäßkörper besitzt einen deutlichen ›bau- chigen‹ Schwung und einen Halseinzug, der durch eine Profilierung zwischen je einer horizontalen Rille gekennzeichnet ist. Topf Kat. 164 weist einen mehrfach profilierten Halseinzug auf. Das Mün- dungsprofil ist verdickt und besitzt an der Innenseite einen charakteristischen Falz, bei dem es sich um ein Deckelauflager handeln dürfte. Bemerkenswert ist der Dekor der Gefäßlippe mit Wellenlinien. Topf Kat. 165 entspricht dem Typ »Topf mit ausgeboge- nem, deutlich verdicktem Rand 1.3« aus Favianis- 364 Fuchs 1994, 128. 135 Taf. 5, 70. Chornitzer 1995, 204. 217 Taf. 7, 3 (SE 27). 365 Istenič 2000, 199 f. 391 Taf. 131, 9 (Grab 607, 2. Hälfte 1.–1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.). 366 Schrettle – Tsironi 2007, 270. 304 Taf. 15, 5. 8 (SE 97). 367 Fürnholzer – Heymans 2000, 687 Abb. 919. 368 Artner 2003, 153  –  156 Abb. 13, 4 (Hügel 41, Bestattung 3, traianisch–hadrianisch). 369 Wagner 2000, 484. 493. 528 Taf. 24, 1  –  3. 370 Groh 2006, 69  –  72 Abb. 46; 52 f.; 328 (O54). Mautern371. Topf Kat. 166 entspricht dem Typ »Topf mit ausgebogenem, deutlich verdicktem Rand 1.2« aus Favianis-Mautern372. Topf Kat. 167 ist durch einen Halseinzug und die mehrfache Gliederung der Schulterzone durch horizontale Absätze gekenn- zeichnet. Das Mündungsprofil ist verdickt, leicht unterschnitten und weist an der Innenseite einen horizontalen Falz auf. Auf dem Wandfragment des Topfes Kat. 168 sind geringfügige Reste einer Wel- lenlinie erhalten. Das (Topf-?)Fragment Kat. 169 weist sekundäre Brandspuren auf. Die Signifikanz des Fragments liegt primär im Nachweis taphonomischer Prozesse. Das Wandfragment Kat. 170 weist einen Wellen- banddekor auf. Die Bodenfragmente Kat. 171  –  173 zeigen annähernd im Zentrum der Bodenaußen- seite positive Abdrücke von sog. Kreuz- oder Rad- speichenmarken. Deckel Typ 1 (Kat. 4. 6. 174) Der Deckel Typ 1 ist durch den charakteristischen konkaven, hakenförmigen Rand gekennzeichnet. Die Deckel Kat. 4, 6 und 174 werden Typ 1 zuge- ordnet. Die Deckel der Dreifußschüsseln Kat. 5 und 7 legen nahe, dass es sich bei Deckeln vom Typ 1 primär um Deckel von Dreifußschüsseln vom Typ 1 handelt. Bei den aus Periode II/II+ der Insula XLI von Flavia Solva-Wagna vorliegenden Deckeln vom Typ 1 überwiegt das Fabrikat II. Deckel Typ 2 (Kat. 12. 14. 18. 175  –  180) Deckel vom Typ 2 sind durch das gegenüber Typ 1 und 3 vorhandene horizontale Auflager an der Profil- innenseite gekennzeichnet. Die Deckel Kat. 12, 14, 18 und 175  –  180 sind diesem Typ zuzurechnen. Nach Ausweis der Typvertreter Kat. 12 und 14 dürfte es sich bei Deckeln vom Typ 2 primär um Deckel von Dreifußschüsseln vom Typ 2 handeln. Die Deckel vom Typ 2 sind abgesehen von Typver- treter Kat. 18 Fabrikat II zuzurechnen. Deckel Typ 3 (Kat. 181  –  183) Deckel vom Typ 3 sind durch die gegenüber Deckeln vom Typ 1 deutlich weniger stark ausgeprägte kon- kave Ausnehmung an der Profilinnenseite gekenn- zeichnet. Die Deckel Kat. 181  –  183 sind diesem Typ zuzuweisen und vorwiegend Fabrikat II zuzurech- nen. 371 Sedlmayer 2006a, 348 f. Beil. 33 (mit weiteren Nachweisen aus Boiodurum-Passau, Cannabiaca-Zeiselmauer, Favianis- Mautern, Flavia Solva-Wagna, Gabromagus-Windischgars- ten, Ioviacum-Schlögen, Kalsdorf, Laakirchen, Lentia-Linz und Winklarn). 372 Sedlmayer 2006a, 348 Beil. 33 (mit weiteren Nachweisen aus Aguntum-Dölsach, Favianis-Mautern, Kematen, Lentia-Linz, Ovilavis-Wels, Rappoltenkirchen, Rekawinkel und Virunum- Zollfeld).
zurück zum  Buch Ein Brandhorizont aus der Zeit der Markomannenkriege im südostnorischen Munizipium Flavia Solva"
Ein Brandhorizont aus der Zeit der Markomannenkriege im südostnorischen Munizipium Flavia Solva
FWF-E-Book-Library
Titel
Ein Brandhorizont aus der Zeit der Markomannenkriege im südostnorischen Munizipium Flavia Solva
Autor
Christoph Hinker
Verlag
Österreichisches Archäologisches Institut
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-ND 3.0
ISBN
978-3-900305-70-3
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Flavia Solva, materielle Kultur, Artefakt (Archäologie), Brom, Glimmergruppe, Insula, Magerung, Thüringische Drehscheibenkeramik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 7
  2. Einleitung 9
  3. 1 Lage 11
  4. 2 Historischer Kontext 15
    1. 2.1 Die Markomannenkriege und der germanische Einfall in Italien 16
    2. 2.2 Die antoninische Pest 21
  5. 3 Forschungsgeschichte 23
  6. 4 Forschungsmeinungen 27
  7. 5 Quellenkritik 31
  8. 6 Terminologie 35
  9. 7 Taphonomie 37
    1. 7.1 Befunde 38
    2. 7.2 Funde 43
    3. 7.3 Resümee 45
    4. 7.4 Exkurs: ›Pompeji-Prämisse‹ in Flavia Solva? 45
  10. 8 Exkurs: Korrespondierende Befunde im Munizipium Flavia Solva? 49
  11. 9 Die Architektur der Insula XLI (Haus I–VI) 51
  12. 10 Definition von Aktivitätszonen 57
  13. 10.1 Exkurs: Grube G21 66
  14. 10.2 Exkurs: Grube G32 72
  15. 11 Fundauswertung 77
    1. 11.1 Anorganisches Fundmaterial 78
      1. 11.1.1 Glas 78
      2. 11.1.2 Keramik 79
      3. 11.1.3 Metall 120
      4. 11.1.4 Schlacke 130
      5. 11.1.5 Stein 130
    2. 11.2 Organisches Fundmaterial 130
      1. 11.2.1 Archäozoologische Beurteilung der Tierreste 130
      2. 11.2.2 Bein- und Hornartefakte 142
      3. 11.2.3 Archäobotanik 148
  16. 12 Chronologie 153
  17. 13 Technologie und Werkstätten 157
    1. 13.1 Bein- und Hornverarbeitung 159
      1. 13.1.1 Rohstoffe 159
      2. 13.1.2 Produktionskette 160
    2. 13.2 Buntmetallverarbeitung 165
    3. 13.3 Textilproduktion 166
  18. 14 Der Brandhorizont der Insula XLI im urbanen kultur-geschichtlichen Kontext von Flavia Solva 167
  19. 15 Brandzerstörungen aus der Zeit der Markomannenkriege in Noricum, Pannonien und Rätien 171
  20. 16 Diskussion: Ergebnisse und ihr Verhältnis zum historischen Kontext 179
    1. 16.1 Holzarchitektur 180
    2. 16.2 Schadensfeuer 180
    3. 16.3 Pompeji-Prämisse 180
    4. 16.4 Militaria 181
    5. 16.5 Menschliche Skelettreste 182
    6. 16.6 Übrige Funde, speziell Metallfunde 183
    7. 16.7 Bebauungsmuster der Insula XLI nach Periode II/II+ 184
    8. 16.8 Forschungsstand zu Flavia Solva 186
    9. 16.9 Die südostnorische Siedlungslandschaft und das Szenario eines Germaneneinfalls 186
    10. 16.10 Tradierung von Forschungsmeinungen versus kritischer Prüfung 187
    11. 16.11 Fragenkatalog und Synthese 187
  21. 17 Ausblick: Zur Frage der Historizität in der Provinzial- römischen Archäologie 189
  22. 18 Resümee 195
    1. 18.1 Resümee 196
    2. 18.2 Summary 196
  23. 19 Katalog 199
    1. 19.1 Anorganisches Fundmaterial (Kat. 1 – 506) 201
      1. 19.1.1 Glas (Kat. 1 – 3) 201
      2. 19.1.2 Keramik (Kat. 4 – 432) 201
      3. 19.1.3 Metall (Kat. 433 – 499) 238
      4. 19.1.4 Schlacke (Kat. 500 – 504) 243
      5. 19.1.5 Stein (Kat. 505 – 506) 243
    2. 19.2 Organisches Fundmaterial (Kat. 507 – 622) 243
      1. 19.2.1 Bein- und Hornartefakte (Kat. 507 – 623) 243
    3. 19.3 Signifikante Fundstücke ohne Abbildung 252
      1. 19.3.1 Anorganisches Fundmaterial (Kat. 624 – 664) 252
      2. 19.3.2 Organisches Fundmaterial (Kat. 665 – 679) 254
    4. 19.4 Fundstücke von geringerer Signifikanz (ohne Abbildung) 255
      1. 19.4.1 Anorganisches Fundmaterial (Kat. 680 – 822) 255
  24. 20 Tafeln 263
  25. Tafeln 1 – 43 265
  26. Fototafeln 1–9 308
  27. Typentafel mit Tabellen 20 und 21 317
  28. 21 Anhang 321
    1. 21.1 Abkürzungen 322
    2. 21.2 Abgekürzte Typenansprache und Zitierwerke 322
    3. 21.3 Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur 323
    4. 21.4 Abbildungsnachweise 341
    5. 21.5 Anschriften der Verfasser 341
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Ein Brandhorizont aus der Zeit der Markomannenkriege im südostnorischen Munizipium Flavia Solva