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3.3 Digitales Lehren und Lernen 73
Im Umkehrschluss gibt es auch Einzelaussagen von Lehrkräften, die gerade für
eine gewisse Vielfalt von digitalen Medien plädieren, da es häufig zu einer techni-
schen Überlastung der Dienste kommt, z.B. „Diversity statt nur eine Lernplattform.
Diese schmieren gerade alle ab. Ich benutze ein Portfolio aus 6 Plattformen“ (MA,
ID 417, v_213).
An den individuellen Voraussetzungen orientierte und bekannte Medien einsetzen
Die Befragten empfehlen eine an den Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und
Schüler, ihren technischen Voraussetzungen, ihrem Alter bzw. deren Medienkom-
petenz und den Lernbedarfen und -zielen orientierte sinnvolle Kombination von
analogen und digitalen Medien und Methoden: „sowohl digitale als auch nicht
digitale Methoden / Tools / Aufgaben anwenden, da insbesondere SuS in sozial-
räumlich benachteiligter Lage oft nicht ausreichend technisch ausgestattet sind“
(UN, ID 376, v_213).
Vor allem sollte auch auf bereits bekannte Materialien und Methoden zurückge-
griffen werden, zum Beispiel auf (Schul-)Bücher oder gedruckte Arbeitsblätter. Zu
viele weitere und unterschiedliche Medien und Methoden würden schnell zu Un-
übersichtlichkeit und zu Überforderung führen:
• „Für die Eingangsphase im Grundschulbereich bekannte Aufgabenformate ver-
schicken.“ (MA, ID 907, v_213)
• „Möglichst die, die die SuS schon kennen“ (MA, ID 1413, v_213)
• „Jene, die an der Schule schon eingeführt sind“ (MA, ID 3592, v_213)
• „Das Buch und die Hefte! Damit können alle Schulen arbeiten. Und möglichst
viel Kontakt zu den Schülern via Telefon oder anders. Außerdem haben uns ei-
gene YouTube Videos geholfen, in dem wir den Kindern z.B. Aufgaben vorrech-
nen und erklären.“ (MA, ID 943, v_213)
• „Unser Sohn besucht eine Waldorfschule. Da ist wenig Technisches im Spiel. Wir
bekommen andere Aufgaben, die analog zu lösen sind. Das macht vieles über-
sichtlicher.” (Eltern, ID 821, v_213)
• „Gute Bücher, die jedes Kind zur Hand nehmen kann, sind der Schlüssel zu einer
von Verstand und Herz geleiteten Zukunftsvision.“ (Eltern, ID 1112, v_213)
Insbesondere für die Primarstufe sollten digitale Medien dezent genutzt werden.
Ab Sekundarstufe I sollte es eine kluge Mischung sein aus Selbstlernen / -studi-
um und digitalem Unterricht via Videoconferencing sowie ergänzenden digitalen
Tools, wie zum Beispiel Videos / Schulfernsehen, LernApps.
Videoconferencing nutzen für digitalen Unterricht
Viele Befragte empfehlen digitalen Unterricht in Echtzeit über Videoconferencing-
Tools. Darüber wird ein Austausch zwischen Lehrerin bzw. Lehrern und Schülerin-
nen und Schülern möglich. Aber auch für den Austausch von Schülerinnen und
Schülern untereinander und als Klassenverband sei es wichtig, sich regelmäßig vir-
tuell zu treffen zu fest verabredeten Zeiten, zum Beispiel täglich für 15 Minuten
oder einmal wöchentlich für eine Stunde.
COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung
Erste Befunde des Schul-Barometers in Deutschland, Österreich und der Schweiz
- Titel
- COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung
- Untertitel
- Erste Befunde des Schul-Barometers in Deutschland, Österreich und der Schweiz
- Autoren
- Stephan Gerhard Huber
- Paula Sophie Günther
- Nadine Schneider
- Christoph Helm
- Marius Schwander
- Julia A. Schneider
- Jane Pruitt
- Verlag
- Waxmann Verlag
- Ort
- Münster
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-4216-0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 139
- Schlagwörter
- Coronavirus, Epedemie, Pandemie, Covid-19, Virus, Gesundheit, Schule
- Kategorien
- Coronavirus
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- 1. Ziel und Design 15
- 2. Ergebnisse in Kürze 20
- 2.1 Kommunikation 20
- 2.2 Situation zuhause 22
- 2.3 Digitales Lehren und Lernen 22
- 2.4 Zusammenarbeit in den Schulen 34
- 2.5 Belastung 34
- 2.6 Bedarfe, Bedürfnisse, Wünsche aus Sicht von Vertreterinnen und Vertretern von Behörden/Verwaltung, Unterstützungssystem, Schulleitung, Mitarbeitenden, Eltern, Schülerinnen und Schülern 35
- 2.7 Erste Unterschiedsanalysen 36
- 3 Ergebnisse im Detail 39
- 3.1 Kommunikation 39
- Information der Schulbehörden und Schulleitungen 39
- Reaktionen auf die Schulschließungen 40
- Beispiele von positiven Reaktionen der Eltern aus Sicht von Schulleitungen, Mitarbeitenden der Schule und der Schulverwaltung 42
- Beispiele von negativen Reaktionen der Eltern aus Sicht von Schulleitungen, Mitarbeitenden und Personen der Schul- verwaltung/-aufsicht 43
- 3.2 Situation zuhause 45
- Familiäre Bedingungen 45
- Tätigkeiten der Schülerinnen und Schüler 45
- 3.3 Digitales Lehren und Lernen 47
- Technische Ressourcen in der Schule 47
- Technische Ressourcen zuhause 48
- Lernsituation zuhause 48
- Lehrerprofessionalität 52
- Lehrer-Schüler-Kommunikation 53
- Anteil von Lernzeit 55
- Kognitive Aktivierung 58
- Lernunterstützung 58
- Errungenschaften, Erfolge und Hindernisse der Digitalisierung 59
- Die größten Errungenschaften und Erfolge für Schulen 59
- Die größten Hindernisse für Schulen Die qualitativen Daten geben Einblicke in die Gründe, weshalb einige 61
- Schülerinnen und Schüler digital nicht erreicht werden können 63
- Gründe aus Sicht der Schulverwaltung und Schulaufsicht 63
- Gründe aus Sicht der Schulleitungen 63
- Gründe aus Sicht der Lehrerinnnen und Lehrer 64
- Erfahrungen und Empfehlungen bezüglich digitaler Lehr-Lern-Formen 65
- Künftiges Lernen der Schülerinnen und Schüler: Warum sie glauben, man sollte auch in Zukunft mehr online und zuhause lernen 79
- 3.4 Zusammenarbeit in den Schulen 80
- 3.5 Belastung 82
- 3.6 Bedarfe, Bedürfnisse, Wünsche aus Sicht von Vertreterinnen und Vertretern von Behörden/Verwaltung, Unterstützungssystem, Schulleitung, Mitarbeitenden, Eltern, Schülerinnen und Schülern 84
- 3.7 Erste Unterschiedsanalysen 97
- 3.1 Kommunikation 39
- 4. Fazit 104
- 5. Ausblick 109
- Autorinnen und Autoren 113
- Anhang: Schul-Barometer-Erhebungsinstrumente 115
- Schul-Barometer – Fragebogen für Eltern 115
- Schul-Barometer – Fragebogen für das Kollegium 119
- Schul-Barometer – Fragebogen für Schulleitungen 124
- Schul-Barometer – Fragebogen für Schülerinnen und Schüler 129
- Schul-Barometer – Fragebogen für Unterstützungssysteme, Schulverwaltung, Schulaufsicht 133