Page - 223 - in Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi - Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
Image of the Page - 223 -
Text of the Page - 223 -
Codex Pragensis XIII G 14 | 223
CIL
III Fuchsmagen, CP XIII G 14
Hand heutiger
Verwahrort
folio Ortsangabe
226r,1 Sine loco
[inter Poetovienses] II (Fuchsmagen)
5636 199r,4.199v Ibidem (sc. In Ecclesia oppidi
Rottenman) I
verschollen
214v,2 Vien(nae) in Domo Doctoris Fuchsmag I
5670 215v,2 Sine loco
[sc. In Peternel] II (Fuchsmagen)
verschollen
226v,2 In Aede divi Petri extra Muros Oppidi
Bechlar II (Fuchsmagen)
5671 183r,2 Cel. Super portulam Burgi I
Enns, Museum
Lauriacum
203v,2 Pataviae repertus erat lapis cum hoc
sequenti Epigrammate cum fundamenta
templi S. Stephani iacerentur ANNO
DOM. M CCC I
Während bei drei dieser doppelt überlieferten Inschriften Fuchsmagens eigene Hand
für zumindest eine Abschrift verantwortlich zeichnet, stammen beide Belege für
CIL III 5636 und 5671 aus der Texthand I. Doch auch diese weisen einen Bezug zu
Fuchsmagen auf: CIL III 5636 befand sich einst in seinem Haus und in der für
CIL III 5671 herangezogenen Quelle (CC Cim. 3, fol. 1rb) hat Fuchsmagen eigen-
händige Spuren hinterlassen.962 Demnach ist das Vorhandensein aller fünf Duplikate
in der Prager Handschrift direkt oder indirekt auf Johannes Fuchsmagen zurückzu-
führen!
Im Vergleich zur Gesamtzahl der norischen und oberpannonischen Inschriften im
Prager Codex – es sind mehr als 160 Belege – ist der Anteil der doppelt vorkommen-
den Denkmäler mit fünf verhältnismäßig sehr gering. Es fällt auch auf, dass dabei
keine Ortsangaben doppelt verzeichnet sind. Diese fehlen vielmehr bei drei Inschrif-
ten gänzlich, die beiden anderen weisen jeweils zwei völlig unterschiedliche Lokali-
sierungen auf. Aufgrund dessen und der Fülle des Materials war leicht zu übersehen,
dass die entsprechende Inschrift bereits in der Sammlung enthalten war. Drei der
Doppelbelege sind zudem in der letzten Lage des Codex zu finden, wo Fuchs-
magen – wie Stil und Schrift zeigen – offenbar noch rasch eingefügt hat, was ihm
nach Abschluss der Sammlung und Reinschrift des Codex durch einen Schreiber
zugegangen ist. Dennoch ist auch hier sein Bemühen feststellbar, die Inschriften so
wiederzugeben, wie er sie (in seiner Quelle) vorgefunden hat. Naturgemäß kann
Fuchsmagen dabei nur die Zuverlässigkeit seiner jeweiligen Grundlage bieten, was
sich bei allen fünf Duplikaten manifestiert: Mit Ausnahme des mäßigen Unterschie-
des in der Überlieferungsqualität bei CIL III 5636 – beide Varianten sind als mittel-
mäßig zu klassifizieren – fallen die Unterschiede bei den übrigen vier Inschriften,
besonders bei CIL III 5670 und 5671, sehr groß aus.
962 Siehe Kap. 1.3, Kap. 3.4 und 7.3.2.
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Title
- Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
- Subtitle
- Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Author
- Doris Marth
- Publisher
- Holzhausen Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-902976-43-7
- Size
- 21.4 x 30.2 cm
- Pages
- 572
- Keywords
- Antiquus Austriacus, Austria, Epigraphy, Humanism, Inscriptions, Manuscript Tradition, Roman Period, Antiquus Austriacus, Epigraphik, Humanismus, Inschriften, Österreich, Römerzeit, Überlieferung
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- 1 Zur historischen Entwicklung der Überlieferung lateinischer, insbesondere norischer Inschriften von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts 19
- 1.1 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung lateinischer Inschriften 19
- 1.2 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung norischer Inschriften 23
- 1.3 Berchtold von Kremsmünster und die älteste Abschrift einer norischen Inschrift 26
- 1.4 Die Inschrift CIL III 5630 im Codex membraneus LIV des Stiftes Lambach 36
- 2 Neue Impulse aus Italien: Humanismus und Renaissance als „Geburtsphase“ der lateinischen Epigraphik 40
- 3 Die Ausbreitung und Etablierung humanistischen Gedankengutes im Ostalpenraum aus epigraphischer Sicht 56
- 4 Augustinus Prygl Tyfernus und die norischen Inschriften 99
- 5 Der sogenannte Antiquus Austriacus: Mommsens Pseudonym für den Verfasser der ältesten Sammlung norischer Inschriften 139
- 6 Die Wiener Handschrift CVP 3255* 147
- 7 Der Codex Pragensis XIII G 14 der Národní Knihovna, Prag 162
- 7.1 Das Verhältnis zwischen CP XIII G 14 und CVP 3255*: Eine Inschriftensammlung und ihr Register 170
- 7.2 Folgen aus dem Zusammenhang CVP 3255* – CP XIII G 14 174
- 7.3 Johannes Fuchsmagen und der CP XIII G 14 182
- 7.4 Zur Frage nach den Quellen für den CP XIII G 14 198
- 7.5 Codex Pragensis XIII G 14: Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse und Gesamtbetrachtung 221
- 8 Konrad Peutinger und die norischen Inschriften 228
- 8.1 Peutingers handschriftliche Inschriftensammlungen 230
- 8.2 Johannes Fuchsmagen als Peutingers Gewährsmann 244
- 8.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ und die Inschriften von Augustinus Prygl Tyfernus in Peutingers 2° Cod. H 24 246
- 8.4 Zusammenfassung: Der Wert von Peutingers Handschriften für die Überlieferung norischer Inschriften 264
- 9 Johannes Choler und seine Inschriftensammlung 265
- 10 Die „Inscriptiones Sacrosanctae Vetustatis“ von Petrus Apianus und Bartholomaeus Amantius 295
- 10.1 Zur Intention und Gliederung des Werkes sowie zur Nennung seiner Quellen 300
- 10.2 Johannes Choler und die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 301
- 10.3 Die Inschriftensammlungen von Konrad Peutinger und Augustinus Prygl Tyfernus – Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis? 302
- 10.4 Johannes Aventinus als Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 304
- 10.5 Der Codex Pragensis XIII G 14 und sein Verhältnis zu den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 305
- 10.5.1 Das Verzeichnis epigraphischer Abkürzungen im CP XIII G 14 und bei Apianus/Amantius 307
- 10.5.2 Der CP XIII G 14 als Quelle für norische (und oberpannonische) Inschriften bei Apianus/Amantius 311
- 10.5.3 Konsequenzen aus dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem CP XIII G 14 und den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 330
- 10.6 Parallel verwendete Quellen und mehrfach überlieferte Inschriften bei Apianus/Amantius 337
- 10.7 Zusammenfassende Betrachtungen zur Arbeitsweise von Apianus/ Amantius und Gesamtbewertung der Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 345
- 11 Johannes Fuchsmagen und seine epigraphische Sammeltätigkeit 347
- 12 Anhang: Tabellen zur Überlieferung norischer und oberpannonischer Inschriften 376
- Einleitende Bemerkungen und Hinweise zur Benützung 376
- Tab. 12.1: Inschriften bei Paolo Santonino, Cod. Vat. Lat. 3795 379
- Tab. 12.2: Inschriften, die von Augustinus Tyfernus und vom sogenannten Antiquus Austriacus überliefert werden 380
- Tab. 12.3: Im CVP 3255* und CP XIII G 14 enthaltene Inschriften 386
- Tab. 12.4: Inschriften in den Codices von Augustinus Tyfernus im Vergleich mit dem CP XIII G 14 395
- Tab. 12.5: Inschriften-Erstbelege bei „Antiquus Austriacus“, Augustinus Tyfernus und im CP XIII G 14 415
- Tab. 12.6: Inschriften im 4° Cod. H 26 der SuStBA („Picturae“) im Vergleich mit dem CP XIII G 14 425
- Tab. 12.7: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 23 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 427
- Tab. 12.8: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 24 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 428
- Tab. 12.9: Inschriften in Cholers CLM 394 im Vergleich mit Peutingers 2° Cod. H 24 und CP XIII G 14 437
- Tab. 12.10: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit Augustinus Tyfernus und Peutingers 2° Cod. H 24 443
- Tab. 12.11: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit dem CP XIII G 14 475
- Tab. 12.12: „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ bei Peutinger, Choler, CP XIII G 14/Fuchsmagen und Apianus/Amantius 490
- Abkürzungs- und Siglenverzeichnis 503
- Quellen- und Literaturverzeichnis 508
- Abbildungsnachweis 539
- Indices 542
- Inschriftenindex 542
- Orts- und Personenindex 548