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Konrad Peutinger | 251
CIL
III Peutinger, 2° Cod. H 24 Tyfernus, CVP 3528
folio Ortsangabe folio Ortsangabe folio Ortsangabe
5444 67vb,3 sine loco (sub
5443) 85 vb,8 ibidem (sc. In
Rein
monasterio) 66r,21105 In Cemiterio eiusdem Monas. (sc.
Reun)
Ein Vergleich dieser sechs Duplikate Peutingers mit der Tyfernus-Sammlung zeigt,
dass die Abschriften von fol. 85v eine höhere Qualität aufweisen. Besonders augen-
scheinlich wird dies bei den Inschriften CIL III 4071 und 4082, die in beiden Ab-
schnitten unmittelbar nacheinander stehen (siehe Abb. 50 und Abb. 51).
Abb. 50: SuStBA, 2° Cod. H 24, fol. 67va,4–5
(Ausschnitt, CIL III 4071 und 4082) Abb. 51: SuStBA, 2° Cod. H 24, fol. 85va,6–7
(Ausschnitt, CIL III 4071 und 4082)
Obwohl Peutinger bei der ersten Inschrift CIL III 4071 Korrekturen angebracht hat –
„Caestius“ wurde am Rand zu „CAESIVS“ berichtigt und bei „Po-e- tovionae“ ein „e“
interlinear eingefügt (siehe Abb. 50) – bleiben zwei Abweichungen bestehen, wie das
erhaltene Original beweist: „papirian“ für „Papiria“, „Poetovionae“ für „Poetovione“.
Darüber hinaus fehlt ein Textteil („et Ulpiae adiutae Coniugi“) gänzlich. Bei CIL
III 4082 wurde die Genitivform „Iulies Veranilles“ unrichtig mit „Iulites Veranilltes“
wiedergegeben. Von den Inschriften aus dem Stift Rein hat Peutinger auf fol. 67vb nur
zwei (CIL III 5443 und 5444), während er auf fol. 85vb auch CIL III 5442 bringt, über-
schrieben mit „Fragmentum ibidem (sc. In Rein in monasterio)“. Schließlich zeigt sich
auch anhand des Textes von CIL III 4041, dass Peutinger in der hinteren Sequenz
(fol. 85v–87r) mit der Augustinus-Sammlung in wesentlich engerer Beziehung steht
und dort die besseren Belege bietet. Theodor Mommsen differenzierte hier nicht hin-
sichtlich der Qualität der Abschriften. Er schätzte vielmehr all diese Kopien Peu-
tingers (fol. 66v–67v und 85v–87r) hoch und hielt sie trotz der typischen Schwächen
wie mangelnde Zeilentrennung und starke Kürzung bzw. Vernachlässigung von
Ortsangaben nicht nur für geeignet, um Fehler in den Abschriften der augustinischen
Sammlung auszubessern, sondern auch, um Verluste in denselben zu ersetzen.1106
1105 = CVP 3540, fol. 15r,2.
1106 Siehe CIL III, S. 479a. Vgl. auch Greinegger, Tyfernus/Boissard 70.
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Title
- Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
- Subtitle
- Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Author
- Doris Marth
- Publisher
- Holzhausen Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-902976-43-7
- Size
- 21.4 x 30.2 cm
- Pages
- 572
- Keywords
- Antiquus Austriacus, Austria, Epigraphy, Humanism, Inscriptions, Manuscript Tradition, Roman Period, Antiquus Austriacus, Epigraphik, Humanismus, Inschriften, Österreich, Römerzeit, Überlieferung
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- 1 Zur historischen Entwicklung der Überlieferung lateinischer, insbesondere norischer Inschriften von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts 19
- 1.1 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung lateinischer Inschriften 19
- 1.2 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung norischer Inschriften 23
- 1.3 Berchtold von Kremsmünster und die älteste Abschrift einer norischen Inschrift 26
- 1.4 Die Inschrift CIL III 5630 im Codex membraneus LIV des Stiftes Lambach 36
- 2 Neue Impulse aus Italien: Humanismus und Renaissance als „Geburtsphase“ der lateinischen Epigraphik 40
- 3 Die Ausbreitung und Etablierung humanistischen Gedankengutes im Ostalpenraum aus epigraphischer Sicht 56
- 4 Augustinus Prygl Tyfernus und die norischen Inschriften 99
- 5 Der sogenannte Antiquus Austriacus: Mommsens Pseudonym für den Verfasser der ältesten Sammlung norischer Inschriften 139
- 6 Die Wiener Handschrift CVP 3255* 147
- 7 Der Codex Pragensis XIII G 14 der Národní Knihovna, Prag 162
- 7.1 Das Verhältnis zwischen CP XIII G 14 und CVP 3255*: Eine Inschriftensammlung und ihr Register 170
- 7.2 Folgen aus dem Zusammenhang CVP 3255* – CP XIII G 14 174
- 7.3 Johannes Fuchsmagen und der CP XIII G 14 182
- 7.4 Zur Frage nach den Quellen für den CP XIII G 14 198
- 7.5 Codex Pragensis XIII G 14: Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse und Gesamtbetrachtung 221
- 8 Konrad Peutinger und die norischen Inschriften 228
- 8.1 Peutingers handschriftliche Inschriftensammlungen 230
- 8.2 Johannes Fuchsmagen als Peutingers Gewährsmann 244
- 8.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ und die Inschriften von Augustinus Prygl Tyfernus in Peutingers 2° Cod. H 24 246
- 8.4 Zusammenfassung: Der Wert von Peutingers Handschriften für die Überlieferung norischer Inschriften 264
- 9 Johannes Choler und seine Inschriftensammlung 265
- 10 Die „Inscriptiones Sacrosanctae Vetustatis“ von Petrus Apianus und Bartholomaeus Amantius 295
- 10.1 Zur Intention und Gliederung des Werkes sowie zur Nennung seiner Quellen 300
- 10.2 Johannes Choler und die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 301
- 10.3 Die Inschriftensammlungen von Konrad Peutinger und Augustinus Prygl Tyfernus – Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis? 302
- 10.4 Johannes Aventinus als Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 304
- 10.5 Der Codex Pragensis XIII G 14 und sein Verhältnis zu den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 305
- 10.5.1 Das Verzeichnis epigraphischer Abkürzungen im CP XIII G 14 und bei Apianus/Amantius 307
- 10.5.2 Der CP XIII G 14 als Quelle für norische (und oberpannonische) Inschriften bei Apianus/Amantius 311
- 10.5.3 Konsequenzen aus dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem CP XIII G 14 und den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 330
- 10.6 Parallel verwendete Quellen und mehrfach überlieferte Inschriften bei Apianus/Amantius 337
- 10.7 Zusammenfassende Betrachtungen zur Arbeitsweise von Apianus/ Amantius und Gesamtbewertung der Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 345
- 11 Johannes Fuchsmagen und seine epigraphische Sammeltätigkeit 347
- 12 Anhang: Tabellen zur Überlieferung norischer und oberpannonischer Inschriften 376
- Einleitende Bemerkungen und Hinweise zur Benützung 376
- Tab. 12.1: Inschriften bei Paolo Santonino, Cod. Vat. Lat. 3795 379
- Tab. 12.2: Inschriften, die von Augustinus Tyfernus und vom sogenannten Antiquus Austriacus überliefert werden 380
- Tab. 12.3: Im CVP 3255* und CP XIII G 14 enthaltene Inschriften 386
- Tab. 12.4: Inschriften in den Codices von Augustinus Tyfernus im Vergleich mit dem CP XIII G 14 395
- Tab. 12.5: Inschriften-Erstbelege bei „Antiquus Austriacus“, Augustinus Tyfernus und im CP XIII G 14 415
- Tab. 12.6: Inschriften im 4° Cod. H 26 der SuStBA („Picturae“) im Vergleich mit dem CP XIII G 14 425
- Tab. 12.7: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 23 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 427
- Tab. 12.8: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 24 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 428
- Tab. 12.9: Inschriften in Cholers CLM 394 im Vergleich mit Peutingers 2° Cod. H 24 und CP XIII G 14 437
- Tab. 12.10: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit Augustinus Tyfernus und Peutingers 2° Cod. H 24 443
- Tab. 12.11: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit dem CP XIII G 14 475
- Tab. 12.12: „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ bei Peutinger, Choler, CP XIII G 14/Fuchsmagen und Apianus/Amantius 490
- Abkürzungs- und Siglenverzeichnis 503
- Quellen- und Literaturverzeichnis 508
- Abbildungsnachweis 539
- Indices 542
- Inschriftenindex 542
- Orts- und Personenindex 548