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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 19 kritischen Vergleich der KongressbĂ€nde zu Hanslicks TĂ€tigkeit bĂŒndig gezeigt werden,10 wie dieser zweite Bruch bei der aktuellen Forschung nachwirkt und welche EinflĂŒsse hierbei jeweils wirksam werden (Kap.  1.4). Die folglich doppelte Trennlinie, die die moderne Forschung zwischen histo- rischen Erhebungen und soziokulturellen Fragestellungen sowie ‚Musikologie‘ und Philosophie gebrochen changieren lĂ€sst und die nur relativ selten themati- sche Überlappungen nach sich zog, soll durch meine interdisziplinĂ€re Arbeits- methode ansatzweise ĂŒberwunden werden, die historische, musikalische, phi- losophische, textanalytische, aber auch diskurskritische TeilĂŒberlegungen zum Thema hat. HierfĂŒr musste aber auch ein bisher nahezu vollstĂ€ndig ignorier- tes Themenfeld intensiv erörtert werden, dem die vorliegende Untersuchung ebenfalls angehört und das die spĂ€rliche Forschung zur spĂ€teren Wirkung Hanslicks erlĂ€utert, die Christoph Landerer als „vernachlĂ€ssigt“ charakteri- siert hat.11 Wenn Landerers Diagnose aus dem Jahr 1993 auch nicht mehr völlig passt, lĂ€sst sich trotz vereinzelter Ausnahmen prinzipiell festhalten, dass Hans- licks VMS-Traktat sowie seine beachtenswerte Wirkungsgeschichte, die von der Wiener Moderne (Popper, Wittgenstein) ĂŒber eine beginnende Musikfor- schung (Adler, Halm, Kurth, Schenker) und zahlreiche Komponisten (Pfitzner, Schönberg, Strawinsky) bis hin zu Nietzsche, Ingarden, Adorno, Langer und der analytischen MusikĂ€sthetik rekonstruiert werden könnte, unverkennbar unterforscht ist (Kap.  1.5). Was Geoffrey Payzant bei der historischen Hanslick-Forschung beobach- tete, betrifft ebenso die Rezeption von Hanslicks Argument: „About Eduard Hanslick nobody knows very much because his writings have not yet been care- fully studied and the secondary literature is sketchy and often intentionally misleading.“12 Dies wird bereits dadurch bezeugt, dass Hanslicks VMS-Traktat großteils mittelbar angefĂŒhrt wird, was bei der oft inkorrekten VerkĂŒrzung des populĂ€rsten Grundsatzes „Tönend bewegte Formen sind einzig und allein Inhalt und Gegenstand der Musik“ (VMS, S.  75) auf ‚tönend bewegte Form‘ speziell auffĂ€llt (Kap.  1.6) und Karbusicky korrekt urteilen ließ, dass Hanslicks Hypo- these „eher bekĂ€mpft denn gelesen wurde“.13 Um die DisparitĂ€t der aktuellen 10 Eduard Hanslick zum Gedenken. Bericht des Symposions zum Anlass seines 100. Todestages, hrsg. von Theophil Antonicek, Gernot Gruber und Christoph Landerer, Tutzing 2010; Rethink- ing Hanslick: Music, Formalism, and Expression, hrsg. von Nicole Grimes, SiobhĂĄn Donovan und Wolfgang Marx, Rochester/Woodbridge 2013. 11 Christoph Landerer, „Bernard Bolzano, Eduard Hanslick und die Geschichte des musik- Ă€sthetischen Objektivismus. Zu einem Kapitel (alt)österreichischer Geistesgeschichte. II: Hanslicks philosophisches Nachleben“, in Kriterion 3/6 (1993), S.  20–40, hier S.  20. 12 Geoffrey Payzant, Hanslick on the Musically Beautiful: Sixteen Lectures on the Musical Aes- thetics of Eduard Hanslick, Christchurch 2002, S.  63. 13 Vladimir Karbusicky, Grundriss der musikalischen Semantik, Darmstadt 1986, S.  30.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Title
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Subtitle
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Author
Alexander Wilfing
Publisher
Hollitzer Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Size
16.0 x 24.0 cm
Pages
434
Keywords
Eduard Hanslick, Formalismus, MusikĂ€sthetik, Musik und GefĂŒhl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Category
Biographien

Table of contents

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone MusikÀsthetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist Ă€sthetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des Ă€sthetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adÀquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische MusikĂ€sthetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, GefĂŒhl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. AbkĂŒrzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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