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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 91 Bonds spricht im Hinblick auf die späteren Arbeiten Hanslicks zwar von einer „enriched historical perspective“, sagt aber trotz der eingefügten Textpassage aus der sechsten VMS-Auflage: „Hanslick thus confessed – though not in any later edition of his treatise – that aesthetics could be approached in terms of history after all and that beauty might be contingent rather than absolute.“352 Dass eine derartige Ergänzung mit der vorstehend angeführten Textstelle nicht lediglich gegeben, sondern Hanslicks Perspektive auf historische Ent- wicklungen sogar schon zuvor präsent war und damit nicht ‚gestanden‘ wer- den musste, soll hier nicht nochmals erläutert werden. Payzant bemerkte des- halb bereits richtig: „If the very material out of which musical compositions are made is itself subject to change, then obviously it would be impossible for products made of it not to be.“353 Hanslicks VMS-Traktat reflektiert letzt- lich ebenfalls eine zukünftige Änderung des westlichen Tonsystems, die zwar noch zeitlich entfernt schien, deren theoretische Konsequenzen von ihm aber trotz allem erfasst wurden:354 So haben auch die ‚Tongelehrten‘ unsere Musik nicht ‚errichtet‘, sondern ledig- lich das fixirt und begründet, was der allgemeine, musikalisch befähigte Geist mit Vernünftigkeit, aber nicht mit Nothwendigkeit unbewußt ersonnen hatte. Aus diesem Proceß ergibt sich, daß auch unser Tonsystem im Zeitverlauf neue Berei- cherungen und Veränderungen erfahren wird. Doch sind innerhalb der gegen- wärtigen Gesetze noch zu vielfache und große Evolutionen möglich, als daß eine Aenderung im Wesen des Systems anders als wie sehr fernliegend erscheinen dürfte. Bestände z.B. diese Bereicherung in der ‚Emancipation der Vierteltöne‘ of the Self“, in YES 40/1–2 (2010), S.  295–318, hier S.  308f. 352 Bonds, Absolute Music (wie Anm.  31), S.  238. 353 Payzant, Sixteen Lectures (wie Anm.  12), S.  127. Vgl. Greys Texte: Musical Prose (wie Anm.  107), S.  10; „Hanslick, Eduard“ (wie Anm.  166), S.  830; „Hanslick“ (wie Anm.  155), S.  367f. Für weitere rezente Beispiele aus dem englischen Sprachraum siehe etwa auch: Patricia Herzog, „Music Criticism and Musical Meaning“, in JAC 53/3 (1995), S.  299–312, hier S.  303; Edgar, „Adorno and Analysis“ (wie Anm.  155), S.  443; Cook, Schenker Project (wie Anm.  33), S.  171; Hamilton, Aesthetics (wie Anm.  267), S.  82; Titus, „Quest for Form“ (wie Anm.  58), S.  80–84; Alexandra E. Hui, „The Bias of ‚Music-Infected Consciousness‘: The Aesthetics of Listening in the Laboratory and on the City Streets of fin-de-siècle Berlin and Vienna“, in JHBS 48/3 (2012), S.  236–250, hier S.  238f.; Landerer/Zangwill, „Musical Essence“ (wie Anm.  228), S.  490–492. 354 Für Hanslicks Verhältnis zu historischen Entwicklungen vergleiche prinzipiell: Boisits, „Ästhetik versus Historie“ (wie Anm.  250); Landerer, Hanslick und Bolzano (wie Anm.  27), S.  63–65 und 99–103; ders., „Aesthetica longa, ars brevis. Vergänglichkeit des Schönen und Zeitlosigkeit der Ästhetik bei Eduard Hanslick“, in MÄ 53 (2010), S.  10–19. Siehe dazu auch die beiden Artikel von Landerer und Zangwill: „Deleted Ending“ (wie Anm.  67), S.  93f.; „Musical Essence“ (wie Anm.  228), S.  490–492 sowie Alexander Wilf- ing, „Historicism, Modernity, and the Musically Beautiful: Re-Reading Hanslick’s Aes- thetics“ (i.Dr.).
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Title
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Subtitle
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Author
Alexander Wilfing
Publisher
Hollitzer Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Size
16.0 x 24.0 cm
Pages
434
Keywords
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Category
Biographien

Table of contents

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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