Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Page - 118 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 118 - in Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen

Image of the Page - 118 -

Image of the Page - 118 - in Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen

Text of the Page - 118 -

3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 118 Die zwei bedeutendsten Einflussgrößen im Hinblick auf die Hanslick-Rezepti- on – die anglophone Kontroverse über formale Ästhetik (Kant, Bell, Schenker) und die analytische Musikästhetik im letzten Viertel des 20.  Jahrhunderts – werden weiter unten separat erörtert (Kap.  4 und Kap.  5). Hier sollen zunächst mehrere geschichtliche Voraussetzungen der Hanslick-Rezeption genauer er- mittelt werden, die schließlich bewirkten, dass seine ästhetische Abhandlung zum zentralen Dokument der derzeitigen ästhetischen Diskussionen im eng- lischen Sprachraum werden konnte, als die sie fraglos erachtet werden muss. Für die beachtliche Bedeutung von Hanslicks VMS-Traktat, deren histo- rische Bedingungen anschließend eruiert werden, spricht bereits der Routledge Companion to Philosophy and Music (2011) von Gracyk und Kania, der Hans- licks Schriften einen eigenen Aufsatz neben vielen etablierten Ästhetikern wie Kant, Plato, Nietzsche, Wagner oder auch Adorno widmet. Dieses Buch, das als „up-to-date overview of more than four dozen distinct topics relevant to the philosophy of music“ geplant war und für den englischen Sprachraum das wohl erste „reference work ever devoted exclusively to the philosophical study of music“ darstellte,462 behandelt Hanslick als „most influential philo- sopher of music in the nineteenth century, and probably since“ sowie dessen ästhetische Konzeption als „the first and most influential theory of absolute music and musical formalism“.463 Dass Geoffrey Payzant die von ihm über- setzte Abhandlung als „philosophical classic“464 und als „founding document of musical aesthetics as we know it“465 sowie ihren Autor als den „founding father of musical aesthetics“466 und als den „first professional musical journal- ist“467 betrachtet, sollte angesichts subjektiver Interessen nicht wirklich erstau- nen. Hanslicks Relevanz für die gegenwärtige Fachdiskussion wird aber auch von David Huron im Oxford Handbook of Music Psychology (2008) nachdrücklich hervorgehoben, der ihn als elementaren Ansatzpunkt der analytischen Musik- ästhetik veranschlagt und die anhaltende Bedeutung Hanslicks für die ‚engli- sche‘ Forschung neuerlich bekräftigt: „Until recently, Hanslick’s views have defined the principal parameters in debates concerning musical aesthetics. All major philosophers in the aesthetics of music have started by engaging with Hanslick’s ideas.“468 Da mit Kivy, Davies, Langer, Levinson und Scruton die 462 Gracyk/Kania, Philosophy and Music (wie Anm.  155), S.  XXIV. 463 Grey, „Hanslick“ (wie Anm.  155), S.  360f. 464 Payzant, „‚Moral‘ Effects“ (wie Anm.  455), S.  79. 465 Payzant, Sixteen Lectures (wie Anm.  12), S.  17. 466 Payzant, „Hanslick, Sams, Gay“ (wie Anm.  154), S.  41. 467 Payzant, Sixteen Lectures (wie Anm.  12), S.  63. 468 David Huron, „Aesthetics“, in The Oxford Handbook of Music Psychology, hrsg. von Susan Hallam, Ian Cross und Michael Thaut, Oxford/New York 2009, S.  151–159, hier S.  151.
back to the  book Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen"
Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Title
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Subtitle
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Author
Alexander Wilfing
Publisher
Hollitzer Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Size
16.0 x 24.0 cm
Pages
434
Keywords
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Category
Biographien

Table of contents

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Re-Reading Hanslick's Aesheticts