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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte, Vertreter 252 the emotive-content claim“1263 gefasst werden könnte, scheint jedoch ebenso untauglich, die formalen Ästhetiker des ‚englischen‘ Diskurses angemessen zu beschreiben. Dass Bells Lehre gewichtige emotionale Teilaspekte beinhaltet, wurde bereits ebenso erörtert wie Kants These, dass ‚reine‘ Musik die „Sprache der Affekte“ sei,1264 was die Plausibilität der Bestimmung gründlich falsifiziert. Inwieweit Hanslicks VMS-Traktat dieses grobe Schema erfüllt, wurde bereits detailliert dargelegt (Kap.  2.2) und soll auch ferner zentral bleiben (Kap.  5.3). Doch auch wenn Hanslicks Argument dergestalt aufgefasst wird, muss im Hin- blick auf die ‚englische‘ Diskussion über eine verbindliche Präzisierung ‚der‘ formalen Ästhetik dennoch resümiert werden, dass alle genannten Kategorien ungeeignet sind, sämtliche Vertreter dieser ästhetischen Ausrichtung einzufan- gen. Wie Payzant erkannte – und wie ich gleichfalls konstatiert habe –, stellt dies eine notwendige Problematik von kategorischen Überbegriffen dar, die als abstrakte Reduktion auf die spezifischen Exponenten des hypothetisch ent- worfenen Formalismus lediglich begrenzt zutreffen:1265 As aesthetician of music Eduard Hanslick has been accused of being many things including these: materialist, autonomist, Hegelian, Herbartian, and formalist. Such labels have only a limited usefulness in philosophy, namely to help locate a problem or launch an inquiry. Little of interest hinges upon them and they are often misused, as are catchwords in every form of discourse. […] To be able to attach these labels correctly is no substitute for understanding the doctrines of the philosophers so labeled; for such understanding there is no alternative to reading their writings, preferably in the original languages.1266 1263 Ahonen, Musical Communication (wie Anm.  239), S.  65. 1264 Kant, Kritik der Urteilskraft (wie Anm.  40), S.  223 (§53, A328). 1265 Für eine vergleichbare Argumentation zur emotivistischen Musikkonzeption siehe etwa auch: Tia DeNora, „How is Extra-Musical Meaning Possible? Music as a Place and Space for ‚Work‘“, in Sociological Theory 4/1 (1986), S.  84–94, hier S.  85. 1266 Payzant, Sixteen Lectures (wie Anm.  12), S.  58.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Title
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Subtitle
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Author
Alexander Wilfing
Publisher
Hollitzer Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Size
16.0 x 24.0 cm
Pages
434
Keywords
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Category
Biographien

Table of contents

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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