Page - 156 - in Das zusammengedrängte Gedenken

156 Albrecht II. Abb. 251: „Albrecht II., dazu: Knabe mit Waffen und Lorbeerzweigen und weibliche Figur mit den Kronen Ungarns und Böhmens“; Fresko; Marmorsaal (Gebäude der Niederösterreichischen Statthalterei). Erläuterungstext: „Kaiser Albrecht II. (1397 – 1439). Links ein Knabe, der Waffen und Lorbeerzweige (in Beziehung auf den Hussitenkrieg) darreicht, und rechts eine weibliche Gestalt mit den Kronen Ungarns und Böhmens.“ Vorlage für das Porträt Albrechts II. könnte ein Bildnis des Königs mit dem Adlerorden aus dem 16. Jahrhundert gewesen sein, das als Teil der Ambraser Sammlung im Jahr 1808 nach Wien gebracht worden war. Es zeigt Albrecht II. (als österreichischer Herzog Albrecht V.) mit dem von ihm 1433 gestifteten Adlerorden, der aus einer breiten, edel-steingeschmückten Kette mit einem weißen Adler und einem Büschel goldener Eichenblätter besteht. Das ver-lorene Original dürfte zu Lebzeiten des Kaisers, zwischen 1433 (Stiftung des Adlerordens) und 1438 (Krönung zum deutschen König) entstanden sein.529 Eine Abbildung des Porträts findet sich in Primissers Werk Stammbaum des allerdurchlauchtigsten Hauses Habsburg […] nach dem in der k. k. Ambraser­ Sammlung befindlichen […] Originalge­ mählden530 als Lithographie wiedergegeben.Kupelwieser übernahm die Gesichtszüge und insbe-sondere die auffallende Barttracht, änderte aber die Kopfhaltung leicht – in seinem Porträt neigt der Herr-scher seinen Kopf zur Seite, während er auf dem Gemälde geradeaus blickt – und variierte auch die Kleidung und den Orden, dessen Eichenblatt-Büschel er grün und nicht golden darstellt.Albrecht erbte nach dem Tod seines Vaters Herzog Albrecht IV. nach einer alten Abmachung die niederöster- 529 Vgl.: Heinz; Schütz (1974) p. 45f.530 Primisser (1821) lithographische Tafel 2.