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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 28 -
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28 Von den Anfängen bis zu Meinhard II. und der Begründung der Tiroler Landeseinheit (um 1285) Überlieferung zu Meinhard II. Zuwachs an geistlichen Gemeinschaften tischen Einheit bereits ab : ein den Alpenhauptkamm überspannendes Territorium am Oberlauf der Etsch, am Eisack und im heutigen Tiroler Inntal. Der Enkel Al- berts, Graf Meinhard II. von Tirol-Görz (vgl. Abb. 1), wurde sodann zum Vollen- der der Bemühungen seines Großvaters. Er baute eine effiziente Verwaltung seines Gebietes und seiner Besitzungen auf, betrieb eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik, pflegte gute Beziehungen zu maßgeblichen Persönlichkeiten, und unter geschickter Ausnützung der äußeren Verhältnisse zur Zeit des sogenannten Interregnums schuf er unter Anwendung brutaler Gewalt, mit massivem Einsatz von Geld, großem Ge- schick und viel Glück die neue Grafschaft Tirol, die bei seinem Tod im Jahre 1295 in etwa vom Außerfern und Ziller im Norden bis vor die Tore von Trient im Etsch- tal reichte. Der weltliche Machtbereich der Bischöfe von Brixen und Trient war da- mit geographisch entscheidend beschnitten ; darüber hinaus war in den jeweiligen reduzierten Hochstiftsterritorien ein maßgeblicher Einfluss der Landesfürsten von Tirol gesichert. Das literarische Leben im werdenden Land Tirol schien von den dramatischen Ereignissen dieser Zeit kaum berührt. Es entstand auch kein Geschichtswerk, das in ausführlicherer Form über Hintergründe, Ursachen und Folgen dieser Entwick- lung informiert hätte. Ebenso wenig fand die so erfolgreiche Person Meinhards eine angemessene zeitgenössische Würdigung. Eine Vielzahl von einschlägigen Ur- kunden, einige Proklamationen und gelegentliche Hinweise in der Historiographie der Nachbarländer bilden die Basis unseres Wissens um eine maßgebliche Epoche in der Tiroler Geschichte. Weder am landesfürstlichen Hof noch in den Klöstern, aber auch nicht am Sitz der derart in Bedrängnis geratenen Bischöfe gedachte man in angemessener Weise des äußerst nachhaltigen historischen Geschehens. Sogar in dem von Meinhard II. und seiner Gemahlin selbst ins Leben gerufenen Zisterzi- enserstift Stams würdigte man im Rahmen der eigenen Gründungsgeschichte nur ganz am Rande und in sehr einseitiger Form das entscheidende Wirken des Fürsten, der seit dem Jahre 1286 durch die Gunst König Rudolfs von Habsburg sogar die Würde eines Herzogs von Kärnten erlangt hatte. Von der besonders im österreichi- schen und bayerischen Raum zu dieser Zeit blühenden Annalistik, also der streng nach Jahren gegliederten Sammlung geschichtlicher Notizen, hat sich nur in einem Codex aus St. Georgenberg ein spärliches Beispiel erhalten. Zudem steht nicht ein- mal fest, dass diese Notizen tatsächlich dort konzipiert worden sind. Dabei hatte die Zahl der potenziellen Bildungseinrichtungen, der geistlichen Gemeinschaften, in Tirol im Laufe des 13. Jhs. eine beträchtliche Vermehrung erfahren. Neben den Stützpunkten des Deutschen Ordens in Bozen, Lengmoos, Lana, Schlanders, Sterzing und Trient waren es v.a. die neuen Niederlassungen der nun modernen Bettelorden, welche auch an Etsch und Eisack die geistliche und geistige Landschaft belebten. Das Hauptinteresse der Franziskaner in den Städten
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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