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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 45 -
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Überblick 45 niani : Als Kind habe ihm, so berichtet Arbeo, der Heilige bei einem Unfall an der Passer das Leben gerettet (Kap. 40) : Quadam vero die, dum puer parvulus in ipsius viri Dei sollemnia noctis secus muris ecclesię incaute decurreret, pede lapsus in precipitium devolvebatur castri. Erat ibi tante altitudinis spatia, ut intuentibus pavor insistit, ad montisque ipsius latere crepidinis Passires amnis suis intumescit fluctibus. Quis enim estimabatur aliud quam mortuum, repertus si fuisset, saxarum aciebus, divisus scopulis ingentis, sicut huius urbis forma declarit, et ad ima montis si perve- nisset, nequaquam flumen evadere potuisset ? Qui dum irent, cadaver querentes, amne super pontem amisso, contemplabantur puerum saxo cuidam coherenti et ipsius fluminis secus positi. Areptis funibus per saxorum se immiserunt cavernas usque ad iacentem, quem querebantur. Qui non tantum vivus, sed etiam inlesus repertus est et ad pristinam deportatus stationi ; no- st ris que temporibus, dum non propriis meritis, sed divine largitatis munere huius episcopatui preesse fecisset. Eines Tages, es war am Vorabend des Festes des Gottesmannes, lief ein kleiner Bub unvor- sichtig die Mauer neben der Kirche entlang ; dabei glitt er aus und rollte den Steilhang bei der Ortschaft hinunter. Der Steilhang war dort so hoch, daß die Leute, die den Vorgang mitansahen, vor Schrecken erbleichten. Unten, unmittelbar am Fuß des Berges, rauschten schäumend die Wogen der Passer. Was hätte man sich anderes vorstellen können, als daß man den Knaben tot finden würde, zerfetzt von scharfkantigen Felsen und den gewaltigen Schroffen, wie sie das Bild jenes Ortes zeigt, und daß das Kind, wäre es den Abgrund vollends hinabgestürzt, mit Sicherheit ein Opfer des Flusses geworden wäre ? Sie gingen hin, um den Leichnam zu suchen, überquerten auf der Brücke den Fluß – da sahen sie den Knaben am Felsvorsprung hängen, der sich unmittelbar am Fluß befand. Sie holten Seile, arbeiteten sich in die zerklüftete Felsenwand hinein bis dorthin, wo der Bub lag, den sie suchten. Der war, als er aufgefunden wurde, nicht nur am Leben, sondern unverletzt geblieben, und wurde an seinen alten Platz, wo er vorher gewesen war, zurückgebracht. In unseren Tagen ist er – nicht aufgrund seiner Verdienste, sondern durch das Geschenk der göttlichen Gnade – zum Oberhirten dieses unseres Bistums bestellt worden. (Brunhölzl 1983) Aus der Verwendung langobardischer Formeln in seinen später in Freising verfass- ten Urkunden schlossen frühere Forscher25 auf einen Aufenthalt Arbeos im lango- bardischen Oberitalien (dagegen Vogel 2000, 172–179). Den Freisinger Bischof Erembert – eine zweideutige Formulierung in der Vita Corbiniani führte zur An- nahme, er sei der Bruder Corbinians (die jüngere Fassung B stellt ihn dann ein- 25 Vgl. Baesecke 1930, 114–135, 148–156 ; Löwe 1973, 78–83.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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