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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 61 -
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Epochenbild 61 Bibliotheken Universitäten und Schulen neue Oberhirte beim reformunwilligen Klerus und den auf ihre Sonderrechte pochenden Klöstern bald unbeliebt, und diese suchten und fanden in ihrem Widerstand Unterstützung beim Tiroler Landesfürsten. Der gelehrte Cusanus kam jedoch beim Studium alter Brixner Urkunden zur Erkenntnis, dass die Ti- roler Grafen ursprünglich Vasallen des Brixner Oberhirten gewesen waren, und versuchte, die damit zusammenhängen- den, längst verlorengegangenen Rechte des Bischofs wieder einzufordern. Der Streit eskalierte, wobei Sigmund den Bischof mehrmals mit Waffengewalt bedrängte und schließlich 1460 zur Flucht aus dem Land nötigte, während die Gegenseite mit kirchlichen Waf- fen antwortete, zunächst Cusanus mit wiederholten Interdikten, später auch Papst Pius II. mit der Exkommunika- tion Sigmunds. Der Herzog widersetzte sich mithilfe seiner wortgewaltigen Ju- risten Laurentius von Blumenau und Gregor von Heimburg diesen Sanktionen und appellierte an ein künftiges Konzil. Erst als 1464 sowohl Cusanus als auch der Papst starben, wurde der Streit vom neuen Papst Paul II. beendet. Schriftwesen und Buchkultur entwickelten sich unter Sigmund reichhaltiger als unter seinem Vorgänger. In der Zeit des beginnenden Buchdrucks kamen zahlrei- che Inkunabeln nach Tirol, v.a. aus den nahe gelegenen Zentren des Buchhandels, Augsburg und Venedig. Neben klösterlichen und bischöflichen Bibliotheken ent- standen in dieser Zeit auch die ersten bedeutenden Privatbibliotheken. Als Einheit erhalten geblieben ist beispielsweise die kleine Bibliothek des Dekans von Brixen i.Th., des vormaligen kaiserlichen Sekretärs Wilhelm Taz (†  1485), während die be- deutende Büchersammlung der Herren von Annenberg im 19. Jh. zerstreut wurde und heute nur teilweise rekonstruiert werden kann. Das Bildungsniveau im Land stieg kontinuierlich. In den Matrikeln umliegender Universitäten finden sich immer öfter Tiroler Studenten und mitunter auch Profes- soren wie der Stamser Mönch und spätere Abt (reg. 1484–1501) Bernhard Welsch, der in Heidelberg die Heilige Schrift unterrichtete, oder der aus dem Brixental Abb. 8: Inhaltsverzeichnis eines medizinischen Sammelwerkes des Kaplans des Meraner Spitals, Heinricus de Scharffenstein.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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