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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 92 -
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92 Von der Tiroler Landeseinheit bis zum Tod Kaiser Maximilians  I. (1519) Vergleich mit dem Codex Fuchsmagen Strophen von Richardus Sbrolius und dem Brief Bonomos zwei weitere Schreiben von Conrad Peutinger an Bonomo (Peutinger will selbst eine solche Sammlung geplant haben, gratuliert aber Bonomo trotzdem zu seinem Vorhaben) bzw. vom erzherzoglichen Arzt Paulus Riccius an den Leser, danach das Inhaltsverzeichnis. Es folgen 61 Gedichte mit einer Länge von zwei Versen bis zu einigen Seiten. Ne- ben 50 Texten im elegischen Distichon finden sich sechs in horazischen Odenma- ßen, vier in Hendekasyllabi und eine horazische Epode. Manchmal stehen mehrere Gedichte desselben Autors beisammen, doch ist das nicht die Regel. Sachlichen Kriterien folgt die Anordnung der Gedichte nur zu Beginn und am Schluss (Aiiiir– Biiv, Iiv–Iiir) : Das erste Gedicht, von Girolamo Muzio, trägt den Titel Isagogicon ad libellum („Einführung ins Büchlein“), dann folgen Distichen des Initiators Bo- nomo und des Caspar Ursinus Velius, die Hölzl in umfassender Weise loben, und schließlich eine Ode von Bartolini, die in Versmaß und Thematik auf Hor. carm. 1,1 zurückgreift. Zum Schluss kommt mit Jakob Spiegel ein Dichter zu Wort, der durch anderweitige Aufgaben an der Mitarbeit verhindert war, sich aber lobend über das Unternehmen äußert. Im Vergleich zum Codex Fuchsmagen, mit dem die Sammlung sich sowohl hin- sichtlich der beteiligten Dichter als auch bezüglich einzelner Gedichte überschnei- det (so kehrt z.B. Bonomos Gedicht über Hölzls Freundin, carm. 52 Zingerle, hier auf Bl. Crv mit einer Antwort Hölzls wieder), fallen zwei thematische Unterschiede ins Auge : Erstens konzentriert sich der Band im Einklang mit Bonomos Aussagen zu Beginn in weit stärkerem Maße auf Hölzl als der Codex Fuchsmagen auf seinen Namensgeber. Zweitens steht die Patron-Klient-Beziehung zwischen Hölzl und den einzelnen Dichtern unangefochten und unverhüllt im Zentrum. Zwar gibt es einige Ausnahmen : Ein Georgius Gaddius verfasst zur Hochzeit Hölzls mit Maria Rumel 1511 ein in antiker Gattungstradition stehendes Epithalamium (Er–Eiiir). Bonomo schreibt eine Liebeselegie auf seine Freundin Manlia (Eiiiir–Fr ; das Mädchen taucht ebenfalls im Codex Fuchsmagen [Bl. 126v–128r] auf). Ein Hieronymus Emser bittet Hölzl um Hilfe, weil er wegen einiger Spottverse auf die Schweizer in Basel fast verbrannt worden wäre und aus der Stadt verbannt wurde (Fiiiv–Fiiiiv). Maximilian Transsilvanus warnt anlässlich des Konstanzer Reichtags 1507 die Mädchen dieser Stadt unter Berufung auf antike Beispiele vor Affären mit den noblen Gästen (Giv– Giiiiv). Richardus Sbrolius schildert Hölzls Leben bis zu seiner Hochzeit, wobei er vorrangig die Dienste behandelt, die dieser Maximilian und dem Haus Habsburg erwiesen hat, und seine Vita mit Zeitgeschichte und Habsburgpanegyrik verflicht. Doch abgesehen von dieser Handvoll Gedichte besteht der Band aus einer endlo- sen Serie von Klagen über die eigene Armut und Bitten an Hölzl, diese zu lindern, sowie von Dank, Lob und Unsterblichkeitsverheißungen, sobald er das getan hat. Trotz des obligaten Preises von Hölzls Tugenden und Fähigkeiten sowie seiner Stel-
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Ăśberblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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