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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 125 -
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Biographie 125 Diarium So finden wir ihn etwa als Collector der apostolischen Kammer in Trient, Chur, Brixen und Konstanz und als Dom- herrn von Trient und später von Brixen. Entscheidend für den Aufstieg Putschs war sein enges Verhältnis zu Herzog Friedrich von Tirol, als dessen Sekretär und Kanzler er sich in vielen heiklen Situationen zu bewähren hatte, etwa in den für seinen Landesherrn verhee- renden Ereignissen um das Konzil von Konstanz, als er für den inhaftierten Friedrich – wenn auch erfolglos – bei Kaiser Sigismund intervenierte. In der Folge ernannte der Herzog Putsch zum Aufseher über die Erzbergwerke in Ti- rol und erteilte ihm die Befugnis, selbst nach Erz zu graben. Diese Beförderung steht wahrscheinlich in Zusammenhang mit der von Putsch auch sonst an den Tag gelegten Tüchtigkeit in ökonomischen Dingen und könnte seinen persönlichen Wohlstand begründet haben. So konnte er im Jahr 1421 z.B. die Brunnenburg in Meran erwerben. Friedrich war es auch, der Putsch 1427 das Amt des Bischofs von Brixen verschaffte, das er bis zu seinem Tod im Jahr 1437 innehatte. Ulrich Putsch hat sich mit der Übersetzung des lat. Lumen animae („Das liecht der sel“) auch einen Platz in der deutschen Literatur- und Sprachgeschichte gesichert (vgl. hier S.  158). Das Diarium („Tagebuch“) ist uns als Autograph erhalten4 und stellt die wich- tigste biographische Quelle für den letzten Lebensabschnitt von Ulrich Putsch dar. Der heute gebräuchliche Titel des Werkes, Diarium reverendissimi domini episcopi Udalrici de anno 1427 usque ad annum 1437 („Tagebuch des hochehrwürdigen Herrn Bischof Ulrich von 1427 bis 1437“), wurde erst im 17. Jh. auf den Einband geschrieben5 und ist irreführend, weil das Werk viel weniger einem Tagebuch als ei- nem Rechenschaftsbericht ähnelt, der in chronikhaftem Stil gehalten ist : Die Zahl der Einträge zu einzelnen Tagen ist – aufs Jahr gerechnet – ziemlich niedrig ; dazu kommt, dass sich Datumsangaben in der Mehrzahl der Fälle auf die Jahreszahl be- 4 Staatsarchiv Bozen, Abteilung Hochstift Brixen, Lade 3, n. 1, lit. C ; Ausgabe bei Schaller 1892, 285–322, fast vollständige Übersetzung bei Sinnacher 1821–1835, Bd. 6. 5 Nägele 1938, 320. Abb. 20: Der Hl. Romedius treibt einen Dämon aus (aus einer Romediusbiographie des Aman- dus Friedenfels, Prag 1699).
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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