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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 163 -
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Kirchliches Schrifttum 163 Überlieferung wo er einen Prozess gegen einige der Hexerei verdächtige Frauen einleitete. Institoris konnte sich allerdings ge- gen den Widerstand des Bischofs von Brixen, Georg II. Golser, nicht durch- setzen, erlitt eine herbe Niederlage und musste das Bistum 1486 verlassen. Nicht zuletzt durch diese Ereignisse motiviert, veröffentlichte Institoris zu- sammen mit Jakob Sprenger 1487 den berühmt-berüchtigten Malleus malefi- carum („Hexenhammer“). In die durch all dies in Gang gebrachte Diskussion schaltete sich Molitoris 1489 mit sei- nem Traktat ein. Für den unmittelbaren Anlass dazu gibt es zwei konkurrierende Erklärungen, zwischen denen hier nicht entschieden werden soll. Nach Assion 1987 entstand das Werk als eine Art Gutachten auf Anfrage von Erzherzog Sigmund bzw. seiner Räte. Nach Mauz 1992 und 1997 kam der Impuls von Molitoris selbst, der nach seiner Einstellung bei Hof dem Erzherzog damit ein Einstandsgeschenk machte. Der in Form eines Dialogs abgefasste Traktat wurde laut Molitoris’ eigener Datierung am 10. Januar 1489 in Konstanz fertiggestellt. Das Gespräch bestreiten Erzherzog Sigmund, der Konstanzer Schultheiß Konrad Schatz und Molitoris selbst. Der Autor konnte bei der Niederschrift auch auf die Ergebnisse einiger Hexenprozesse zurückgreifen, die zwischen 1481 und 1485 in der Diözese Konstanz geführt worden waren. Das Werk hatte gleich bei seinem Erscheinen so großen Erfolg, dass es heute nicht mehr möglich ist, unter den vielen fast zeitgleichen Drucken mit Sicherheit eine Erstausgabe festzustellen. Bereits 1489 wurde der Traktat in mehreren deut- schen Orten gedruckt. In der Folge kamen noch zahlreiche Wiegendrucke und Ausgaben des 16. Jhs. hinzu. Mindestens einmal erschien das Werk auch als An- hang zum Malleus maleficarum (Frankfurt a.M. 1580). Der ursprünglich mit sieben Holzschnitten3 ausgestattete Text erlebte bei diesen Neudrucken oft redaktionelle Bearbeitungen, gelegentlich wurde durch Zusätze und Auslassungen auch der Um- 3 Abgebildet unter <http ://mdz.bib-bvb.de/digbib/inkunabeln/inkill/> (25.6.2012). Abb. 24: Titelseite von Ulrich Molitoris’ De lamiis et phitonicis mulieribus, Köln 1489.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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