Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 179 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 179 - in TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1

Bild der Seite - 179 -

Bild der Seite - 179 - in TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1

Text der Seite - 179 -

Philosophie 179 Rezeption eingeschränkterem Maß als in den erwähnten philosophischen Frühwerken. Die geometrischen Beispiele sind hier weniger zahlreich und leichter verständlich. Man vergleiche etwa die folgende Illustration (vgl. Abb. 26) : a b c b a c Huius vide nostrae artis aenigma […] (9,1 : „Sieh ein Gleichnis dieser unserer Kunst […]“), beginnt Cusanus seine Erläuterung des Diagramms. Die Li- nie dient ihm als Symbol für das Eine. Man nehme eine Linie acb und drehe den Abschnitt cb. Es werden unend- lich viele spitze und stumpfe Winkel gebildet. Alle setzen aber die Linie als ihr Prinzip voraus. Ein maximal spit- zer Winkel resultiert ebenso wie ein maximal stumpfer Winkel wieder in einer Linie. Maximaler und minimaler Winkel koinzidieren. Die Linie ist der Grund aller Winkel und steht über de- ren Gegensätzen. Ob die Tegernseer Mönche aus De beryllo die erwünschte Belehrung schöpften, ist nicht bekannt (man darf es bezweifeln). Die weitere Nachwir- kung der Schrift im 15. und 16. Jh. war aber bedeutend. Das ist vielleicht mit dem Konzept als Einleitungsschrift und der kompendiösen Zusammenfassung von Cusanus’ Philosophie in der Mitte zwischen Früh- und Spätwerk zu begründen. De beryllo ist das einzige Werk von Cusanus, das hs. Verbreitung in der italieni- schen Frührenaissance fand. Wahrscheinlich gehen schon Anklänge an Cusanus bei Marsilio Ficino und bei Pico della Mirandola auf De beryllo zurück. Für Gi- ordano Bruno, der Cusanus’ Philosophie zum Pantheismus weiterentwickelte, war es eine wichtige Quelle. Über ihn gelangte die Idee der Koinzidenz u.a. zu Ha- mann, Herder, Schelling und Hegel. Abb. 26: Ausschnitt aus Nicolaus Cusanus’ Werk De beryllo.
zurück zum  Buch TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1"
TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
TYROLIS LATINA