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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 219 -
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Epochenbild 219 Innsbruck im 16. Jh. Tirol unter Ferdinand  II. aber öffnete er Trient dem neuen humanistischen Geist der Renaissance und gab diesem durch seine Bau- und Sammlertätigkeit auch Sichtbarkeit nach außen. Als bedeutendste Leistungen haben hier seine neue Residenz, der Magno Palazzo im Renaissancestil neben dem alten Castello del Buonconsiglio und die Kirche S.  Maria Maggiore mit der prachtvollen Orgelempore in weißem Marmor zu gel- ten. Ein halbes Jahr vor seinem Tod im Sommer 1539 übernahm er auch noch das durch den Abgang Georgs von Österreich verwaiste Brixner Bistum. Auch sein Nachfolger Cristoforo Madruzzo wurde drei Jahre nach seinem Amtsantritt in Trient zusätzlich mit der Brixner Diözese betraut. Im selben Jahr 1542 erhielt er auch den Kardinalshut. Die Resonanz seiner Herrschaft in Trient in der Literatur entspricht der eines typischen Renaissancefürsten, ihr entsprechen aber – trotz der Blüte der Künste und der Festkultur – weniger bleibende Leistungen als bei seinem Vorgänger. Innsbruck verblieb insbesondere durch den Aufenthalt von Ferdinands Gattin Anna ein gewisser herrschaftlicher Glanz. Sie hatte schon seit 1516 am Innsbrucker Hof geweilt und war 1528 wegen der Kriegsgefahr in Wien erneut nach Innsbruck gezogen, nun bereits in Begleitung dreier Kinder. Sie erfüllte für ihren Gatten in Tirol eine Art Statthalterrolle, präsidierte sogar Landtage, sorgte sich aber v.a. um das kulturelle Leben und hier insbesondere um die Musik. Zur Ausbildung ih- rer Kinder zog sie bedeutende Musiker an den Hof. Eines von ihnen, die Toch- ter Magdalena, sollte später, im Jahre 1569, das Haller Damenstift beziehen, eine Heimstätte hochadliger Frauen, die v.a. in der geistlichen Kirchenmusik bis ins 18. Jh. ein wichtiges Zentrum blieb. Ferdinand  I. selbst sorgte für die Fertigstellung des Maximiliangrabes, dem er mit der Hofkirche eine neue Unterkunft erbaute (vgl. Farbtafel 8). Baumeister und Künstler holte er sich aus dem Süden und aus Flandern. Sie brachten die neue Renaissancekunst nach Innsbruck, die sich in der Hofkirche noch mit der Spätgotik mischt. Mit der Resignation Karls V. 1558 ging die Kaiserkrone auf Ferdinand über, der sie bis zu seinem Tod im Jahre 1564 trug. Bereits 1554 hatte er in einem Testament Tirol seinem zweiten Sohn Ferdinand vermacht, der als Ferdinand  II. wieder zu einem ‚echten‘ Landesfürsten werden und Tirol zu neuer Blüte führen sollte (vgl. Abb. 30). Ferdinand  II. trat – nach zwanzigjähriger Statthalterschaft in Böhmen und Kriegsdienst in Ungarn – erst 1567 seine Regierung in Innsbruck an. Er fand die bekannten Probleme vor : Geldmangel und eine reformbedürftige Kirche. Jener resultierte aus angehäuften Schulden und neuem Aufwand, dem die im Abnehmen begriffene Wirtschaftskraft des Landes nicht gewachsen war. Allmähliche Erschöp- fung und internationale, auch überseeische Konkurrenz machten dem Bergbau zu schaffen und führten zu Krisen, gegen die sich lediglich die Haller Saline resistent zeigte. Salz stellte daher auch das wichtigste Exportgut dar. Der Süden steuerte
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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