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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 287 -
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Beredsamkeit 287 Leichen reden für Habsburger für Ferdinand  I. in Trient Gliederung, Inhalt den seine Tugenden gewürdigt, unter denen seine Großzügigkeit herausstach, die sich in einer glänzenden Hofhaltung manifestierte. Eine Bemerkung zu sei- ner an sich robusten körperlichen Kon- stitution leitet zu seinem Tod über, der v.a. darauf zurückzuführen war, dass er sich bis zuletzt in rastloser Tätigkeit auf- rieb. Nach diesem umfangreichsten Teil folgen eine kurze Klage, während derer der Redner vor Tränen kaum weiter- sprechen kann, und ein ebenfalls kurzer Trostteil : Der Tote hat sich schon lange in den Himmel gesehnt, seine Familie blüht und gedeiht, sein Neffe sorgt für die trauernde Gemeinde. Mit einer Auf- forderung, die Exequien fortzusetzen, schließt die Rede, deren solider Dispo- sition sprachlich ein glattes, leicht ver- ständliches Lat. entspricht und die ins- gesamt den Eindruck einer routinierten Auftragsarbeit macht. Zwei weitere orationes funebres sind gleichzeitig die einzigen aus dieser Epoche erhaltenen Tiroler Reden auf Angehörige des Hauses Habsburg: Am 25. 7. 1564 starb in Wien Kaiser Ferdinand  I. Am 30. 8., also in diesem Fall nicht genau dreißig Tage später, fand in Trient, wohl im Dom, ein Gedenkgottes- dienst statt, in dessen Rahmen eine nur hs. (BCT, ms. 2223, Bl. 31r–33r) überlie- ferte Rede gehalten wurde. Ihr Titel vermerkt neben den erwähnten Umständen als Vortragenden (und wohl auch Verfasser) einen Pater Giovanni Battista, Prior von San Marco. Es handelt sich hierbei wohl um den 1580 verstorbenen Giovanni Battista de Cavalieri, Kanoniker und Propst in Trient, der ein Vertrauter des Kaisers war und einen Brief eines anderen Verfassers über dessen Tod zum Druck befördert hat (vgl. Tovazzi, Nr. 250 mit weiteren Details). Inhaltlich auffällig ist an dieser Rede zunächst, dass trotz einer klaren Dreitei- lung das Thema „Klage“ nur marginal ist. Vielmehr rahmen tröstende Anfangs- und Schlusspartien (Bl. 31rv ; 32r–33r) einen panegyrischen Mittelteil (Bl. 31v–32r). Nur in den Einleitungssätzen kommt der Redner auf seinen Schmerz über den Verlust zu sprechen, um sich dann gleich einer Reihe populärphilosophischer Trosttopoi zuzuwenden. Der lobende Teil ähnelt insofern demjenigen der Rede auf Cristo- Abb. 38: Titelblatt der Leichenrede des Valerien Flosse auf Cristoforo Madruzzo, Brixen 1578.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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