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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 312 -
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312 Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands  II. von Tirol (1595) Entstehungs- geschichte Cles.4 Nachdem sich Pincio darüber beklagt hat, dass von vielen der frühen Bischöfe oft nur mehr die Namen bekannt sind, steht der Hl. Vigilius und sein für Trient folgenreiches Wirken im Zentrum des ersten Buches. Das zweite Buch erstreckt sich von Rugippus bis zu Albert II., wobei den Auseinandersetzungen zwischen Meinhard II. und Trient etwas breiterer Raum gewidmet wird. Das dritte Buch handelt von Georg von Lichtenstein und dem Aufstand unter Rodolfo Belenzani. Im Schlussteil liest man von der Vertreibung und Rückberufung von Georg Hack. Das vierte Buch ist dem angeblichen Martyrium des Si- mon von Trient, das unter Johannes Hinderbach stattfand, gewidmet, im Mittelpunkt des fünften Buches steht der Krieg Erzherzog Sigmunds gegen Venedig. Diese Bücher können als erster Teil des Werkes zusammengenommen werden, da die Bücher sechs bis zwölf ausschließlich von Bernhard von Cles dominiert werden.5 Im sechsten Buch werden das Nonstal, Bernhards Heimat, Familie und Jugend des Bischofs, seine Studien und früheren Taten bis zu seiner Bischofswahl umfassend beschrieben. Das siebte Buch behandelt seinen pompösen Einzug in Trient, die Festmesse und das üppige Festmahl zu seiner Begrüßung. Den größten Teil des achten Buches bildet eine Rede des Bischofs, die dieser auf dem Reichstag von Augsburg 1518 gehalten hat und in der er sich für den Habsburger Karl V. und gegen den Franzosen Franz als Kaiser einsetzte. Das neunte Buch, in dem die Bau- ernaufstände des Jahres 1525 erzählt werden, gilt als das gelungenste von allen (so Egger 1867, 11). In seiner Funktion als Kanzler König Ferdinands ist Bischof Cles stark in die europäische Politik involviert, die in den Büchern zehn und elf zur Sprache kommt. Trient steht wieder im Mittelpunkt des zwölften und letzten Buches, v.a. die Festlichkeiten beim Einzug König Ferdinands faszinieren. Abgerundet wird das Werk durch allgemeine Bemer- kungen über Trient. Die Schrift De vitis Pontificum6 ist Aliprand von Cles gewidmet, einem Neffen Bi- schof Bernhards, der von Kaiser Ferdinand zum Kammerherrn von Tirol ernannt wurde. Wie schon bei seiner Rede zu Bernhards Primiz, in der u.a. dessen Vater gelobt wurde (vgl. hier S.  282–283), verfolgt Pincio auch hier durch die Anrede an Aliprand eine Strategie der indirekten Huldigung. Die beiden kleineren Schriften hingegen sind Bischof Cristoforo Madruzzo, der Bernhard 1539 nachfolgte, ge- 4 Eine etwas detailliertere Inhaltsangabe bietet Egger 1867, 9–12. 5 Die Aufteilung des Werkes in zwölf Bücher, die eindeutig in zwei Teile zerfallen, erinnert auffällig an die Einteilung von Vergils Aeneis in zwölf Bücher, die sich in eine odysseische und eine iliadische Hälfte gliedern. Wie Vergil versucht auch Pincio die Urgeschichte seines Volkes zu schreiben, wenn- gleich er eine andere Gattung dafür wählt. Später wird Innozenz von Prato sein Geschichtswerk ebenfalls in zwölf Bücher einteilen. 6 Es gibt sichere Anzeichen dafür, dass De vitis Pontificum noch unter Bischof Bernhard von Cles geschrieben wurde ; so heißt es z.B. auf Bl. 9r Clesius […] nostris temporibus pontifex („Cles […], der zu unserer Zeit Bischof ist“).
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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