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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 315 -
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Geschichtsschreibung 315 Quellen Stil Bischöfe gewidmet, das von den Anfängen unter dem Hl. Vigilius bis herauf ins 15. Jh. oft anhand von wörtlich zitierten Urkunden beschrieben wird. Ein Lob der Stadt Trient stellt das vierte Buch (156–200) dar, in dem beispielsweise die Prachtbauten, die gute Ver- waltung und die günstige Lage herausgestrichen werden. Das fünfte Buch (201–253) trägt den Untertitel Annales Tridentinorum („Trientner Chronik“) und liefert in kurzen Stich- worten nach annalistischem Schema Notizen zur gesamten Weltgeschichte bis ins Jahr 1595. Von Buch sechs bis zwölf wird die Geschichte der Trientner Bischöfe chronologisch aufgerollt : von Hermagoras bis Ulrich I. (6. Buch, 254–281), von Ulrich II. bis Aldrigetus (7. Buch, 282–301), von Egno bis Meinhard von Neuhaus (8. Buch, 302–329), von Albert II. bis zur Sedisvakanz 1423 (9. Buch, 330–365), von Alexander von Masowien bis Johan- nes Hinderbach (10. Buch, 366–405), von Ulrich von Frundsberg bis Georg von Neideck (11. Buch, 406–445), schließlich Bernhard von Cles (12. Buch, 446–562). Ganz anders als Giano Pirro Pincio handhabt Innozenz den Umgang mit seinen Quellen : Weniger antike Gewährsmänner werden zitiert, vielmehr sind es die mo- dernen Historiker, mit denen sich Innozenz (oft kritisch) auseinandersetzt. Im- mer wieder werden die Dekaden Flavio Biondos, Marcus Antonius Sabellicus und Francesco Sansovino11 – die im Gegensatz zu Pincio namentlich genannt werden – angeführt ; Pincio selbst wird weitaus am häufigsten zitiert, wenn auch nicht im- mer wohlmeinend (z.B. BCT, ms. 5, 15 Pincius longe erronee [„Pincio hierzu ganz falsch“]). Vor allem bei der Beschreibung von Bauten in Trient wird Literatur aus dem Umkreis des Konzils herangezogen (z.B. 162 über das Castello del Buoncon- siglio). Auch das Einarbeiten von wörtlich abgeschriebenen Urkunden und In- schriften zeigt Innozenz’ Bemühen, seine Quellen möglichst getreu anzuführen. Wie im Umgang mit den Quellen ist Innozenz auch stilistisch weit von Pincio entfernt : Sein Lat. orientiert sich nicht an klassischen Vorbildern, sondern gibt sich als Gebrauchsprosa, die nicht vor zahlreichen Neolatinismen zurückschreckt ; italienische Wendungen werden ungezwungen eingebaut, an vielen Wortformen und Schreibweisen merkt man den Einfluss des Italienischen : Das Kapitol heißt etwa Campidolio (211) statt Capitolinus mons, der Plural von pagus („Dorf“) lautet bei ihm paghi (210, statt pagi), Feuer heißt ingnis (217). Manchmal führt er Dop- pelformen an, etwa Britannia sive Ingilterra (214), manchmal wechselt die Sprache überhaupt abrupt ins Italienische.12 Konsekutivsätze werden durchwegs mit quod 11 Von Francesco Sansovino zitiert Innozenz in der Hauptsache aus der 1580 in Venedig erschienenen und 1582 wieder aufgelegten Cronologia del mondo. Innozenz lobt dieses Werk immer wieder für seine Zuverlässigkeit, z.B. 212 : e fideli Chronica Sansovini („aus der zuverlässigen Chronik des San- sovino“). 12 Während etwa der Eintrag zum Jahr 1590 im fünften Buch (249) noch lat. ist, ist die Notiz zu 1591 schon italienisch ; 1592 wird dann wieder lat. fortgesetzt.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Ăśberblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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