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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 328 -
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328 Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands  II. von Tirol (1595) Jakob Schrenck von Notzing Übersetzungen, Ausgaben Proömium genden Maximilians werden die Selbstüberwindung und die Gottesfurcht genannt (Widmungsepistel, Bl. a3v). Wie Gerhard de Roo ist auch Jakob Schrenck von Notzing im Gefolge des Erz- herzogs Ferdinand  II. 1567 nach Tirol gekommen, nachdem er ihn zuvor auf den Türkenzügen begleitet hatte. Als sein Rat und Sekretär25 bekam er den Auftrag, ein Werk über die Rüstkammer auf Schloss Ambras zu verfassen, wie sich de Roo der Bibliothek annehmen sollte.26 Schrenk von Notzings Vorarbeiten27 gingen jedoch langsam voran, das Werk war noch nicht fertig, als Ferdinand 1595 starb. Erst 1601 erschien in Innsbruck der Folio-Prachtband Augustissimorum imperatorum, se- renissimorum regum atque archiducum, illustrissimorum principum necnon comitum, baronum, nobilium aliorumque clarissimorum virorum […] verissimae imagines et rerum ab ipsis […] gestarum succinctae descriptiones („Höchst getreue Abbildungen der höchsten Kaiser, erlauchtesten Könige und Erzherzöge, berühmtesten Fürsten, Grafen, Barone und Adeligen und anderer bekanntester Männer, […] dazu knappe Beschreibungen ihrer Taten“).28 Aus der Feder des Johann Engelbert Noyse stammt die erste deutsche Überset- zung, die 1602 (anders Schlosser 1908, 44) in Innsbruck gedruckt wurde. Johann David Köhler gab diese Übersetzung 1735 in Nürnberg neu heraus und vermehrte sie durch Quellenangaben, genaue Bildbeschriftungen, ergänzte Jahreszahlen usw. Im Biblio-Verlag (Osnabrück) erschien 1981 ein Nachdruck der Innsbrucker Aus- gabe von 1601, in dem der lat. auch die deutsche Fassung gegenübergestellt wurde. Nach einigen kleineren vorangestellten Gedichten (vgl. Abb. 41 ; s. hier S.  434) reflektiert Schrenck von Notzing im Proömium ad benevolum lectorem („an den ge- neigten Leser“) über seine Arbeit : Viele Helden strebten nach ewigem Ruhm bei der Nachwelt und förderten daher gelehrte Männer, die ihre Taten darstellten. Für diese fruchtbare Verbindung von heldenhaften Kriegstaten und literarischer Bildung gebe es zahlreiche Beispiele – genannt werden Alexander der Große, Julius Caesar und Alfons von Neapel. Nach einem Lob der Kriegskunst, die es dem Herrscher 25 Zu seiner offiziellen Tätigkeit als Rat und Sekretär der erzherzoglichen Kunstkammer vgl. Schmid 1971, 56. 26 Die verstreuten biographischen Informationen über den stets von Schulden geplagten Trinker Schrenck sind zusammengetragen bei Hirn 1885–1888, Bd. 1, 349–353 ; Überbacher 1972, 60–61. 27 1593 erschien ein Verzaichnus der Römischen Kayser, König, Fürsten, Graffen, […], welcher Leybhar- nisch und Rüstungen zum thail ganz und zum thail stuckweyß […] in dem Schloß Ambraß […] gesehen werden in Innsbruck (vgl. Waldner 1890, 247), ein Verzeichnis in 119 Rubriken, noch ohne die entsprechenden Biographien. 28 Der wichtigste museumstheoretische Traktat dieser Zeit, Samuel Quicchebergs Inscriptiones vel Tituli The- atri Amplissimi („Inschriften oder Titel des weitesten Theaters“ ; München 1565) erwähnt Erzherzog Fer- dinand  II. als bedeutenden Sammler, dessen Sammlungen würdig wären, dereinst ausführlich beschrieben zu werden (Ausgabe von Roth 2000, 166–169). Diese Forderung löst Schrenck von Notzing ein.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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