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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 336 -
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336 Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands  II. von Tirol (1595) Kanzlei- korrespondenz des Cristoforo Madruzzo lat. Briefe lak 2006, IX–LXXV, v.a. XXII–XXXIII). Im Folgenden sei jeder von ihnen anhand eines repräsentativen Beispiels vorgestellt. Kanzleien unterhielten im Tirol dieser Epoche die Höfe in Innsbruck, Brixen und Trient. Die wohl interessantesten Korrespondenzen sind uns aus Trient erhal- ten. Besonders die Briefwechsel des Bernhard von Cles und des Cristoforo Mad- ruzzo (vgl. Farbtafel 11), zweier Figuren von europäischem Format, sind von be- trächtlichem historischem und geistesgeschichtlichem Wert. Die Korrespondenz des erstgenannten, der u.a. sogar mit Erasmus von Rotterdam in Kontakt stand, wurde schon relativ intensiv erforscht.1 Hier sollen kurz die lat. Briefe aus der Kor- respondenz des Cristoforo Madruzzo vorgestellt werden, die nicht zuletzt aufgrund seiner Rolle als Gastgeber des Tridentinum von großer Bedeutung, aber trotzdem weniger bekannt ist. Immerhin ist ihr größter Teil, 1742 Briefe und andere Schrift- stücke auf rund 3700 Blatt, die sich bis 1918 in Innsbruck befanden, heute wieder im Archivio di Stato in Trient liegen, bereits seit längerem katalogisiert und zusam- menfassend beschrieben (Galante 1911). Das Material deckt Cristoforos gesamte Amtszeit von 1539 bis 1567 ab, reicht geographisch von Spanien bis Polen und von Italien bis England und zeigt Cristoforo in seinem Verhältnis zu Königen, Kaisern und Kardinälen ebenso wie zu einfachen Untertanen. Die Hauptmasse machen Schreiben an den Fürstbischof aus ; Konzepte und Abschriften in seinem Namen verfasster Briefe haben wir nur wenige. Der größte Teil der Korrespondenz ist be- reits in den Volkssprachen abgefasst, in erster Linie auf Italienisch, in zweiter auf Spanisch, daneben auch auf Deutsch und Französisch. Die Zahl der lat. Briefe be- trägt genau 100, was knapp 6% des gesamten Materials entspricht. Auf Lat. schreiben an Cristoforo verschiedene Personengruppen in diversen Briefgattungen und zu unterschiedlichen Themen. Humanistisch gebildete Pri- vatleute wie etwa Johannes Küfner (vgl. hier S.  292–295) verwenden es für ihre Bittschriften und Bewerbungsschreiben (z.B. Galante 1911, Nr. 29). Cristoforos Untergebene ersuchen ihn auf Lat. um Instruktionen und senden Rapporte an ihn (Nr. 57). Solche Schreiben langen einerseits aus seinem eigenen Herrschaftsbereich ein, andererseits aber auch aus dem Ausland und von fremden Höfen – Gesandten- und Agentenberichte, die einen besonders interessanten Teil der Korrespondenz ausmachen (Nr. 152). Vertreter Trients informieren und befragen den Fürstbischof zu Angelegenheiten, die das Verhältnis zwischen der Stadt und ihm selbst betref- 1 Zur einschlägigen Sekundärliteratur vgl. BBKL 20, 313–346. Zu den Briefen des Antonio Quetta an Cles s. auch hier S.  379. Die Korrespondenz des Innsbrucker Hofs lagert im TLA, die der Brix- ner Fürstbischöfe zur Hauptsache in Brixen. – Für Informationen über die Tiroler Kanzleien und ihre Briefbestände danke ich herzlich Daniela Rando (Università degli Studi di Padova) und Heinz Noflatscher (Universität Innsbruck).
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Ăśberblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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