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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 346 -
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346 Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands  II. von Tirol (1595) Dick und Cles Druckerei des Donat Fätz Flasch, Professio catholica Überblick Minus enim laedunt Christi populum, qui prorsus a Christo sunt alieni, quam hi, qui semel in illius castris versati mox transfugae facti sunt et Christi praesidiis et armis (quales anabaptistae) Christum oppugnant. Weniger nämlich schaden jene dem Volk Christi, die überhaupt von ihm fern sind, als jene, die sich einmal in seinem Lager aufgehalten haben und dann zu Überläufern gewor- den sind und wie die Wiedertäufer Christus mit seinen eigenen Hilfsmitteln und Waffen angreifen. Auf diese zwiespältige Entwicklung von Dicks Gedanken hinzuweisen, ist insofern von Belang, als sie eine gewisse Parallele in der Politik seines Adressaten Bernhard von Cles besitzen. Dieser vertrat im Umgang mit den Aufständischen anfänglich eine mildere Linie als der Tiroler Landesfürst, nahm dann aber unter dem Ein- druck der Entwicklungen im Laufe der 1530er-Jahre einen härteren Standpunkt ein (Costa 1977, 146–147 ; Tisot 1985). In der zweiten Hälfte des 16. Jhs. bestand in Brixen eine von Donat Fätz betrie- bene Druckerei, in deren Produktion sich wichtige Äußerungen der Geistes-, v.a. der Kirchengeschichte der Zeit spiegeln. Der Betrieb dieses vom Sulzberg stam- menden Geistlichen, der zunächst in der Pfarrseelsorge tätig gewesen war und von 1556 bis zu seinem Tod 1597 in Brixen mehrere Benefizien besaß (Trenkwalder 2003, Nr. 2266), ist als erste ständige Typographie der Bischofsstadt anzusprechen. Das dort gedruckte kirchliche Gebrauchsschrifttum bleibt hier aus den schon zu Beginn genannten Gründen außer Betracht. Ein kurzes Verweilen rechtfertigt dagegen die 1578 gedruckte, dem Brixner Bi- schof Johann VI. Thomas von Spaur (reg. 1578–1591) gewidmete Professio catholica („Bekenntnis zum katholischen Glauben“) eines Sebastian Flasch. Von diesem Au- tor wissen wir nur, was er uns in seinem Werk selbst mitteilt : Er stammt, wie schon das Titelblatt angibt, aus der Grafschaft Mansfeld, der Heimatregion Luthers, und ist vom Luthertum zum Katholizismus übergetreten. Die Professio ist sein Versuch, diese Konversion argumentativ zu begründen. Spaur hatte an dem Werk gewiss großes Interesse, galt dem Kampf gegen den Protestantismus doch sein besonderes Augenmerk (Gelmi 1984, 137). Am Beginn stehen ein Epigramm an Spaur, in dem die Reformation als Ler- näische Hydra bezeichnet wird, und ein weiteres an den Leser, das die Hilfe des Druckers bei der Verbreitung von Flaschs Argumenten würdigt. Im 14 Seiten um- fassenden und in 22 causae („Gründe“) gegliederten Hauptteil erklärt Flasch dann im Detail, weshalb er, der im Geiste Luthers erzogen worden sei, sich in fortge- schrittenem Alter von dessen Lehre abgewandt habe. Seine Argumentation ist dabei vielfach ausgesprochen emotional und hat die Form heftiger Kritik am Protestan-
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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