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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 375 -
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Medizin 375 Symptomatik, Prognostik Therapie Giovanni Pietro Merenda Werk An typischen Symptomen für die Seuche werden Kopfschmerzen, Schlaflo- sigkeit, Krämpfe, Halsschmerzen, entzündeter Rachen, Schluckschwierigkeiten, Atemnot, trüber Urin sowie besonders die charakteristischen Hautflecken genannt. Aufgrund von Roveretis guten Kenntnissen der Seuche, welche er sich im Laufe der Zeit angeeignet hatte, fallen auch die Aussagen zur Prognose erstaunlich deutlich aus. So gab es beispielsweise für Patienten mit rötlichen Hautflecken oder mit Fle- cken im Gesicht kaum Heilungschancen. Bei der Therapie dieser Krankheit wird der Schwerpunkt im Bereich der Diätetik gesetzt. Fleckfieberpatienten sollten weniger, dafür mehrmals am Tag essen, um den angeschlagenen Verdauungsapparat zu entlasten. Rovereti ärgert sich hier über die Eigeninitiative mancher Frauen, die aus Mitleid den Kranken gegen den Rat der Ärzte üppige Speisen und Wein brächten. Wenn der Patient dann sterbe, wolle nie- mand dafür die Verantwortung übernehmen. Auch würden die Leute immer wieder in die Behandlung mit ihren Hausmitteln hineinpfuschen, oftmals mit demselben Resultat. Ganz unerträglich aber sei es mitanzusehen, wie ebendiese Laien sich ihrer Taten rühmten und die Mediziner diskreditierten, wenn der Kranke aus irgendei- nem unerfindlichen Grund dennoch gesund werde. Hinsichtlich der chirurgischen und medikamentösen Maßnahmen gegen die Krankheit empfiehlt der Arzt Ader- lass, Schröpfen, das Auftragen von Cremen und die Verwendung von Schlangen- gift. Schließlich werden noch Ratschläge zur Heilung bzw. Linderung der einzelnen Symptome des Fleckfiebers gegeben. Nicht unerwähnt bleiben sollen abschließend die Werke Giovanni Pietro Me- rendas. Merenda (†  1567), der ursprünglich aus Brescia stammte, wurde nach sei- nem Medizinstudium in Neapel von seinem Schwiegervater, Giovanni Cazan, nach Schwaz gerufen. Nach Jahren der Tätigkeit als Wanderarzt zusammen mit Cazan übernahm Merenda nach dessen Tod 1542 das Amt eines Physicus der oberösterrei- chischen Regierung (Bachmann 1953). Die medizinischen Werke Merendas sind ausnahmslos Kommentare und Er- läuterungen zu Schriften Galens und finden sich in einer Sammelhandschrift der ULBT, Cod. 543.6 Dazu gehören der Commentarius de alimentorum differentiis („Kommentar zu den Unterschieden bei Speisen“), welcher im Wesentlichen auf die Traktate De alimentorum facultatibus („Über die Qualitäten der Speisen“) und De bonis malisque succis („Über gute und schlechte Säfte“) Galens zurückgeht, der Kommentar De ratione victus in morbis („Zur Lebensführung bei Krankheit“) zur gleichlautenden Schrift Galens, der Commentarius de differentiis signorum („Kom- mentar zu den Unterschieden bei Krankheitsbildern“) sowie De evacuandi ratione 6 Der Band ist weder mit einer Blatt- noch mit einer Seitenzählung versehen, weshalb auf ein exaktes Zitat der im Folgenden zu diskutierenden Passagen verzichtet werden muss.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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