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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 413 -
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Dichtung 413 Aufbau, Inhalt Vielfalt ben zu erkennen, das der herbeigeru- fene Papst entzifferte. Sein Leichnam vollbrachte mehrere Heilungswunder. Alexius’ Biographie wurde im Lat. wie in den Volkssprachen breit überliefert und liegt in unzähligen Bearbeitungen vor (Decuble 2002). Im Barock und besonders im Tirol der Zeit genoss Ale- xius außergewöhnliche Verehrung ; so wurde z.B. sein Gedenktag, der 17. 7., in Innsbruck seit 1670 feierlich began- gen (Gelmi 1986, 111). Perotti behandelt Alexius’ Vita auf insgesamt 26 Seiten in 39 kurzen (2 Verse bis 3 Seiten) Gedichten. Die meis- ten sind Epigramme und kurze Elegien in Distichen, daneben steht eine Reihe von Stücken in horazischen Oden- und Epodenmaßen. Der Autor bietet keine gleichmäßig voranschreitende Nacher- zählung der Legende, die er als bekannt voraussetzt. Er übergeht viele wichtige Aspekte, z.B. die Anwesenheit der Kaiser Honorius und Arcadius bei Alexius’ Tod, oder trägt sie später en passant nach, so etwa das Exil in Edessa (24) oder die Rolle des Papstes (30). Stattdessen konzent- riert er sich auf drei markante Momente bzw. Abschnitte aus Alexius’ Vita, denen er je einen Teil der Sammlung widmet : seine Flucht aus dem Elternhaus (5–15), seine Rückkehr und seinen unerkannten Aufenthalt ebendort (17–21) und seinen Tod (23–30). Zwischen diese thematischen Blöcke sind eine Ode und eine Epode eingeschoben (15–17, 21–22), die Alexius’ Leben i.A. preisen. Die drei genannten Abschnitte werden nun aus verschiedenen Perspektiven be- leuchtet, wobei nicht nur Alexius’ Taten selbst, sondern auch den Reaktionen seiner Umwelt Raum gegeben wird. Neben dem Erzähler und dem Heiligen kommen auch sein Schutzengel, seine Braut und sein Vater zu Wort. Die beiden Letztgenannten bringen neben dem religiös motivierten Preis des Alexius auch das menschliche Leid, das sein Handeln verursacht, zur Sprache (ein Motiv, das schon in früheren Fassungen der Legende breiten Raum einnimmt : Decuble 2002, 145–147). Manch- mal entspinnen sich zwischen diesen Stimmen kurze Dialoge : Alexius kann seine klagende Verlobte trösten (11), sein Vater einen Tröstungsversuch des Erzählers zu- rückweisen (29–30). Der Vielzahl der Blickwinkel entspricht die der Sprechakte Abb. 55: Titelblatt des Gedichtbandes über das Leben des Hl. Alexius von Giulio Perotti, Trient 1666.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Ăśberblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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