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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Seite - 427 -
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Dichtung 427 jesuitische Panegyrik für Carlo Emanuele Gedichtsamm- lung : erster Teil grammatischer Stücke (7, 15, 20, 23, 32), die aus CAROLUS oder MAD- RUTIUS durch Umstellung Phrasen wie SOL CURA („Sonne, trag Sorge“) oder ITUR AD ORACULUM („man geht zum Orakel“) gewinnen und diese auf mehr oder weniger überzeugende Weise in Epigramme einbauen. Ende Oktober und Anfang Novem- ber 1626 empfing Carlo Emanuele Mad ruzzo, der schon seit einigen Jah- ren als Nachfolger seines Onkels Carlo Gaudenzio feststand, in Trient die Priesterweihe, feierte seine Primiz und wurde zum Titularbischof von Aurelio- polis in Lydien ernannt (Costa 1977, 166). Anlässlich dieser Ereignisse, die faktisch seinen Amtsantritt als Fürst- bischof markiert zu haben scheinen, brachten ihm die Trientner Jesuiten einen Band Panegyrik dar, dessen Kon- zeption etwas vom sonst Üblichen ab- weicht : Weder handelt es sich um eine reine Gedichtsammlung, noch sind die enthaltenen Gedichte nur schmückendes Beiwerk zu einer Preisrede ; vielmehr ste- hen sich nach Titel und Widmungsschreiben ([1]–[4]) eine Rede ([5]–[21] ; vgl. hier S.  470) und ein poetisches Florilegium ([22]–[55]) als gleichwertige Bestand- teile gegenüber. Vermutlich wollte der erst im Vorjahr mit der Leitung des Trientner Gymnasiums betraute Orden (Costa 1977, 165) Carlo Emanuele seine Kompeten- zen und die bereits erzielten didaktischen Erfolge möglichst umfassend vor Augen führen. Zu dieser Annahme passt der Umstand, dass bei der Gedichtsammlung im Schlussgedicht ([55]) betont wird, sie sei von den Schülern verfasst, und dass diese als Autoren der einzelnen Gedichte meist namentlich genannt werden. In dieser Hinsicht lässt sich die Sammlung eng an die zu Beginn dieses Kapitels besprochene jesuitische Schuldichtung anschließen, allerdings mit dem einen Vorbehalt, dass hier die Schüler wohl tatkräftig von ihren Lehrern unterstützt wurden. Die Sammlung gliedert sich ihrerseits in zwei Teile. Der erste besteht nach ei- nem schwierigen Rätselepigramm, dessen weggelassene Buchstaben vom Leser zu ergänzen wären (das erste Distichon lautet z.B. Perv n iuv nis S lym Aem th re / E Abb. 61: Titelblatt der Flosculi […] Caroli cardi- nalis Madrutii […] comas ambientes des Caelius Maffiolus, Verona 1608.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
1
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
602
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Überblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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